Die traditionsreichen Kreuzgangspiele locken seit über 70 Jahren jede Spielzeit bis zu 50.000 Besucher*innen nach Feuchtwangen. Mit der Stückauswahl für 2020 widmen sich die Festspiele im ehemaligen Benediktinerkloster wieder den Klassikern, zugleich sind aber auch neue Perspektiven auf bekannte Texte angekündigt.
Intendant Johannes Kaetzler übernimmt 2020 die Regie für das Stück „Dracula“ des irischen Autors Bram Stoker. Obgleich der Roman seit vielen Jahrzehnten zu den meistadaptierten Stoffen zählt, war lange unbekannt, dass der Autor des Romans seinerzeit selbst eine Fassung für die Bühne geschrieben hat. Diese Theaterfassung von Bram Stokers erfolgreichstem Text ist erst 100 Jahre nach Erscheinen des Romans und nur in englischer Sprache veröffentlicht worden. Sie ist die Grundlage für die Fassung, die Kaetzler für die Feuchtwanger Kreuzgang-Bühne erarbeitet. Die Premiere ist für den 11. Juni angesetzt.
Mit der zweiten Abendproduktion widmen sich die Festspiele wieder William Shakespeare, dessen Stücke seit vielen Jahren untrennbar mit der Bühne im romanischen Geviert verbunden sind. Hartmut Uhlemann wird die Regie für die Shakespeare-Komödie „Ende gut, alles gut“ übernehmen. Eine märchenhafte Komödie, die mit Raffinesse konventionelle Geschlechterrollen hinterfragt. Die Shakespeare-Inszenierung feiert am 18. Juni Premiere.
Für Kinder und Familien haben die Festspiele einen Kinderbuchklassiker ins Programm genommen. Im Sommer 2020 wird das Sams, jene einzigartig-witzige Fantasiegestalt Paul Maars, in „Das Sams – eine Woche voller Samstage“ die Bühne beleben. Die Regie übernimmt Lennart Matthiesen, der 2019 bereits „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ in Feuchtwangen inszeniert hat. Die wieder als Ein-Euro-Premiere stattfindende erste Vorstellung ist am 10. Mai im Kreuzgang zu sehen.
Außerdem darf man sich auf noch mehr Theater im Nixel-Garten freuen, der in diesem Sommer voll als Spielstätte genutzt wird. Für die kleinsten Zuschauer wird „Frederick“ von Leo Lionni aufgeführt werden, und für das jugendliche Publikum wird ein Klassiker zu erleben sein: Friedrich Schillers „Die Räuber“. Darüber hinaus bietet die Reihe „Kreuzgangspiele extra“ wieder zahlreiche Veranstaltungen, darunter den Theaterspaziergang und die Kult gewordene Mitternachtsrevue. Besondere Höhepunkte sind zudem ein Konzert mit Georg Ringsgwandl am 20. Juli sowie eine erneute Kooperation mit der Reihe KunstKlang im Nixel-Garten mit Vertonungen aus „Des Knaben Wunderhorn“ von Gustav Mahler am 3. Juli.
Informationen zu den Stücken und zur aktuellen Spielzeit gibt es auch auf www.kreuzgangspiele.de.