Schauspiel / Sprechtheater
Am Theater Ansbach war das neue Programm bei Redaktionsschluss (15.7.24) noch nicht erschienen, wir berichten daher in der kommenden Ausgabe um so detaillierter.
Das ETA-Hoffmann-Theater Bamberg schaut voraus auf die letzte Spielzeit der noch amtierenden Intendantin Sibylle Broll-Pape, die auch selbst noch dreimal das Zepter der Regisseurin in die Hand nehmen wird. Sie führt gleich zu Beginn der Spielzeit Regie in Roland Schimmelpfennigs Stück „Anthropolis“, das am 12. Oktober die Spielzeit eröffnen wird. Es folgen als Premieren das Auftragswerk „Jahre ohne Sommer“ von Amanda Lasker-Berlin, dessen Uraufführung am 13. Oktober ansteht. Im November wird gleich dreierlei Neues geboten mit dem Weihnachtsmärchen „Die Schöne und das Biest“, dem Auftragswerk „Das Störschwein“ von Konstantin Küspert (Uraufführung) und „The Legend of Georgia McBride“ von Matthew Lopez, dem schon „Das Vermächtnis“ zu verdanken war.
Im Neuen Jahr geht es weiter mit Björn SC Deigners „Die Eingeborenen von Trizonesien“, ebenfalls ein zur Uraufführung anstehendes Auftragswerk, das von Sibylle Broll-Pape inszeniert wird. Es folgen „Baracke“ von Rainald Goetz, Georg Büchners „Leonce und Lena“ sowie das Stück „Ausgelacht“, das von Hannes Weiler stammt und auch von ihm inszeniert wird. Ende April ist dann nochmals die Intendantin dran, wenn Henrik Ibsens Klassiker „Peer Gynt“ auf dem Spielplan steht und Sibylle Broll-Pape sich mit diesem Stück als Regisseurin verabschiedet. Für die Calderón-Spiele im schönen Ambiente der Alten Hofhaltung ist die Wahl auf F. Scott Fitzgeralds „Der große Gatsby“ gefallen, es wird also beim Finale ziemlich rauschhaft werden.
Das Landestheater Coburg hat zum Saisonbeginn am 21. September einen „Don Karlos“ im Programm. Suzie Millers Monodrama „Prima Facie“ wird, von Kathrin Sievers inszeniert, ab 27. September im Coburger Landgericht zu sehen sein. Für die Geschichte um eine taffe Strafverteidigerin ist das auch der richtige Ort! „Ewig jung“ von Erik Gedeon, eine dystopische Geschichte aus dem Jahre 2074 mit Globe-Bezug, hat am 9. Oktober Wiederaufnahme. Meister Eder und sein Pumuckl wird die Kinder ab 30. November erfreuen, und im Februar gibt es die Premieren von „Endstation Sehnsucht“ und „(R)evolution“. Genaueres teilen wir später mit.
Das Markgrafentheater Erlangen kündigt für die Spielzeit 2024/25 nicht weniger als neun Premieren an, beginnend am 5. Oktober mit „Meister und Margarita“ nach Michail Bulgakovs ikonischem Roman. Es folgt mit „Mind the Gap“ ein Stück über das, was uns voneinander trennt, und ab 6. Dezember mit „Doping“ ein Stück von Nora Abdel-Maksoud. Näheres zu den Stücken in der Oktober-Ausgabe.
Beim Stadttheater Fürth ist Erneuerung angesagt, und das aus guten Gründen, denn eine neue Intendantin, Dr. Silvia Stolz, hat die Leitung des kommunalen Theaters übernommen. Sie setzt ganz auf Herz, was schon ihr Saisonmotto „Heart of the City“ ausdrückt. Die Schauspielsparte beginnt am 22. September mit der Eigenproduktion „State of the Union“, einem Ehestück von Nick Hornby. Die Uraufführung eines Projektes von Navid Kermani, Eva Mattes und Roberto Ciulli mit dem Titel „Gibt es etwas Schönes in deinem Leben?“ hat am 11. Januar Premiere, das Gerichtsdrama „Prima Facie“, ebenfalls eine Eigenproduktion, am 24. Januar. Gleiches gilt für „Der Trafikant“ ab 7. März, „(R)Evolution“ – Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert und „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ab 20. Juni.
Die eingeladenen Aufführungen beginnen mit Lars Eidingers „Hauspostille“ am 25. Oktober, gefolgt von nicht weniger als 20 weiteren Gastspielen, unter denen sich auch manche Klassiker (u.a. „Macbeth“, „Die Glasmenagerie“, „Der Kontrabass“, „Die Streiche des Scapin“ und „Der Theatermacher“) befinden. Die Programme werden in den Zwei-Monats-Vorschauen von ART. 5|III jeweils detaillierter vorgestellt.
Am Theater Hof klingt der Titel der ersten Schauspielpremiere zu Recht etwas selbstbezüglich: „Das Wunder von Hof“ lautet der Titel von Jörg Menke-Peitzmeyers Rechercheprojekts, in dem es um die Ereignisse im Herbst 1989 nach dem Mauerfall geht. Wovon die nächste Premiere am 18. Oktober handelt, verrät der Titel recht eindeutig: „Thea von Tauperitz oder kein Denkmal für die Frau hinter ’Metropolis’“. Die Ehefrau Fritz Langs steht im Mittelpunkt dieser Stückentwicklung von Kristoffer Keudel. Das Kriminalstück „Die Mausefalle“ von Agatha Christie hat am 8. November Premiere und wird von Frank Behnke inszeniert. Henrik Ibsens Klassiker „Gespenster“, in dem es um die Gespenster der Vergangenheit geht, wird ab 22. Dezember zu sehen sein. Sechs weitere Schauspiele werden im Neuen Jahr vorgestellt.
Das Theater Schloss Maßbach zeigt noch den Sommer über und bis Anfang September die Komödie „Ein klarer Fall“ von Claude Magnier. Eine heitere Begebenheit! Näheres über die Aktivitäten im Oktober später.
Am Staatstheater Nürnberg hat Jan Philipp Gloger für die letzte von ihm verantwortete Spielzeit des Schauspielbereichs ein ambitioniertes Programm vorgelegt und verspricht einen „fulminanten Abschluss“ mit seiner fünfzehnten und letzten Regietat, die den Titel „Eliza“ trägt. Die erste Premiere ist am 4. Oktober David Böschs Schauspiel „Keine Pinguine, nirgends“ gewidmet. Der Autor inszeniert selber dieses Stück, in dem es um die Psyche junger Menschen angesichts (un-)gewollter Schwangerschaften geht. Am 13. Oktober folgt „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ (nach Eugene O’Neill) in der Inszenierung Rieke Süßkows, deren radikale Theatersprache den Nürnbergerinnen und Nürnbergern erst jüngst eine Einladung zum Berliner Theatertreffen eingebracht hat.
Am 17.10. gibt es unter dem Titel „Der Bau“ Augmented Realitiy Theater nach Franz Kafka, am 31.10. Improtheater unter der treffenden Überschrift „Katze & Sack“ und am 8. November Philipp Löhles „Die Legenden von Sleepy Hollow“ (nach Washington Irving). Am 5. Dezember geht es in „Frontières extérieures“ um Migration und Außengrenzen, am 12.12. um postmigrantische Identitäten in „Juices“, einem Stück von Ewe Bembenek, das von Branco Janack inszeniert wird. Über die Premieren ab Januar informieren wir später detaillierter.
Das Theater der Stadt Schweinfurt hat wieder ein solch reichhaltiges Programm von Einzelveranstaltungen vorgelegt, dass wir uns hier mit Hinweisen auf die ersten Komödien im Schauspielbereich beschränken müssen. Es ist am 28. September zunächst der Auftakt mit „Die Kehrseite der Medaille“ von Florian Zeller, dem sich am 18. Oktober das Lustspiel „Zwei Männer ganz nackt“ anschließt. Fritz Hochwälders Schauspiel „Der Flüchtling“ wird am 22./23. Oktober angeboten.
Beim Rosenthal Theater Selb ist für 2024/25 mehr Programm denn je angesagt. Auftakt ist am 26. September mit „Die Krönung der Poppea“ in der Inszenierung des Theaters Hof. Die Theatergruppe „Australia“ kommt Ende Oktober nach Selb. Anfang November gastieren das Altstadttheater Ingolstadt und die Theatergastspiele Fürth. Auch die Heimatbühne Selb und die Hofer Symphoniker treten im November auf. Es ist was los im östlichsten Oberfranken!
Am Theater Regensburg eröffnet Rebekka Kricheldorfs Komödie „Bondi Beach“ die Schauspielsaison am 21. September. Es folgen bekannte Titel wie „Was ihr wollt“ von William Shakespeare, „Moby Dick“ (nach Herman Melville) und „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow sowie zeitgenössische Werke wie Till Wiebels „Wir Wasserbären“ und das Schauspiel „Conni scheißt auf alles“ von Hannah Haberberger, das eine Uraufführung darstellt.
Am Mainfrankentheater Würzburg beginnt die Schauspielsaison am 28. September im Kleinen Haus mit einem Klassiker, Friedrich Schillers „Maria Stuart“. Gleich am 2. Oktober schließt sich Elfriede Jelineks Stück „In den Alpen“ auf der Probebühne an. Anschließend werden Wolf Erlbruchs „Ente, Tod und Tulpe“ sowie Yasmina Rezas „Kunst“ wiederaufgenommen. Für die Kleinen gibt es ab 24. November das Schauspiel „Die Schneekönigin“ von Jewgeni Schwarz, für die Größeren ab 28.11. Anthony Neilsons Stück „Frohes Fest“. Nach der Wiederaufnahme von Dietrich Garstkas „Das schweigende Klassenzimmer“ am 12. Januar ist für 14. Februar mit „Escape Love“ von Elisabeth Pape die nächste Premiere vorgesehen.
Gleich darauf, am 22. Februar, wartet Bertolt Brechts Klassiker „Das Leben des Galilei“ mit der Musik von Hans Eisler auf seine Präsentation in der Regie Anna Stiepanis. Noch vier weitere Premieren bzw. Wiederaufnahmen warten auf die Würzburger Schauspielfans; später werden wir genauer darüber berichten. Nicht zu vergessen: das Erfolgsstück „The Rocky Horror Show“ wird das Würzburger Publikum noch über die ganze Saison hinweg begleiten.
Musiktheater I: Oper
Landestheater Coburg: Giacomo Puccinis Operntriptychon „Il trittico“ vereint ein Eifersuchtsdrama, eine Frauentragödie sowie eine Erbschleicherkomödie und wird ab dem 5. Oktober von Operndirektor Neil Barry Moss in Szene gesetzt. Daniel Carter dirigiert. Ab 16. November folgt die Neuinszenierung von Gioachino Rossinis „Barbier von Sevilla“, einem „Melodramma buffa“, das von Sonja Trebes in Szene gesetzt wird. Der ebenfalls von Neil Barry Moss inszenierte „Fliegende Holländer“ Richard Wagners wird als bildgewaltige Seelenreise ab 25. Januar zu sehen sein. Als letzte Opernpremiere steht am 17. Mai Leoš Janáčeks „Jenufa“ auf dem Programm, eine Geschichte aus dem mährischen Bauernleben, die hier von Balázs Kovalik inszeniert wird. Fast hätten wir’s vergessen: Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ wird natürlich am 6. Dezember wieder aufgenommen.
Im Stadttheater Fürth wird die Oper auch unter neuer Leitung einen gewichtigen Platz einnehmen. Auftakt ist mit Georg Friedrich Händels Oper „Serse“ (Xerxes), die vom Augsburger Theater am 23. Oktober vorgestellt wird. Am 19. März folgt Gaetano Donizettis „Liebestrank“. Diese urkomische Opera buffa von 1832 steuern die Landesbühnen Sachsen bei. Demselben Genre gehört Gioacchino Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ an, präsentiert am 31. Mai und 1. Juni vom Staatstheater Wiesbaden in einer Produktion des Basler Theaters. Schließlich kommt auch die vielbeachtete Opera buffa „Una cosa rara“ von Vicente Martín y Soler am 18. Juni nach Fürth. Die Produktion des Meininger Theaters lebt ganz wesentlich vom Bühnenbild von Markus Lüpertz, der auch die Kostüme entworfen hat.
Am Theater Hof gibt es in der neuen Saison vier Opern-Neuinszenierungen zu sehen, beginnend am 21. September mit Claudio Monteverdis „Die Krönung der Poppea“. Lothar Krause inszeniert das sündige Stück um die Geliebte von Kaiser Nero. Nach der erst kürzlich wieder entdeckten Märchenoper „Dornröschen“ von Engelbert Humperdinck (Premiere am 25. Oktober) kommt am 2. Februar der Doppelabend „The Brothers/Der Jüngste Tag ist jetzt“ von George Antheil und Johannes Harneit als Erstaufführung nach Hof. Georges Bizets Oper „Die Perlenfischer“ hat am 21. Juni Premiere und wird von Andreas Wiedermann inszeniert.
Beim Staatstheater Nürnberg ist „Eine flüchtige Kunst“ angesagt, so zumindest will es der Stiftungsvorstand des Staatstheaters. Als Saisonmotto ist das wohl nicht zu verstehen, doch es spricht aus, was Jens-Daniel Herzog und Christian Ruppert im Vorwort des neuen Programms meinen: Theatererlebnisse sind flüchtig, man trägt sie im Herzen und kann sie nicht „übers Bett hängen“. Die flüchtige Opernkunst beginnt am 5. Oktober mit einer neuen „Zauberflöte“ Wolfgang A. Mozarts, die vom Ballettdirektor Goyo Montero inszeniert und choreographisch bereichert wird. GMD Roland Böer dirigiert.
Am 16. November folgt ein von Armin Petras in Szene gesetzter und von Jan Croonenbroeck musikalisch geleiteter „Eugen Onegin“ Peter Tschaikowskys. Die Kinderoper „Armide oder Schwein gehabt!“, die von einer mächtigen Zauberin handelt, wird ab 17. November gezeigt. Schon jetzt weisen wir auf die im Zentrum der Spielzeit stehende Inszenierung von Bertolt Brechts und Kurt Weills „Die Dreigroschenoper“ hin, die am 18. Januar Premiere hat. Über die weiteren Operninszenierungen der Saison berichten wir zeitnah detaillierter.
Am Theater der Stadt Schweinfurt ist im Oktober opernmäßig viel los, denn gleich am Neunten des Monats kommt Giuseppe Verdis „Rigoletto“ in den Gemeindehaus-Saal. Am 15.10. ist bei einer Operngala ein “Fest der schönen Stimmen“ zu erleben, gleich tags drauf Giacomo Puccinis „La Bohème“. Damit nicht genug, schaut am 2. und 5. November ein Operndoppelabend herein: „Pagliacci“ von Ruggero Leoncavallo und „Le Maschere“ von Pietro Mascagni. Auf gut deutsch: „Bajazzo“ und „Ein Maskenball“.
Das Theater Regensburg eröffnet die Opernsaison mit einem epochalen Musikdrama: Richard Wagners „Tristan und Isolde“. Dieses Ausnahmewerk der Musikgeschichte wird von Dennis Krauß inszeniert und von Stefan Veselka musikalisch geleitet. Über die Produktion werden wir noch gesondert berichten. Premiere ist am 28. September. Im weiteren Saisonverlauf stehen u.a. noch die Wiederaufnahme von Giuseppe Verdis „Macbeth“ (ab 17. Januar), die Uraufführung von Torsten Raschs Musiktheater „Die wunderbaren Jahre“ (ab 23. Februar) und die Neuinszenierung von Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ (Premiere am 5. April) an. Die Puccini-Oper wird von GMD Stefan Veselka musikalisch geleitet, die Regie besorgt Juana Inés Cano Restrepo.
Im Mainfrankentheater Würzburg geht es am 6. Oktober voll ins Musiktheater mit der Premiere von Luigi Cherubnis „Medea“. Agnessa Nefjodov inszeniert den antiken Stoff, in dem es um einen leider ewig aktuellen Thema geht: grenzenlose Rachegelüste. Medeas Wut fallen Glauke und Kreon, aber auch die eigenen Kinder zum Opfer. Ab 20. Oktober wird der „Falstaff“ wiederaufgenommen. Die nächste Neuinszenierung gilt Alban Bergs „Wozzeck“, dessen Thema – die Verzweiflung eines einfachen Soldaten – uns heute auch wieder aktuell vorkommt. Sigrid Herzog inszeniert, Enrico Calesso dirigiert das Werk, das am 9. Februar Premiere hat.
Udo Zimmermanns Oper „Die weiße Rose“ hat am 16. März im kleinen Haus Premiere. Inhalt ist die Geschichte um den gleichnamigen Freundeskreis der Geschwister Scholl. Nina Kupczyk führt Regie, die musikalische Leitung wird noch festgelegt. Ab 1. Juni kommt mit Georges Bizets „Carmen“ der frühe Höhepunkt der „Grand’Opéra“ schlechthin zur Aufführung in der Theaterfabrik Blaue Halle. Eine von Anfang unmoralische Heldin, das gab’s zuvor noch nie in der Operngeschichte und entsetzte seinerzeit die Theaterdirektoren heftig. Dass es am 27./28. Juni wieder eine Operngala als „Italienische Nacht“ geben wird, soll hier nicht unerwähnt bleiben.
Musiktheater II: Operette und Musical
Am Stadttheater Aschaffenburg lag bis Redaktionsschluss noch kein Programm vor, wir berichten später genauer.
Das Landestheater Coburg hat mit „Chicago“ ab 22. März ein Musical-Vaudeville im Programm, das nach dem gleichnamigen Theaterstück von John Kander in Musik gesetzt wurde. Das Erfolgsmusical bietet eine fesselnde Story, zwielichtige Figuren, mitreißende Rhythmen und unsterbliche Songs. Um die Musik kümmert sich Roland Fister, die Inszenierung besorgt Neil Barry Moss. Die Weihnachtsrevue „Santa Baby“, obwohl kein Musical, passt trotzdem am besten in diese Kategorie und soll deshalb hier erwähnt werden, denn es wird am 22. November heftig „swingen“.
Im Stadttheater Fürth ist ab 11. Oktober das Musical „Dear Evan Hansen“ angesagt, eine mutige Eigenproduktion des Theaters in Kooperation mit dem Musical Frühling in Gmunden. Die Gastspiele beginnen am 6./7. November mit Paul Abrahams unsterblicher Operette „Ball im Savoy“ (Kammeroper Köln), gefolgt am 30./31. Dezember vom Musical „Backbeats – Die Beatles in Hamburg“ (Altonaer Theater). Georg Büchners „Woyzeck“ gibt es nicht nur als Oper von Alban Berg, sondern auch als Musical. Die Badische Landesbühne wird das Stück nach dem Konzept von Robert Wilson am 30. Januar präsentieren. Die musikalische Welt der Amy Winehouse wird am 13./14. Mai vom Theater Heilbronn mit „Love, Amy“ (von Thilo Wolf und Kevin Schröder) vorgestellt. Sehr Musical-nahe ist auch die „Bond Concert Show“ unter dem Titel „Let the Sky Fall“ von Jon Mortimer, die am 5. Juni im Großen Haus zu erleben ist.
Am Theater Hof gibt die Lustspiel-Operette „Märchen im Grand-Hotel“ von Paul Abraham am 14. Dezember ihren Einstand. Ein Musical folgt erst im März: „Titanic“ von Peter Stone und Maury Yeston.
Das Staatstheater Nürnberg nimmt zum Saisonauftakt seine „Fledermaus“ von Johann Strauß wieder auf und wendet sich dann ab 30. November der Inszenierung eines Werkes zu, das coronabedingt 2020 nur eingeschränkt präsentiert werden konnte: Paul Abrahams Lustspieloperette „Märchen im Grand-Hotel“, die man ebenso gut als Musical oder Jazz-Operette bezeichnen könnte. Otto Pichler inszeniert und choreographiert, Sándor Károlyi dirigiert. Zeitgleich ist auch die Premiere dieser Abraham-Operette in Würzburg zu sehen.
Im Theater der Stadt Schweinfurt gastiert das Hildesheimer Theater am 12./13. Oktober mit dem Musical „Und täglich grüßt das Murmeltier“ im Gepäck (nach dem gleichnamigen Columbia-Pictures-Film und der Erzählung von Danny Rubin).
Beim Theater Regensburg steht nach den Wiederaufnahmen von Leonard Bernsteins „Candide“ (ab 3. Oktober) und der spartenübergreifenden Gala „I am what I am“ (ab 30. November) die Neuinszenierung von Jacques Offenbachs Fantasie-Operette „Die Reise zum Mond“ ab dem 21. Dezember auf dem Programm. Simon Eichenberger inszeniert das erotische Durcheinander auf dem Mond, Tom Woods steht am Dirigentenpult. Am 22. Februar ist die Premiere des Musicals „Come From Away“ von Irene Sankoff und David Hein, das die berührende Geschichte einer kleinen Stadt in Neufundland unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September erzählt. Sebastian Ritschel inszeniert, Andreas Kowalewitz dirigiert das Philharmonische Orchester Regensburg. Gegen Saisonende steht noch Stephen Sondheims Musical „Merrily We Roll Along“ auf dem Plan.
Beim Mainfranken Theater Würzburg ist ab 30. November mit Paul Abrahams „Märchen im Grand Hotel“ ein charmanter Operetten-Evergreen aus der „Silbernen Ära“ angesagt. Dieser Hochgesang auf das Happy End – dem fast zeitgleich die Hitlersche Machtübernahme ein Ende bereitete – wird von Tristan Braun in Szene gesetzt, Gábor Hontvári dirigiert. Zeitgleich ist auch die Premiere dieser Abraham-Operette in Nürnberg zu erleben.
Ballett und Tanztheater
Das Coburger Landestheater ist mit seiner ersten Ballettpremiere sehr früh dran, denn schon am 26. Oktober wird Mark McClains Choreographie „1001 Nacht“ im Globe Coburg präsentiert. Natürlich wird es dabei um Scheherazade gehen, die märchenhafte Geschichten erzählen muss, um ihrem Schicksal zu entrinnen. Roland Fister leitet musikalisch.
Das Stadttheater Fürth bietet ab 12. Oktober eine „tänzerische Expedition“ als Eigenproduktion unter dem Titel „La vie en rose“ an. Die Gastspiele beginnen vom 12.-16. November mit Victor Quijadas Compagnie „Rubberband“, die „Reckless Underdog“ als Deutschlandpremiere in Fürth vorstellen wird. Es folgen „tanzmainz“ vom Staatstheater Mainz vom 5.-9. Februar, „Rock the Ballett“ von Adrienne Canterna ab 28. März und die „Matthäus-Passion-2727“ vom Choreographen Tamir Ginz vom 8.-12. April. Die Stephanie Lake Company stellt am 20. Mai mit „Manifesto“ eine Choreographie der Namensgeberin des Ensembles vor. Das Nederlands Dans Theater, ein in Fürth besonders gern gesehener Gast, kommt vom 24.-28. Juni mit „Folkå“, einer Choreographie von Marcos Morau, nach Franken. Zum Saisonschluss ist mit „Pixel“ von der Compagnie Käfig ein Genre zu Gast, das man mit „Modern Digital Dance“ aus Frankreich bezeichnen kann.
Beim Theater Hof gibt es etwas Ausgefallenes zum Saisonbeginn: „Der Duftmacher“, ein „olfaktorischer Tanztheaterabend“ von Barbara Buser nach dem Roman von Ina Knobloch über das berühmte Parfümhaus Farina. Premiere dieser Uraufführung ist am 27. September. Mal schauen, wie es riechen wird… Ebenfalls uraufgeführt wird ab 31. Januar die Choreographie Igor Kirovs über „Die Geschöpfe des Prometheus“, natürlich mit der Musik Beethovens. Auch einen Kammertanzabend der Ballett-Compagnie wird es im April wieder geben, Titel: „Ballet Blanc“.
Am Staatstheater Nürnberg werden drei Ballettpremieren angekündigt, darunter auch Uraufführungen. Ab 14. Dezember steht das Double „Strawinsky: Goecke/Montero“ auf dem Programm. Marco Goecke befasst sich mit dem selten aufgeführten Meisterwerk „Scènes de ballet“ Igor Strawinskys und setzt damit seine Zusammenarbeit mit der Nürnberger Compagnie fort. Deren Leiter Goyo Montero steuert mit „Firebird“ einen weiteren Monolith seiner Werkliste bei, der 2023 mit den Ballets de Monte Carlo entstand. Ab 26. April steht das Triple „Bonachela/Lake/Montero“ auf dem Programm.
Rafael Nonachelas Tanzstück „Lux tenebris“, 2016 für die Sydney Dance Company entstanden, wird kombiniert mit einer Uraufführung aus der Hand der kanadischen Choreographin Stephanie Lake. Der dreiteilige Ballettabend wird abgerundet durch Monteros hypnotische Arbeit „Tilt“. Ab 5. Juli gibt es wieder in der Reihe „Made for us“ Arbeiten von jungen Choreograph:innen zu erleben. Diesmal von Vittoria Girelli, Erthan Colangelo und dem ersten Platz des Hannnoveraner Choreographie-Wettbewerbs.
Das Theater Schweinfurt beginnt mit dem Tanzgenre am 26. November. Dann steht „Komoco“ auf dem Programm, eine von der Modern Dance Company aus Florenz vorgestellte Choreographie.
Am Theater Regensburg umrahmen zwei markante Uraufführungen die Saison. Am 3. November steht der Tanzabend „Next to me“ von Gabriel Pitoni auf dem Programm. Mit „Passagen“, einer Tanzperformance im öffentlichen Raum von Wagner Moreira, erobert sich die Tanzcompany Theater Regensburg die Brücken, Gassen und Durchgänge der Stadt.
Am Mainfrankentheater Würzburg ist bereits am 2. November die erste Premiere zu erleben. Ballettchefin Dominique Dumais wird ihren Tanz „Classic Soul“ vorstellen, der zur Musik von Nina Simone und J.S. Bach choreographiert ist.
Blick nach Thüringen
Beim Theater Erfurt kann sich jedermann/jedefrau unter dem neuen Saisonmotto angesprochen fühlen. Es heißt „Gemeinsam“, appelliert also an den Gemeinschaftssinn, dem die bürgerliche Kultur verpflichtet sein sollte. Im Musiktheaterbereich sind Giacomo Puccinis „Tosca“, Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ und Tobias Rokahrs Familienoper „Jim Knopf und die wilde 13“ angesagt, außerdem der Operndoppelabend mit der „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni und dem Einakter „Gianni Schicchi“ von Giacomo Puccini. Das Musical lockt mit dem Evergreen „My Fair Lady“ nach Erfurt, das Ballett mit dem Tanztheater „Your Choice“ von Ester Ambrosio und dem Ballettklassiker „Dornröschen“ in der Originalfassung von Marius Petipa.
Die Studio.Box des Theaters bietet zunächst unter dem Titel „It’s a Kind of“ eine quirlige Hit-Collage aus den 80ern an, dann die „Weiße Rose“ von Udo Zimmermann, eine Einladung ins „Post-Patriarchat“ unter dem Titel „Neuland 12“ und Verdis „Macbeth“ als Musik- und Puppentheater. Das Junge Theater beginnt mit Robert Koalls „Tintenherz“ und widmet sich dann dem Musiktheater, u.a. mit Sergej Prokofjews „Peter und der Wolf“. Die äußerst beliebten und erfolgreichen Domstufen-Festspiele präsentieren nächstes Jahr den Opernklassiker „La Bohème“ von Giacomo Puccini. Außerdem wird die Familienoper „Das kleine Gespenst“ von Peter Leipold angeboten. Das Philharmonische Orchester Erfurt kündigt im übrigen eine sehr vielseitige Serie von insgesamt elf Sinfoniekonzerten an.
Am Staatstheater Meiningen trifft die Bildende Kunst auf die Oper, und das nicht erst seit den Bühnenbildern von Markus Lüpertz. Verdis große Oper „Don Carlos“ wird vom Regisseur und Maler Achim Freyer in Szene gesetzt, die Bühne zu Rameaus „Castor und Pollux“ von Tony Cragg entworfen. Eine Besonderheit ist das zu Unrecht vergessene Werk „The Wreckers“ von Ethel Smith. Das Musical „Jekyll & Hyde“ sowie die „Cinderella“-Choreographie von Ballettchef Andris Plucis und die interessanten Angebote des Schauspielbereichs von Frank Behnke kommen hinzu. Als da sind: Bertolt Brechts von Andreas Kriegenburg inszeniertes Volksstück „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, Shakespeares „Sommernachtstraum“, Ionescos „Nashörner“ und die Uraufführung von „Ende einer Verhandlung“ der jüdischen Autorin Anna Gmeyner.
Das Landestheater Eisenach beginnt am 21. September mit Lessings „Minna von Barnhelm“, dann folgen bis Weihnachten im Sprechtheater noch Dürrenmatts „Die Physiker“ und Scott Fitzgeralds „Der große Gatsby“. Das Ballett schaut mit der Meininger „Cinderella“ herein, die Oper mit Puccinis „Madama Butterfly“. Über das Neue Jahr berichten wir später.
Das Deutsche Nationaltheater Weimar schließt am 14. September mit der Premiere von Richard Strauss’ Musikdrama „Salomé“ an das Weimarer Kunstfest an. Anderntags heißt es „Fabian oder der Gang vor die Hunde“, ein Schauspiel nach dem Roman von Erich Kästner. Es folgen im Musiktheaterbereich „My Fair Lady“ und „Hänsel und Gretel“, im Sprechtheater „Dumme Jahre“ von Thomas Freyer. Goethes „Faust“ hat am 7. Dezember Premiere.