Die rührigen Programmgestalter vom Bamberger Jazzclub haben dieser Tage ihr September-Programm veröffentlicht und man kann sagen, dass es, wenn es so weitergeht, eine mitreißende Spielzeit werden wird. Am 9. September (Samstag) gibt des „Jan Prax Quartett“ den Saisoneröffner. Bevor der Karlsruher Saxofonist mit polnischen Wurzeln auch international für Aufmerksamkeit sorgte, hatte er sich bereits im zarten Alter von drei Jahren ziemlich schnell ziemlich erfolgreich dem klassischen Klavierspiel verschrieben. Irgendwann waren der Jazz und das Saxofon dann stärker und überholten das Piano. Inzwischen spielt er mit Musikern wie Riccardo del Fra, Kurt Rosenwinkel und Gene Lake zusammen. Mit seinem Quartett nahm Prax zwei Alben auf, aus denen die Kreativität der amerikanischen Jazzlegenden spricht und die traditionellen Jazz und neue Elemente zu einem ganz eigenen Groove verschmelzen. Seine Mitmusiker zählen zu den talentiertesten Künstlern Europas: Der Pariser Pianist Carl-Henri Morisset spielte bereits mit Jazzlegende Archie Shepp, Dominik Raab ist regelmäßig mit Tony Lakatos unterwegs und Jean-Philippe Wadle ist Teil der HR-Bigband.
Knapp eine Woche später (15. September) stehen mit „Sinfonia de Carnaval“ musikalische Geschichtenerzähler auf der Bamberger Bühne. Das virtuos performende Duo-Team Anna Lang und Alois Eberl spielen nicht nur Cello, Posaune, Akkordeon, Perkussion und elektronische Instrumente, nein, sie singen dazu auch noch. Sweeping Dragon heißt ihr neues Programm und die Gäste dürfen sich auf musikalische Geschichten vom Feinsten freuen.
Direkt am nächsten Tag (16. September) spielt eine Kombo im Jazzclub, die bei der „Bundesbegegnung Jugend jazzt 2022“ den Konzertpreis des Travejazz Festivals gewonnen hat. Die Band „Cactus in a Garage“ rund um Organist Konrad Buschhüter, klingt dem Namen nach vielleicht wie ein Stillleben in schwarz-weiß, entpuppt sich in Wahrheit als aufregend bunte Souljazz-Erfahrung. Mit der Orgel im Zentrum der Band, heben die vier jungen Musiker ihren Sound mit eigenen Kompositionen ins Heute. Sie schwingen, schwelgen und schwitzen sich durch eine energetische und groove-orientierte Performance, die Intellekt und Affekt gleichermaßen zum Tanzen bringt. Inspirationen für ihre Musik suchen sie sich hierfür u.a. bei Larry Goldings, John Scofield und Joshua Redman. Einen gefährlichen Hüftschwung im Gepäck, tragen sie Ihren Sound aus der Garage voller alter Cadillacs nun in die Clubs der Welt.
Wenn es nach dem Jazzkritiker Manfred Papst geht, kann man am 22.9. (Freitag) einen Blick in die Zukunft werfen, . „Sie macht die Musik der Zukunft“ titelte er einst über die Sängerin Sarah Buechi, die mit dem Bassisten Rafael Jerjen und dem Gitarristen Franz Helmmüller das „Sarah Buechi Trio“ bildet. Sie werden sich mächtig ins Zeug legen, um das anspruchsvolle Bamberger Publikum restlos zu begeistern.
Den Monatsabschluss bildet am 30. September (Samstag) das „Annette von Eichel Quartett“. Mit „Belonging“, ihrem zweiten Album (davon sieben Eigenkompositionen der Namensgeberin) umreißen die vier Musiker die Fragen, woher wir kommen, was wir uns wünschen und wohin wir gehören. Dabei wird die hohe Kunstfertigkeit aller Bandmitglieder sofort augenscheinlich und die gestalterische Vielfalt der Stimme von Annette von Eichel nimmt den ganzen Raum ein.
Alle Konzerte beginnen am jeweiligen Tag um 20 Uhr. Eintrittspreise und Kartenreservierung online über www.jcbamberg.de. Das Programm für September kann man hier herunterladen.