Seit der Steinzeit haben Kenntnisse und Fertigkeiten des handwerklichen Töpferns mit Gefäßen und Kunstgegenständen die Entwicklung des Menschen begleitet und vorwärtsgebracht. Heute dominieren jeden Haushalt wo auch immer industriell hergestellte Keramikprodukte oder solche aus Kunststoff. Der Weihnachts-Töpfermarkt im Schloss Thurnau, der heuer vom 7.-9. Dezember stattfindet, ist im Jahre 1990 angetreten, um einerseits dem Nischenhandwerk des Töpfers das verlorengegangene althergebrachte Verkaufsforum des Marktes wieder zu bieten und andererseits gerade im Töpferort Thurnau einem interessierten Publikum lokale, regionale und damals schon internationale keramische Meisterbetriebe in ihrem Vergleich zu präsentieren.
Mit seinem äußerst konsequenten Konzept – „Keramik und sonst gar nichts“ – hat sich der Weihnachts-Töpfermarkt im Schloss Thurnau sowohl hinsichtlich seines Publikumsbesuchs als auch in Hinsicht der teilnehmenden Internationalen Keramikbetriebe zum vielbeachteten Keramikspezialmarkt in Nordbayern entwickelt. Er gehört zu den renommiertesten Töpfermärkten in Deutschland. Sein Erfolg beruht auf seinem Dagegenhalten: Kein beliebiger Kunsthandwerkermarkt und kein beliebig austauschbarer Weihnachtsmarkt: Kein Korbflechter, kein Holzschnitzer, kein Hobbytöpfer, kein Haribostand, keine Weihnachtsmusik aus der Konserve, keine Plastiklichterschlange, kein Animationsnikolaus. Stattdessen gibt es auf dem Weihnachts-Töpfermarkt im Schloss Thurnau die ganze Vielfalt der Europäischen Töpfertradition: Gebrauchskeramik – das ist im engeren Sinne Koch- und Tafelgeschirr. Keramikkunst – das sind im weitesten Sinne Unikate: Vasen, Dosen, Pflanzgefäße, Lampen, Öfen, Schmuck, Skulpturen.
Initiiert von der Pottensteiner Keramikmeisterin Ingrid Schacht, gibt es auf dem diesjährigen Markt im ehemaligen Pferdestall von Schloss Thurnau darüber hinaus eine Sonderausstellung von Keramikern einer Missionsschule aus Uganda, die sich der afrikanischen Rauchbrandkeramik widmet. Ziel ist es, die dortigen Keramiker auf ihrem Weg in eine Selbständigkeit des keramischen Handwerks zu unterstützen. Speis und Trank gibt es aus bester lokaler Thurnauer Produktion auf dem Freigelände und im Kutschenhaus. Für einen entspannten Elternbesuch gibt es samstags und sonntags kreative Kinderbetreuung. Das Keramiklos kommt wie immer dem Töpfermuseum Thurnau zugute. Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten:
Freitag & Samstag: 11.00–19.00 Uhr
Sonntag: 11.00–18.00 Uhr
Fotocredits:
Porzellandosen, Foto © Pressefoto