
2024 feiert der Jazzclub Bamberg einen runden Geburtstag. 50 Jahre wird die Institution des Bamberger Kulturlebens alt und nimmt dies zum Anlass für eine Reihe von Jubiläumskonzerten. Renommierte Gäste und Stars der Jazz-Szene werden sich sozusagen die „Klinke in die Hand geben“ und die treue Jazz-Fangemeinde auf den im Oktober 2024 anstehenden Höhepunkt vorbereiten. Dann soll nämlich eine Jubiläumsfreier und ein mehrtägiges Jazz-Programm stattfinden, das alle Sparten und auch Altersgruppen abdecken soll. Man darf also gespannt sein und bis dahin schon einmal den Start in das Jubeljahr genießen.
Am 3. Januar geht es mit einer Jazzclub Session los, bei der wie immer der Eintritt frei ist. Eine gute Gelegenheit für noch Unentschlossene, sich dem Thema Jazz zwanglos anzunähern.
Am 6. Januar steht dann mit der „Ali Broumand Group“ eine Formation auf der Bühne, die eine Vorliebe für den Swing prägt, ebenso wie der leider im letzten Jahr verstorbene Tex Döring, dem eigentlich immer das erste Konzert im neuen Jahr gebührte. Der in Nürnberg lebende Jazz-Schlagzeuger Ali Broumand wird den Jahresbeginn ähnlich entspannt unterhaltsam gestalten und das Publikum darf sich auf Kompositionen der sogenannten Tin Pan Alley-Ära, aus der etliche Broadway-Klassiker und Evergreens hervorgegangen sind, freuen. Ali Broumand wird begleitet von Bernhard Pichl (Klavier), Peter Thoma (Sax), David Motsonashvili (Gitarre) und Jens Bezold (Bass).
Das erste Jubiläumskonzert 2024 findet dann am 13. Januar statt. Mit „RE:Calamari“ bespielen vier Ausnahmemusiker den Bamberger Jazzclub, die eine pulsierende Einheit bilden. Das Quartett rund um den Kölner Bassisten Oliver Lutz verspricht von allem etwas mehr. Mehr Spielfreude, mehr Energie, mehr Leidenschaft. Zur Band gehört Pablo Held, einer der erfolgreichsten Jazzpianisten Europas – er inspiriert als Sideman mit einer nie endenden Spirale neuer Gedanken und Motive. Hinzu kommt die Saxophon-Virtuosin Adele Sauros und Peter Gall, der die Musik mit furiosem Schlagzeugspiel bereichert. Zusammen setzen die vier herausragenden Musiker eine unvergleichliche Kraft frei, nach dem Motto: „Jetzt ist die Zeit, alles zu geben. Die Quelle kann sich entäußern, denn es kommt immer etwas nach“. Im September 2020 veröffentlichte die Band ihr erstes Album „RE: CALAMARI“ (KLAENGrecords). 2022 erschien „RE: CALAMARI 2“.
Knapp eine Woche später, am 19. Januar, beehrt ein „Rising Star aus der Mongolei“ die Weltkulturerbestadt. Die in der Mongolei geborene und klassisch ausgebildete Pianistin, Komponistin und Arrangeurin Shuteen Erdenebaatar kam 2018 nach München, um ihren Master in Jazzklavier und Jazzkomposition zu absolvieren. Mit gerade einmal 25 Jahren hat Shuteen Erdenebaatar bereits renommierte Preise gewonnen, u.a. den BMW Young Artist Jazz Award 2022, den 1. Platz des Kurt Maas Jazz Award 2021 und den Kompositionspreis beim Biberacher Jazzaward 2022. Derzeit arbeitet sie an drei Weltklasse-Ensembles: einem genreübergreifenden 20-köpfigen Chamber Jazz Orchestra, ihrem exquisiten Klavier- und Kontraalt-Klarinetten-Duo „Lightville“ und dem hart swingenden, hochsensiblen jungen Jazzquartett, das an diesem Abend zu hören ist. Auf dem Debütalbum „Rising Sun“ (Motéma Music, 2023) präsentiert das Quartett Shuteens eigene Kompositionen, die stark von ihren persönlichen Geschichten geprägt sind. Mit ihren Mitstreitern, dem Bassisten Jakob Jäger, dem Schlagzeuger Bastian Jütte und dem Saxophonisten Anton Mangold, hat das Quartett einen kompakten Bandsound entwickelt, der lustvoll, energiegeladen und zugleich tiefgründig ist.
Was gut anfing, endet im Januar 2024 auch gut. Am 27. Januar gibt es wieder ordentlich was auf die Ohren, sozusagen „Lebenslust in XXL“. Anke Lucks (Posaune), Almut Schlichting (Baritonsaxophon) und Christian Marien (Drums) sind die Miniatur-Ausgabe einer Brass Band: Ihre kompakte Größe transzendieren sie mit einem rauen, überschäumenden Sound, den man von einem viel größeren Ensemble erwarten würde. Sie jonglieren mit wechselnden Rollen zwischen Rhythmus und Melodie und durchqueren so eine betörende Landschaft aus Free Jazz, Funk, Punkrock und New Orleans Street Jazz. Gemeinsam öffnen sie ihre eigenen Stücke in alle Richtungen, angetrieben von einer Mischung aus improvisatorischem Schwung und bestens verzahnten Grooves. Seit 2017 ist die Insomnia Brass Band mit zahlreichen Konzerten in Jazzclubs und auf Festivals unterwegs, hat mehrere Stipendien des Musikfonds und des Berliner Senats erhalten und zwei CDs bei Tiger Moon Records veröffentlicht. 2023 wurde das Trio mit dem Deutschen Jazzpreis als Band des Jahres ausgezeichnet.
Den Programmflyer können Sie hier herunterladen. Weitere Informationen findet man im netz unter www.jcbamberg.de.