Die Bamberger Symphoniker schauen auf eine Saison voraus, über das sie ein sehr freundliches Motto gestellt haben: „Was wir lieben“ lautet es und verspricht ein überaus interessantes und vielseitiges Programm. Mit einem Smetana/Dvorák-Programm hat sie bereits am 21. September begonnen, und unter Jakub Hrušas Dirigat sind auch die Streicherköniginnen Hilary Hahn (Violine) und Sol Gabetta (Violoncello) schon Ende September in Bamberg aufgetreten. Weiter geht es am 5. Oktober mit Manuel de Fallas „Dreispitz“ und ausgefallenen Werken von Igor Strawinski, Osvaldo Golijov und Leonard Bernstein, doch spielen nicht etwa die Bamberger Symphoniker, sondern das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, welches unter der Leitung Sir Simon Rattles gastiert. Ein Ereignis!
Das „Hausorchester“ schließt anderntags mit einem abermaligen Smetana/Dvorák-Programm an, zu dem sich Beethovens 4. Symphonie B-Dur gesellt. Ivo Kahánek wird das Klavierkonzert Antonin Dvoráks spielen, von Bedřich Smetana ist die selten gespielte Ouvertüre zu „Die zwei Witwen“ zu hören. Eine öffentliche moderierte Probe am 9. Oktober bezieht sich auf die Konzerte am 12./13.10., die Sergei Rachmaninows Paganini-Rhapsodie in den solistischen Mittelpunkt stellen und den Pianisten Behzod Abduraimov für die hochvirtuose Klavierpartie vorsehen. Chefdirigent Jakub Hruša interpretiert außerdem Josef Suks Symphonische Dichtung „Lebensreifen“ und die Rhapsodie für Orchester mit dem Titel „Taras Bulba“ von Leoš Janáček. Nach Schul- und Familienkonzerten Mitte des Monats geht es Ende Oktober auf Konzertreise nach Graz, Wien, Ljubljana und Zagreb, begleitet vom Starpianisten Daniil Trifonov.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg beginnt seine Konzertsaison am 13. Oktober mit einem Abend, der unter dem Motto „Naturgewalten“ steht. Die sind aquatischer Art, wie die Titel der Stücke schon andeuten, u.a. Claude Debussys „La mer“ und Benjamin Brittens „Sea Interludes“. Das zweite Sinfoniekonzert findet erst am 14. Dezember statt und steht unter der Devise „Kontraste“. Anna Skryleva dirigiert dann im Globe Coburg Werke von Schubert und Strawinsky.
gve: Die Sinfoniekonzerte des Erlanger gve sind in der Rubrik „Freie Veranstalter“ aufgeführt.
Bei den Hofer Symphonikern ist nun auch der musikalische Chefposten des Orchesters neu besetzt, und das recht jung: Martijn Dendievel, kaum 28 Jahre alt, ist neuer Chefdirigent. Er hat bereits am 27. September das erste der 11 Symphoniekonzerte in der neuen Saison dirigiert. Das Motto lautete „sagenhaft symphonisch“. Am 18. Oktober geht’s weiter mit „Seelenverwandte“ (Solist ist u.a. der famose Bariton Konstantin Krimmel), am 15. November kommt uns „Viva España“ doch recht spanisch vor.
„Harfenzauber“ erklingt am 6. Dezember im Festsaal der Freiheitshalle Hof, wenn Hermann Bäumer ein dezidiert französisches Programm dirigieren wird (Solistin an der Harfe: Marion Ravot).
Die Nürnberger Symphoniker haben ein Konzertprogramm vorgelegt, in dem exquisite Namen auffallen. Gleich zum Saisonauftakt am 21. September kam Marc-André Hamelin, der frankokanadische Starpianist, nach Nürnberg. Es folgte ein Auftritt der Geigerin Alexandra Conunova, die schon beim letzten Klassik Open Air im Luitpoldhain begeisterte, und nun kommt das Hornquartett „german hornsound“ in die Meistersingerhalle. Das Ensemble spielt am 12. Oktober Robert Schumanns Konzertstück für vier Hörner, anschließend dirigiert Ari Rasilainen Anton Bruckners achte Symphonie c-moll. Martin Stadtfeld zaubert am 20. Oktober Frédéric Chopins zweites Klavierkonzert f-moll in den Äther, davor erklingt Anatol Ljadows Symphonische Dichtung „Der verzauberte See“, und abschließend wird Cheung Chau Dmitri Schostakowitschs fünfte Symphonie dirigieren. Der November beginnt ebenfalls mit einem pianistischen Großkaliber: Beethovens 5. Klavierkonzert Es-Dur, dirigiert von Jonathan Darlington. Der Chefdirigent wird auch das erste Konzert im Dezember leiten, bevor es dann zum „Weihnachtsglanz mit Trompeten“ geht.
Die Philharmonischen Konzerte des Staatstheaters Nürnberg haben am 20. September mit einer Hommage an das Sehnsuchtsland Italien begonnen. Das zweite Programm der Abonnementreihe aus insgesamt acht Konzerten konfrontiert am 25. Oktober mit einem einzigen Werk: Gustav Mahlers siebter Sinfonie e-moll, geleitet ebenfalls vom Chefdirigenten. „Am rettenden Ufer“ lautet die Devise am 22. November, wenn im dritten Philharmonischen Konzert drei moderne Werke mit aquatischen Titeln und Tschaikowskys 5. Sinfonie c-moll auf dem Programm stehen. Von besonderem Interesse dürfte die Ouvertüre zu Ethel Smyths Oper „The Wreckers“ sein, denn dieses Werk wird jetzt gleich an zwei süddeutschen Opernhäusern inszeniert (Coburg und Karlsruhe). Neben einer Ballettmusik Hans Werner Henzes (Divertissement aus „Undine“) erklingt noch Benjamin Brittens „Four Sea Interludes“ aus der Oper „Peter Grimes“. Es fließt also viel Wasser durch diesen Konzertabend, der von John Fiore dirigiert wird.
Im Stadttheater Fürth fühlen sich die „Jungen Fürther Streichhölzer“ naturgemäß besonders wohl. Sie treten deshalb in der kommenden Saison gleich zweimal auf (im November und im März) und werden gewichtige Werke präsentieren. Zunächst aber sind die Profis dran, wenn am 19. November das Dogma Chamber Orchestra mit dem Countertenor Benno Schachtner auftritt. Werke von Vivaldi, Händel und Corelli, aber auch Großformatigeres von Tschaikowsky stehen auf dem Programm. Die künstlerische Leitung obliegt dem Konzertmeister Mikhail Gurewitsch. Die Streichhölzer entzünden ihr Feuer erstmals am 24. November unter Bernd Müllers musikalischer Leitung. Als Soloinstrument steht die Trompete im Fokus, gespielt von David Liebster, der das Trompetenkonzert von Vladimir Peskin vorstellt. Außerdem sind Werke von William Boyce (Sinfonie Nr. 1 B-Dur) und Peter Tschaikowsky („Schwanensee“-Suite) zu hören.
Beim Stadttheater Schweinfurt ist der Konzertauftakt für den 4. Oktober vorgesehen. Dann musiziert das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau im Theater im Gemeindehaus unter Sebastian Tewinkels Leitung, und Annika Treutler wird das Klavierkonzert A-Dur KV 488 von Wolfgang A. Mozart spielen. Am 10. November kommt derselbe Klangkörper wieder nach Schweinfurt, diesmal mit Noten von Franz Schubert, Benjamin Yusupov und Antonín Dvořák im Gepäck. Abermals dirigiert Sebastian Tewinkel dieses vielfach prämierte Orchester. Solist ist Matthias Ziegler, der auf diversen Flöten das Konzert Yusupovs mit dem Titel „Nola“ interpretiert. Es handelt sich dabei um ein Werk für Streichorchester mit mehreren sehr unterschiedlichen Flöten als Soloinstrumenten.
Das Philharmonische Orchester Regensburg beginnt seine Konzertreihe am 14. Oktober im Neuhaussaal mit einem Hornkonzert und einer Symphonische Dichtung von Franz Liszt. Unter dem Motto „Übergänge“ spielt Gabriel Maul die Solopartie, das Dirigat obliegt Stefan Veselka. Das zweite Philharmonische Konzert findet am 18. November unter der Überschrift „Fernweh“ statt und enthält als Besonderheit Werke des Exiltschechen Walter Kaufmann mit indischer Prägung, so „Madras Express“ und „Indian Facades“. Ein Sonderkonzert am 7. Dezember ist J.S. Bach gewidmet.
Die TauberPhilharmonie in Weikersheim feierte am 28. August 2024 ihren fünften Geburtstag mit Beethovens „Neunter“. Schon bei der Galaeröffnung der TauberPhilharmonie im September 2019 riss das wohl beste Nachwuchsorchester der Republik, das Bundesjugendorchester, die Zuhörerschaft von den Sitzen. Tan Dun wird das Orchester und den Weltjugendchor bei diesem Jubiläum dirigieren. Weitere Jugendorchester treten am 2. November und im Neuen Jahr auf.
Das Philharmonische Orchester Würzburg startet zunächst in der TauberPhilharmonie Weikersheim mit einem Galakonzert, um dann einige Moderationskonzerte zwecks Findung einer oder einem neuen Generalmusikdirektor:in durchzuführen. Nach mehreren Baby- und Familienkonzerten kommt am 7./8. November die symphonische Saisonpremiere mit dem 1. Sinfoniekonzert in die Hochschule für Musik. Da werden die beliebteste Symphonie Sergej Prokofjews, nämlich die Fünfte in B-Dur, auf dem Programm stehen sowie einleitend die Pulcinella-Suite Igor Strawinskys und Sergej Rachmaninows hochvirtuose Rhapsodie über ein Thema von Paganini. Hierin ist die Pianistin Tamta Magradze für das Solo zuständig. Am Dirigentenpult steht Gábor Hontvári. Auf ein Familienkonzert mit dem Thema „Peer Gynt“ wird man bis 7. Dezember warten müssen.
Die Würth Philharmoniker sind am 7. September mit dem Starpianisten Yefim Bronfman in ein höchst ambitioniertes Programm gestartet. Am 19. Oktober geht es weiter mit „Lieblingsstücken“, dirigiert von Chefdirigent Claudio Vandelli. Dabei geht es um Komponisten und Werke, die sich in den vergangenen sieben Spielzeiten als Lieblinge von Orchester und Publikum herauskristallisiert haben. Eine Reise durch das deutschsprachige Opernrepertoire ist angesagt. „Freiheit und Weite“ lautet das Motto eines Konzertes, das am 2. November Ksenia Dubrovskaya als Violonistin vorsieht. Ganz der Musik von Jean Sibelius ist dieses Konzert gewidmet, das von dem Dirigenten Martin Panteleev geleitet wird. Wenn zwei Wochen später „Raffinierte Tonsprache“ angesagt ist, steht mit Kent Nagano sogar ein Weltstar unter den Maestros am Pult.
Er wird neben der siebten Symphonie Beethovens auch dessen „Tripelkonzert“ dirigieren, wobei die Solist:innen auf prominente Namen hören, darunter Mari Kodama, Jan Vogler und Veronika Eberle. Kurz darauf befindet sich die klare Ansage „Puccini!“ auf dem Programm, und man weiß sofort, in welchem Genre der famose Sänger Piotr Beczała und seine Kollegin Sondra Radvanovsky brillieren werden, nämlich in der Opernwelt. Wiederholung am 29. November im Festspielhaus Baden-Baden!