Im Nachgang der Leipziger Buchmesse sind sie wieder auf Lesereisen unterwegs, die Größen der deutschsprachigen Literatur. Vom 21.6. – 1.7. heißt die klare Ansage in Fürth deshalb wieder LESEN! Der bereits bewährte Mix aus Lesungen renommierter Autorinnen und Autoren, aber auch von sogenannten „local heroes“, von Lyrik und Heftromanen, vom Autorennachwuchs bis zur Preisverleihung fürs Lebenswerk, von Draußen und Drinnen für Jung und Alt, lockt auch in diesem Jahr Fachleute und Lesehungrige in die Stadt.
Der Lesereigen beginnt mit dem scheinbar biographischen Rückblick von Büchner-Preisträger F. C. Delius („Die Zukunft der Schönheit“), der als junger Mann bei einem Jazzkonzert in New York Kindheitserinnerungen, aber auch zeitgeschichtliche Momente im Rhythmus der Musik assoziiert (22.6.). Sibylle Lewitscharoff kommt zusammen mit Najem Wali und einem spannenden Dialog zwischen Abraham und Ibrahim. Beide erforschen anhand ausgewählter Figuren die Gemeinsamkeiten von Koran und Bibel (27.6.). Am 28.6. liest Angelika Klüssendorf aus dem dritten Band ihrer Trilogie um das Mädchen April („Jahre später“). In „Die kommenden Jahre“ entwirft Norbert Gstrein das Portrait eines Sommers voller existenzieller Fragen der Ehe-, Klima- und Flüchtlingskrisen, unterhaltsam und eindringlich (29.6.).
Zu den programmatischen Eckpfeilern von LESEN! gehören die Erforschung des literarischen Profils Fürths ebenso wie der niederschwellige Zugang zur Literatur – für Kinder wie für Erwachsene. Namen wie Wassermann, Kellermann, Ullstein und Schopflocher wurden in der Reihe „geboren in Fürth“ schon ins Rampenlicht gerückt. Diesmal ist es die jüdische Buchhändlerfamilie Georg und Mary S. Rosenberg, die in Fürth die erste Bahnhofsbuchhandlung betrieb. Ihr Leben und Wirken in Fürth wird am 26.6. bei einer eigens ausgearbeiteten Stadtführung und dann am Abend im neu eröffneten Jüdischen Museum Franken beleuchtet. Längst eine feste Größe im Programm ist StadtLesen in der Konrad-Adenauer-Anlage geworden. Das Freiluftlesewohnzimmer (21.-24.6.), das seit zehn Jahren durch den deutschsprachigen Raum tourt, lädt mit 3.000 Büchern, Sitzsäcken und Hängematten wieder ein, sich ganz entspannt fallen zu lassen und in Büchern zu schmökern.
Unter der Überschrift „Ein Hoch auf die Lyrik!“ wird am 24.6. eine Gattung gefeiert, die es im Literaturbetrieb nicht leicht hat. Mit seinem neuesten Programm „Nämberch Blues“ ist das Fränkische Urgestein Fitzgerald Kusz zusammen mit Klaus Brandl (Gitarre) zu hören. Am selben Abend tritt dann Christian Schloyer mit einer Video-Sound-Performance den Beweis an, dass Lyrik auch jung und hip daherkommen kann. Zahlreiche weitere Angebote, wie Atelierlesungen, Literaturtouren, Buchtauschregale, der Poetenkoffer von Brigitte Döhring oder eine Lesung mit Petra Nacke im Höffner-Bus machen die Fürther Lesetage komplett. Das gesamte Programm liegt im handlichen LESEN!-Büchlein ab Ende Mai aus.
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Erika Stucky, Foto © Felix Streuli
StadtLESEN! 2015, Foto © Privat