Tanz gewordene Poesie ist es wieder geworden. In altbekanntem Soundkleid. Mit Texten zwischen Politkram und Selbstironie. Über Klassenzugehörigkeit, das richtige Maß beim Sprungreiten, vom Scheitern als Fortschritt. Anschaulich verpackt, allzu anschaulich beim Sprech über die Liebe und das Leben. Leicht gequält, mit eingerolltem Zeigefinger – im Zentrum der Wirklichkeit. Die kommt von Wirken. Und da liegt die Stärke von Dr. Umwucht. „Musik mag er nicht“, sagt der Wolfgang, „da beginnen seine Beine unweigerlich zu zappeln. Das könne er gar nicht, das mag er wirklich nicht.“. Pech gehabt Wolfgang. Die Bamberger Kapelle macht dieses Rezept zum Konzept. Mit Schnatterinchen am Gebläse und einer Liedstruktur aus Hollywood: Tanzbare Popmusik im goldenen Schnitt. Nur textlich gibt es Aufreger und die sind nicht justitiabel. Aber musikalisch untermalt. Mal mit Energie, mal mit Energie und mal mit Energie. Hau drauf-Mentalität beim Hutball mit Protagonisten aus Debattierclubs und einem Faible für Fremdwörterlexika. Monoton sagen die einen, unique die anderen. Wen stört das am Ende, wenn alle bekommen, was die Band verspricht: Den hausgemachten Tanzpalast.