„Erlangen braucht den Vergleich mit berühmteren Comicfestivals wie Angoulême oder San Diego nicht zu scheuen“, attestierte die renommierte Frankfurter Allgemeine Zeitung einst über den Comic-Salon in der Medizinstadt. Vom 30. Mai bis 2. Juni bitten die Macher des Festivals die Freunde des gepflegten Comics einmal mehr nach Erlangen.
Das wichtigste deutsche Festival für Comic-Kunst und grafische Literatur hat sich in den Kalendern der Anhänger längst einen festen Eintrag gesichert. Die neunte Kunst ist für vier Tage in Erlangen nicht zu übersehen. Der idyllische Schlossgarten und seine Umgebung warten mit Messezelten und Ausstellungen auf, Lesungen, Vorträge, Workshops, Präsentationen und Gespräche locken Interessierte. Großes Interesse gilt der Verleihung des Max und Moritz-Preises, mit dem alle zwei Jahre die besten Neuerscheinungen ausgezeichnet werden. Und auch Kinder sind im Boot. Mit „Kinder lieben Comics“ ist ihnen ein eigenes Festival im Festival gewidmet. Immer mittendrin: Zahlreiche Kunstschaffende. Einmal mehr werden rund 500 erwartet, um das Fest zu feiern.
Im Zentrum des Internationalen Comic-Salons steht die Messe in eigens errichteten Messezelthallen mitten in der Innenstadt. Rund 300 Aussteller – Verlage, Comic-Handel, Hochschulklassen und Self-Publisher präsentieren sich und ihre Programme. Es sind viele Verlage vertreten. Deutsche Avantgarde, internationale Graphic Novels, frankobelgische Bandes Dessinées, amerikanische Superheld:innen und japanische Manga – zahlreiche Neuerscheinungen werden der Öffentlichkeit vorgestellt, es kann beim Zeichnen und Signieren über die Schultern gesehen werden. Die Comic-Börse am Salon-Sonntag rundet das Programm trefflich ab.
Ein Alleinstellungsmerkmal sind die über zwanzig Ausstellungen im Stadtgebiet: Im Stadtmuseum ist eine große Joann-Sfar-Retrospektive geplant, die aus dem Jüdisch-Historischen Museum Paris übernommen wird, im Kunstmuseum wird eine Ausstellung zu den historischen „Katzenjammer-Kids“ zu sehen sein. Ein Festival-Schwerpunkt ist dem Phänomen „Urban Sketching“ gewidmet, Comics gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus und Zeichnungen zum Krieg in der Ukraine werden präsentiert. An mehreren Orten werden Arbeiten zum Thema Manga zu sehen sein. Apropos: Die Manga-Szene ist wichtiger Bestandteil der Comic-Kultur. Deshalb wird es an allen Tagen spannende Angebote geben: Im Zentrum steht die Ausstellung „Von Dragic Master bis Scarecrow“. Die Präsentation zeichnet die Manga-Produktion in Deutschland, Österreich und der Schweiz von ihren Anfängen bis heute nach, ordnet Entwicklungen ein, präsentiert Werke erfolgreicher Mangaka aus über 25 Jahren.
Zum Redaktionsschluss stand das Programm noch nicht vollständig fest. Aktuelle Informationen finden Sie unter www.comic-salon.de.