Für seine Edition 2024 hat sich das Festival „Musica Bayreuth“ ein leuchtendes Motto ausgesucht, das viel Glanz verspricht: „Leuchtende Sterne“. Und in der Tat wird heuer ein außerordentliches Feuerwerk an erhebender Musik verschiedener Epochen gezündet. Allein die Liste der Künstler und Ensembles ist beeindruckend und darf hohe Erwartungen wecken.
Eröffnung ist am 6. April mit dem Gastspiel der jungen deutsch-französisch-ungarischen Philharmonie, die große Symphonien von Anton Bruckner und César Franck interpretieren und von Nicolaus Richter geleitet wird. Am 20. April kommt mit „Masaa“ ein Jazzquartett in den Jean Paul Art Space, das in der „Musica Opening Lounge“ von tief empfundenen arabischen Versen bis zu zeitgenössischem Jazz viele Stile erschließen wird und eine wahrlich kosmopolitische Ausstrahlung verspricht.
Der Abstecher der Nürnberger Gluck-Festspiele nach Bayreuth ins Markgräfliche Opernhaus bringt am 9. Mai die Wiederbegegnung mit der Opera Seria „La clemenza di Tito“ von Christoph Willibald Gluck. Michael Hofstetter leitet das Barockorchester der Thüringen Philharmonie, die Gesangssolisten hören auf klangvolle Namen und sind Spezialisten der historisch informierten Aufführungspraxis. Anderntags tritt mit Valer Sabadus der zurzeit wohl angesagteste Countertenor dieser musikalischen Szene auf und wird abermals von der Thüringen Philharmonie begleitet.
Orgel und Klavier sind am 12. Mai mit dem Duo „Scott Brothers“ vorgesehen, und die beiden spielen in dieser ausgefallenen Besetzung nichts weniger als George Gershwins „Rhapsody in Blue“ sowie Werke von Debussy, Mozart und Tom Scott in der Bayreuther Stadtkirche. Das „Quatuor Hermès“ lockt die Kammermusikfreunde am 17. Mai mit Werken von Leoš Janáček, Gabriel Fauré und Johannes Brahms in den Weißen Saal von Schloss Fantaisie.
Anderntags warten die Bad Reichenhaller Philharmoniker unter dem Dirigat von Daniel Spaw im Markgräflichen Opernhaus mit einem Programm auf, in dessen Mittelpunkt das Klavierkonzert cis-moll von Francis Pulenc steht, interpretiert von dem Pianisten Joseph Moog. Außerdem sind eine Symphonie von Joseph Haydn und das „Lousville Concert“ (1953) von Jacques Ibert zu hören – ein Stück mit Jazz-Elementen in einem sehr originellen Programm.
Ulrich Tukur lässt mit den „Rhythmus Boys“ am 20. Mai die Sterne leuchten, und er selbst singt dabei, spielt auf dem Klavier sowie auf dem Akkordeon. Distinguierte Tanzmusik, internationales Repertoire, Schlager der Weltklasse und „Anything Goes“, das wird ein fabelhafter Abend! Der Monat endet mit „The Queen’s Six“, den sechs musikalischen Lieblingen mit der exklusiven Wohnanschrift namens Windsor Castle. Täglich im Namen Seiner Majestät unterwegs und darüber hinaus weltweit gefeiert, das darf man sich nicht entgehen lassen.
Der Juni beginnt mit dem „Dance of the Sun“, einer Performance der „Geneva Camerata“, einem tanzenden Orchester, das die Musik von Jean-Baptiste Lully und Wolfgang A. Mozart kongenial in Bewegung umsetzt. Termin: 5. Juni im Markgräflichen Opernhaus. Dort gastiert auch das Orchester von Bayreuths Partnerstadt Annecy, das „Orchestre des Pays de Savoie“, am 8. Juni unter dem Motto „Pastorale“. Da geht es allerdings nicht um Beethovens gleichnamige Symphonie, sondern um Werke von Rameau, Mozart, Haydn und dem Bachsohn Carl Philipp Emanuel.
Erheblicher kapitaler ist die Symphonie, die am 9. Juni in der Stadtkirche zur Aufführung kommt, nämlich Anton Bruckners Fünfte, die aus Anlass des 200. Geburtstags des Komponisten erklingt. Die Nürnberger Symphoniker widmen sich diesem Werk unter der Leitung von Hansjörg Albrecht, der auch selber für eine Fantasie über Themen aus Bruckners 8. Symphonie in die Orgeltasten greift. Klassik Comedy ist am 13. Juni angesagt, wenn „The Three X“ in der Panzerhalle auftreten. Alle Epochen der Musikgeschichte sind bei diesem gehaltvollen Potpourri dran, versprochen!
Zwei Tage später kommt das Eliteorchester aus der Nachbarschaft, die Bamberger Symphoniker, ins historische Opernhaus und bringt den Weltstar Jörg Widmann sowohl als Dirigenten wie auch als Klarinettisten mit. Wo die Klarinette Solo spielt, kann Carl Maria von Weber nicht fern sein, außerdem stehen Werke von Erich Wolfgang Korngold und Wolfgang A. Mozart auf dem Programm. Am 16. Juni ist dann Kammermusik des Barock auf Schloss Fantaisie (Weißer Saal) angesagt, und mit dabei ist auch Viktor Lukas, der die „Musica Bayreuth“ vor 60 Jahren ins Leben rief.
Am 20. Juni gibt es ein Orchesterkonzert für Schüler mit Trickfilm. Die Vogtland Philharmonie wird Sergej Prokofjews „Peter und der Wolf“ spielen und dabei auch eine kleine Instrumentenkunde anbieten. Einen Tag später kündigt dasselbe Orchester die „Sounds of Hollywood“ an, in diesem Falle schon die zweite Runde einer musikalischen Reise durch die Traumwelt aus Film und Fernsehen. Eine musikalische Spazierfahrt durch die Fränkische Schweiz mit Claraliz Mora (Sopran und Harfe), ein Auftritt der Regensburger Domspatzen sowie ein Konzert am 27. Juni im Markgräflichen Opernhaus, das von den Karlsbader Symphonikern unter dem Motto „Komponisten in Wahnfried“ gestaltet wird, beenden die diesjährige, sehr opulente Edition von „Musica Bayreuth“.
Weitere Informationen und Karten gibt es hier: www.musica-bayreuth.de.