Seit gut einem Jahr lebt und arbeitet Jens D. Ravari in Fürth. Der neue Leiter des Kulturforums, Nachfolger von Anette Wigger, hat inzwischen auch schon fast seine erste eigene Saison hinter sich, einiges weitergeführt und viele neue Impulse und Formate eingebracht.
Ravari, 1985 in Gießen geboren, konnte an mehreren Theatern sowie auch im Bereich Event-Management reichlich Erfahrungen sammeln, unter anderem auch als Regisseur. All das bringt er mit großer Leidenschaft in seiner neuen Wirkungsstätte ein.
Wir haben ihn an seinem neuen Arbeitsplatz getroffen, um mit ihm über seine bisherigen Erfahrungen sowie das ab September geplante Programm, zumindest soweit es zum Zeitpunkt unseres Treffens schon feststand, zu reden. Zum Gespräch treffen wir auf einen gut gelaunten und entspannten Kulturmacher, dem die Ideen so gar nicht auszugehen scheinen.
Tatsächlich bin ich sehr gut hier angekommen, fühle mich sehr wohl hier. Es gab und gibt viel Neues zu entdecken. Ich schätze vor allem auch das überaus reichhaltige Kulturangebot sowie die entspannte Atmosphäre in der Stadt. Die Menschen habe ich hier recht tolerant erlebt, ganz nach dem Motto „leben und leben lassen“. Das ist ein Umfeld, an dem man gut Kultur machen, aber auch einmal neue Konzepte ausprobieren kann. Zudem gefällt mir die Nähe zur Rednitz, wo ich auch immer wieder gerne zum Schwimmen gehe, und mit dem Fahrrad kann man hier auch Vieles gut erledigen. Kultur hat hier einen sehr hohen Stellenwert.
Das ist gar nicht so einfach, es gab und gibt ganz viele schöne Momente. Ganz besonders habe ich mich aber darüber gefreut, dass wir im Kulturforum ein eigenes Residenz-Orchester begrüßen konnten. Dass das Fürther Orchester Ventuno, das erst kürzlich hier sein zehnjähriges Bestehen mit einem Konzert gefeiert hat, nun bei uns eine Heimat gefunden hat, macht mich einfach glücklich. Und noch viel schöner ist es, dass auch die Musiker:innen happy sind, dass sie da sein dürfen. Abgesehen davon, dass das ein tolles Ensemble ist, das sich mit ganz unterschiedlichen Formaten präsentiert, läuft auch die Zusammenarbeit wunderbar. Auf die bevorstehenden Projekte mit ihnen freue ich mich sehr.
Dass unser Ticketkonzept „Zahl, was Du kannst“, so gut von den Menschen angenommen wurde und auch die Erwartungen erfüllt hat, ist ein weiterer Punkt, der mich freut. Das soll auf alle Fälle weiterlaufen.
Wenn ein Kulturzentrum zwanzig Jahre besteht und so gut läuft, ist das etwas Besonderes. Da kann man gut darauf aufbauen. Ein Selbstläufer ist das aber nicht, man muss versuchen, die Menschen für Kultur und unser Angebot zu begeistern, dann kommen sie auch. Unterstützt werden wir vom Kulturamt, aber auch von der örtlichen Presse. Da bin ich sehr dankbar.
Geplant haben wir das Wochenende um den 21. September 2024, an dem auch das Jubiläumsevent stattfinden soll. Ich stelle mir ein großartiges Kulturfest mit ganz unterschiedlichen Programmangeboten vor, an dem wir alle gemeinsam das Jubiläum feiern. Natürlich wird auch unser Residenz-Orchester mit dabei sein. Was sie spielen werden, kann ich noch nicht sagen. Was mich auch begeistert, ist die Anfrage der Fürther Hot Rot Gang, die dann bei uns ihr vierzigjähriges Jubiläum begehen wollen. Um 19.30 Uhr werden sie bei unserem Fest spielen.
Als weitere Bands dürfen wir uns auf die Stolen Moments, der Jazzband der Fürther Musikschule, sowie auf das Nürnberger Trio Adayna freuen. Die drei Musikerinnen präsentieren mit Gitarren, Cajon, Ukulele oder auch Keyboard, Coverpop, R&B und eigene Stücke.
Ganz besonders freue ich mich auch auf die „Rampenschweinerei“, die offene Kleinkunstbühne in Fürth. Künstler:innen aus ganz unterschiedlichen Bereichen können hier auf die Bühne kommen, um Kultur in ihrer ganzen Vielfalt zu spiegeln. In der aktuell laufenden Spielzeit, hatten wir sie bereits zweimal zu Gast im Kulturforum. Das kam gut an.
Vom 26. bis 28. September kommt die Waggonhalle Marburg mit der Produktion „Der Gott des Gemetzels“ zu uns. Auf Matze Schmidts Inszenierung von Yasmina Rezas fetzigem Kammerspiel freue ich mich schon sehr. Wir fangen voraussichtlich schon um 16 Uhr an.
Vom 24. bis 26. Oktober kommt die Choreografin Barbara Bess mit einem Tanzprojekt zu uns.
Am 3. November steht eine Acoustic-Night mit den „Queen-Kings“, einer ganz tollen Queen-Tribute-Band, auf unserem Programm. Peter Fulda und seine Metropolmusik kommen mit „Fun Nightmares“ am 29. und 30. November zu uns. Am 14. Dezember kommt dann noch die Vokalgruppe Ultraschall ins Kulturforum. Weitere Termine und Details gibt es unter www.kulturforum-fuerth.de.