Metropolitan

Ein Museumsmarathon der besonderen Art!

Der Verbund

veröffentlicht am 29.09.2014 | Lesezeit: ca. 4 Min.

Mitte Oktober ist es soweit. Die Museen der Stadt Nürnberg feiern am 11. und 12. Oktober ihr 20-jähriges Jubiläum. Natürlich gab es die einzelnen Häuser schon vorher, aber um die Museen zu einem erfolgreichen, unverzichtbaren Bestandteil des Nürnberger Kultur- und Bildungslebens zu machen, war ein Zusammenschluß zu einem Verbund nötig. Diese Verbindung wurde 1994 besiegelt, seither konnten in diesem Zusammenschluß über 300 größere und kleinere Ausstellungen präsentiert werden. Das Gesamtbesucheraufkommen liegt bei über 600.000 Personen im Jahr und dokumentiert damit den Erfolg und die Richtigkeit dieser Maßnahme. Die sieben städtischen Museen prägen, gemeinsam mit den anderen großen Institutionen der Nürnberger Museumslandschaft, die große Ausstrahlungskraft der fränkischen Kulturmetropole auf entscheidende Weise.

 

Und diesen Erfolg möchte man ein ganzes Wochenende lang mit einem einmaligen Führungs- und Aktionsangebot feiern.

 

Nürnbergs goldene Zeit erlebt man am besten im Stadtmuseum Fembohaus, dem einzig erhaltenen Bürgerhaus der Renaissance. Wer sich in die Welt der Patrizier entführen lassen möchte, der ist im Museum Tucherschloss genau richtig. Im Albrecht-Dürer-Haus erwarten den Besucher neue interaktive Medienstationen oder man nähert sich mit „Frau Agnes“ dem Meister und seinem Werk. Im Spielzeugmuseum gilt es unter anderem ein Wiedersehen mit den eigenen Kindheitserinnerungen zu feiern, im Museum Industriekultur kann man hautnah erleben, wie sich das Alltagsleben in den letzten 200 Jahren verändert hat. Bei stündlich stattfindenen Kurzrundgängen kann der Besucher dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände quasi „aufs Dach“ steigen, wen die Gerichtsverfahren gegen die NSVerbrecher interessiert, der ist im Memorium Nürnberger Prozesse genau richtig. Fühlen wie im Justizvollzug des Mittelalters kann man sich in den Lochgefängnissen und im Historischen Kunstbunker erfährt man, wie und wo Nürnbergs Kunstschätze den Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs überstanden. Das Kunstdepot im Neutorturm, die Nürnberger Sportsammlung in der Kongresshalle oder auch das Deutsche Spielearchiv erlauben einen Blick auf die sonst verborgenen Seiten der Museumsarbeit.

 

Bei Führungen kann man die einzelnen Häuser und ihre aktuellen Sonderausstellungen näher kennenlernen und etwas über Hintergründe, Zusammenhänge und Details erfahren. Kurzweilige Kostümführungen laden Sie dazu ein, das Museum aus der Perspektive einer historischen Persönlichkeit zu erleben. Bei unterhaltsamen Familienführungen unternehmen Groß und Klein einen abwechslungsreichen Ausflug in die Vergangenheit – sie hören spannende Geschichten oder lösen knifflige Rätsel. Rundgänge zu besonderen Ausstellungsstücken und musealen Schätzen zeigen Nürnbergs Geschichte im Original: Objekte, Bilder und Modelle der Stadtgeschichte bilden die Herzstücke der Museen der Stadt Nürnberg. Bei Workshops, Aktionen, Kreativprogrammen und vielem mehr sind Jung und Alt außerdem eingeladen, selbst aktiv zu werden.

 

Falls man an einem Nachmittag mehrere Museen besuchen möchten, so benutzt man für die Wege zwischen den Einrichtungen am besten die Busse und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs, mit denen sich alle Häuser problemlos erreichen lassen. Im Rahmen des Jubiläums gibt es als besonderes Highlight die einmalige Möglichkeit, bestimmte Teilstrecken kostenlos mit dem Museumsbus des Museums für Kommunikation Nürnberg zurückzulegen. Warum also nicht auch einmal vom Spielzeugmuseum zum Dokumentationszentrum in einem historischen Postbus fahren?

 

Besonders „sportliche“ Besucher können gerne Nürnbergs reiche Vergangenheit in einem gut 4-stündigen geführten Museums-Marathon von der Sigena-Urkunde bis zum industriellen Strukturwandel kennenlernen.

 

Copyright Fotos: Herbert Liedel (Kongresshalle mit Dokumentationszentrum) und Museen der Stadt Nürnberg (Kinder im Spielzeugmuseum

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