Vom 5. Juni 2019 bis 20. Oktober 2019 wird die Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material. Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute“, die in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München entstand, im Museum für Franken auf der Festung Marienberg zu sehen sein.
Die präsentierten Objekte wurden 2016 im Zuge der digitalen Erfassung der Sammlung im Depot des Museums für Franken wiederentdeckt und durch Bernhard Purin, Direktor am Jüdischen Museum München, gesichtet und erforscht. Er konnte die Herkunft einzelner Objekte aus den Synagogen in Arnstein, Ebelsbach, Gochsheim, Heidingsfeld, Miltenberg, Schweinfurt und Würzburg nachweisen.
Dort waren sie im Zuge des November-Pogroms 1938 geraubt worden. Der fragmentierte Zustand der Objekte weist daraufhin, dass sie bereits während des Nazi-Regimes im alten Museumsgebäude in der Würzburger Maxstraße eingelagert waren, welches 1945 zerstört wurde. Für die Nachkriegszeit stellt sich die Frage, warum die im Museumsdepot wieder aufgefundenen Judaika nicht wie die 1947 von dem Nürnberger Büro der Monuments, Fine Arts, and Archives Section der US Militärregierung angeforderten „sieben Kisten mit jüdischem Material“ dorthin abgegeben wurden, sondern im Museumsbestand blieben.
Doch nicht nur die Exponate, beispielsweise wertvoller Tora-Schmuck, Chanukka-Leuchter und Seder-Teller sind Gegenstand der Ausstellung, auch die Geschichten hinter den Exponaten und die Biografien der jüdischen Gemeindemitglieder werden erzählt. Viele wurden Opfer der Schoa, anderen gelang ein neues Leben außerhalb des nationalsozialistischen Deutschlands. An diese Menschen und die ihnen so kostbaren Gegenstände will diese Ausstellung erinnern.
Die Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material. Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute“ wurde in Kooperation mit dem Jüdischen Museum München konzipiert. Gefördert wird das Projekt vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste und unterstützt von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.
„Sieben Kisten mit jüdischem Material. Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute“, Ausstellung vom 5. Juni bis zum 20. Oktober 2019 im Museum für Franken auf der Festung Marienberg in Würzburg, Dienstag bis Sonntag 10 - 17 Uhr, montags geschlossen.