Schauspiel / Sprechtheater
Am Theater Ansbach ist ab 6. April (Premiere) die Tragödie „Antigone“ des Sophokles in einer Nachdichtung von Walter Jens zu erleben. Das Drama um die Nichte König Kreons, die darauf beharrte, ihren verfemten Bruder Polyneikes zu beerdigen, wird von Frank Siebenschuh inszeniert.
Das ETA-Hoffmann-Theater Bamberg bietet Theaterklassik seit dem 15. März, denn da war die Premiere der Neuinszenierung von Friedrich Schillers „Maria Stuart“ terminiert. Das berühmte Königinnendrama wird in der Fassung von Philipp Arnold, der auch Regie führt, zu einem packenden Politthriller über zwei Herrscherinnen, die im Zentrum einer von Männern dominierten Welt stehen. Weitere Aufführungen ab 11. April.
Am 26. April steht im Studio die nächste Premiere an: Philipp Gärtners „Olm“ führt in eine eigenartige (Unter-)Welt. Mit unterschiedlichsten Textsorten geht es um Einblicke in wissenschaftliche Vorhaben und intimste Gedankenwelten. Manon Pfrunder stellt sich erstmals in Bamberg als Regisseurin vor.
Auf der Großen Bühne wird ab 3. Mai Robert Ickes „Die Ärztin“ vorgestellt, eine sehr freie Variante von Arthur Schnitzlers „Professor Bernhardi“. In diesem Moral-Thriller geht es um die komplexen Zusammenhänge und Fragestellungen von medizinischer Ethik, ökonomischem Druck, Identitätspolitik und toxischen Diskursen im öffentlichen Meinungswesen. Regie führt Sibylle Broll-Pape.
Das Landestheater Coburg hat angesichts der dichten Belegung des „Globe“ mit Musiktheater („Don Giovanni“, „Rocky Horror Show“, „Götterdämmerung“, „Kiss me Kate“) eine kleine Pause für Schauspiel-Premieren eingelegt, doch am 23. Mai geht es weiter, zunächst mit einer Soirée zur neuen Inszenierung, die dann am 1. Juni ihre Premiere erlebt. Das Schauspiel „Höllenschiff“ von Gil Vicente führt zeitlich sehr weit zurück in die früheste Literaturepoche der lusophonen Welt, also jene Portugals. Das vor über 500 Jahren verfasste Werk verhandelt universale Themen und Fragestellungen, die bis heute nichts von ihrer Aktualität oder sogar Brisanz verloren haben. Gil Vicentes Meisterwerk ist nur äußerst selten auf deutschen Bühnen zu erleben. Der Autor gilt als Begründer des nationalen Theaters Portugals. Die Inszenierung besorgt Birgit Eckenweber.
Das Markgrafentheater Erlangen kündigt für den 24. April nichts weniger als den „nackten Wahnsinn“ an. Die Komödie von Michael Frayn ist das wohl bekannteste Theaterstück über ein Theaterstück sowie die Menschen, die vor und hinter der Bühne daran arbeiten, dass alles gelingt. Wobei natürlich auch manches schiefgehen kann… Die Regie führt Katja Ott.
Beim Stadttheater Fürth ist weiterhin die Lust am Wandel angesagt, drei Gastspiele und eine Eigenproduktion zeugen davon. Am 14. April erzählt „Hokuspokus“ (Familie Flöz) vom Theater als Wunderkiste, dann folgt am 20./21. April Mark St. Germains Komödie „Die Tanzstunde“, in der es um die schwierige Annäherung zweier sehr unterschiedlicher Menschen geht. Eine Woche später kommt Peter Schaffers „Amadeus“ als Gastspiel nach Fürth, und wir bekommen einmal mehr erzählt, welche Rolle ein gewisser Salieri in Mozarts Leben gespielt haben soll.
Das Schauspiel „Die Guten“ von Rebecca Kricheldorf hat als Eigenproduktion des Fürther Stadttheaters am 2. Mai Premiere und wird danach noch öfters angeboten. Es geht um die Frage, welche Bedeutung die alten Kardinaltugenden Justitia, Temperantia, Fortitudo und Prudentia heute noch haben, also Gerechtigkeit, Mäßigung, Mut und Weisheit. Die Autorin beäugt in ihrem humorvollen Gesellschaftsdrama unser (a)soziales Verhalten auf satirische Weise. Anna Tenti inszeniert. Joël Pommerats Schauspiel „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“, in dem es keineswegs um Politik geht, sondern um das Zusammensein und Trennungen im persönlichen Umfeld, wird am 14./15. Mai vom Metropoltheater München angeboten.
Am Theater Hof kommt man am 11. Mai mit der Premiere von „Vorhang auf für Cyrano“ bereits bei der letzten Schauspielpremiere der laufenden Saison an. Reinhardt Friese hatte sich schon vor Jahren mit dem Original Edmond Rostands befasst, nun inszeniert er auch diese Komödie, welche die Entstehung von „Cyrano der Bergerac“ thematisiert und zu einem der in letzter Zeit erfolgreichsten Stücke in Paris wurde.
Das Theater Schloss Maßbach zeigt im April noch einige Male „Furor“, das Schauspiel von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, doch am 19. des Monats folgt mit „Wutschweiger“, einem Theaterstück für Menschen ab 10 Jahren von Jan Sobrie und Raven Ruëll, die nächste Premiere. Darin geht es um die Kinder zweier von Armut betroffener Familien, die sich auflehnen, sich verbünden und so Selbstvertrauen gewinnen. Augustinus von Loë inszeniert dieses von Sentimentalität freie, aber unter die Haut gehende Stück. Bereits eine Woche später folgt die nächste Premiere mit Neil Simons Komödie „Der letzte der feurigen Liebhaber“. Darin geht es allerdings nicht, wie der Titel vermuten lassen könnte, um einen Don Juan, sondern um einen verheirateten Mann, der von Torschlusspanik erfasst wird. Susanne Pfeiffer führt die Regie in diesem Stück, das sinnigerweise zum Schwerpunktthema „Kontaktversuche“ passt.
Am Staatstheater Nürnberg geht es nach der Inauguration des Parzival-Projektes Ende März nun um einen weiteren Klassikerstoff, nämlich Shakespeares „Romeo und Julia“, der wohl zu Recht als die bekannteste und größte Liebesgeschichte aller Zeiten gilt. Die Regisseurin Joanna Praml hinterfragt mit Ensemblemitgliedern und Nürnberger Jugendlichen die Aktualität dieses Stoffes, der uns trotz neuer Beziehungskonzepte immer noch als Sinnbild der romantischen Liebe erscheint. Diese Fassung von Joanna Praml und Dorle Trachternach erlebt in Nürnberg ihre Uraufführung. Premiere ist am 13. April.
„Maria“ ist die nächste Schauspielproduktion überschrieben, die ab 18. Mai zu sehen ist. Simon Stephens stellt mit seiner modernen Variante des Maria-Mythos ein starkes Frauenporträt des 21. Jahrhunderts vor. Ein schwangerer Teenager mit schlecht bezahltem Job, unbekanntem Kindsvater und losem familiären Gefüge, das scheint alle Attribute für ein Unterschichtsschicksal zu vereinen. Doch Maria ist auch wissbegierig und bahnt sich einen ganz eigenen Weg durch das Dickicht ihres Lebens.
Das Theater der Stadt Schweinfurt wartet am 11. April mit dem sehr nach Aktualität klingenden Schauspiel „Notre-Dame de Paris“ auf, doch dabei geht es natürlich nicht um Brand und Wiederaufbau, sondern um die alte Geschichte vom Glöckner nach dem Roman von Victor Hugo. An diesem Abend muss das Publikum die französische Sprache gut beherrschen! Am 16. April wird Peter Schaffers „Amadeus“ geboten, am 18. April kommen die „Dorfpunks“ und am 21. des Monats die „Zweikampfhasen“. Der Monat neigt sich mit Serge Zimmermanns „Mr. President First“ dem Ende zu.
Die „Love Letters“ flattern am 12. Mai herein, die „Acht Frauen“ von Robert Thomas kommen am 16./17. Mai – eine Kriminalkomödie! Die berühmte Frage „Sein oder Nichtsein“ wird am 21./22. Mai in der Erfolgskomödie von Nick Whitby (nach dem Film von Ernst Lubitsch) gestellt – inklusive Tiefgang sowie Lachgarantie. „Corpus delicti“, ein Theaterstück der zurzeit sehr angesagten Juli Zeh, wird am 24. Mai von der Württembergischen Landesbühne Esslingen präsentiert, inszeniert von Eva Lemaire. Das dystopische Bild eines totalitären Staates im Jahre 2057 wird von der Autorin entworfen.
Beim Rosenthal Theater Selb ist am 4. Mai nichts weniger als ein „Interaktives Musiktheater“ zu erleben. Das Musiktheater Hamburg bietet unter dem Titel „Capones Vermächtnis“ eine spannende Mafia-Story an inklusive Videos, Mitmach-Momenten und schönster Musik aus Opern und Musicals. Am 16. Mai gastiert das Hofer Theater mit seiner herzzerreißenden Liebesgeschichte „Zorro“ im schönen Selber Rosenthal Theater.
Am Mainfrankentheater Würzburg hebt sich am 10. April der Vorhang der Probebühne über einer Uraufführung. Bestes Jugendtheater bietet Stefan Wipplingers „Wie Schnuppen von den Augen“, Freundschaft und Zusammenhalt sind die Themen. Das zeigt sich vor allem dann, wenn jemand Vertrautes plötzlich verschwindet und schmerzlich vermisst wird… Die sehr sehenswerte „Emilia Galotti“-Inszenierung von Sigrid Herzog ist noch mehrfach im April und Mai zu erleben.
Musiktheater I: Oper
Das Landestheater Coburg hat am 31. März mit seinem ambitionierten „Ring“-Projekt weitergemacht, und das ganz großformatig, nämlich mit der „Götterdämmerung“, also dem Abschluss der Tetralogie Richard Wagners. Wotans Speer ist zerschlagen, der Schicksalsfaden der Nornen ist gerissen, und der Fluch des Ringes ist auf die nächste Generation übergegangen. Während die Götterwelt längst untergegangen ist, verlagert sich der Kampf um den Ring nun in die Menschenwelt – mit fatalen Folgen. Alexander Müller-Elmau hat das inszeniert, Daniel Carter dirigiert. Der nächste Termin ist für den 7. April vorgesehen.
Die nächste musiktheatralische Inszenierung gilt einem Werk, das manche für die „Oper aller Opern“ halten: dem „Don Giovanni“ Wolfgang Amadeus Mozarts. Er lugt mit einer Soirée bereits am 29. April herein, doch die Premiere findet erst am 11. Mai statt. Das „Dramma giocoso“ um den unersättlichen Frauenliebhaber wird von Béatrice Lachaussée inszeniert, Mark Rohde steht am Dirigentenpult des Globe Coburg.
Im Stadttheater Fürth schaut man mit großen Erwartungen auf die Eigenproduktion in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Nürnberg: Sergej Prokofjews „Liebe zu den drei Orangen“. Das amüsante und teils absurde Werk mit seinen Anspielungen auf Wagner, Stanislawski, Goldoni u.a. begeistert immer wieder durch seine farbenreiche Musik. Die wird in Fürth von Guido Rumstadt dirigiert, während Dominik Wilgenbus für die Regie sorgt. Der Besuch ab 6. April ist ein Muss!
Die Opera seria „La clemenza di Tito“ von Mozart kommt am 17. Mai im Rahmen der Gluck-Festspiele als Gastspiel eines Pilsener Theaters nach Fürth. Da diese Festspiele bereits ausverkauft sind, wird es wohl schwierig mit Karten…
Am Theater Hof kann man am 3. und 6. April noch „Anna Karenina“ sehen, eine Oper von David Carlson nach dem gleichnamigen Roman von Lew Tolstoi. Es handelt sich um eine europäische Erstaufführung. Die Geschichte um die neben Madame Bovary wohl berühmteste Ehebrecherin der Literatur wird mit filmmusikalischen Mitteln unterlegt, die an Debussy, Strauss und Adams erinnern. Tränen seien garantiert, versichert das Hofer Theater! Weitere Termine am 14. und 26. April.
Beim Staatstheater Nürnberg hat gerade die Premiere von Richard Wagners Erlösungsdrama „Parsifal“ stattgefunden. Das „Bühnenweihfestspiel“ wird von David Hermann inszeniert und von Roland Böer musikalisch geleitet. Weitere Termine dieser großformatigen Oper gibt es am 6., 14. und 28. April sowie noch dreimal im Mai. Hinweisen wollen wir auch auf das Symposium „Reiner Tor und Superstar: Musiktheater als Gottesdienst“, das sich sowohl auf den Parzival wie auch das im März vorgestellte Musical „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber bezieht. Die Wiederaufnahme von Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“ wird ab 12. Mai angeboten.
Am Theater der Stadt Schweinfurt geht eine Exkursion nach Meiningen zur dortigen „Hochzeit des Figaro“-Inszenierung (19. April). In dieselbe Richtung geht es auch am 26. Mai, und dann steht Giacomo Puccinis unsterbliche, aber todtraurige „Madame Butterfly“ auf dem Programm des Meininger Staatstheaters.
Im Mainfrankentheater Würzburg ist am 6. April die hochinteressante Uraufführung der Oper „Karl und Anna“ von Christoph Ehrenfellner (Libretto: Roland Schimmelpfennig) zu erleben. Siehe auch den diesbezüglichen Artikel auf Seite 15. Daneben dominiert noch der „Don Giovanni“ den Spielplan im Opernbereich.
Musiktheater II: Operette und Musical
Am Stadttheater Aschaffenburg hat das Musical „Spring Awaking“ von Duncan Sheik und Steven Sater am 5. April seine Premiere. Es geht, wie der Titel schon sagt, um das „Frühlings Erwachen“.
Das Landestheater Coburg bot den Operettenfreunden zuletzt die „Lustige Witwe“ an und den Musicalfans „Kiss me Kate“, doch nun geht es schnurstracks zur „Rocky Horror Show“, dem geradezu kultigen Welterfolgs-Musical von Richard O’Brien, das übrigens ein paar Wochen später auch in Würzburg auf dem Premierenplan steht. In Coburg wird die Geschichte, in der ein junges Pärchen nach einer Autopanne Unterschlupf in einem Schloss findet und dort die skurrilsten Dinge erlebt, von Matthias Straub inszeniert und von Roland Fister musikalisch geleitet. Premiere ist 20. April, es folgen weitere Termine – aber an Karten zu kommen dürfte schwierig werden.
Im Stadttheater Fürth kommt die Billy-Wilder-Story „Sugar“ in ihrer Musical-Version gleich vier Mal auf die Bühne. Die Musik von Jule Styne („Blondinen bevorzugt“) sowie die Texte von Peter Stone und Bob Merrill machen dieses Opus nach dem Film „Manche mögen’s heiß“ zu einem unvergesslichen Kracher. Matthias Binner hält die Musik zusammen, Klaus Seiffert inszeniert. Termine vom 7.-10. Mai.
Am Theater Hof ist im April wieder ein Musical angesagt. Auf „Zorro“ von John Cameron wird man bis 20. April warten müssen, aber das lohnt sich! Das Musical der Gipsy Kings (Musik) und Stephen Clarks (Buch und Gesangstexte) um den mysteriösen Rächer mit der Maske, 2008 in London uraufgeführt, kommt zum ersten Mal nach Hof. Michael Falk hat die musikalische Leitung, Tamás Mester inszeniert und choreographiert.
Das Staatstheater Nürnberg hat seit Anfang März Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“ auf dem Programm. Es geht um die letzten sieben Tage im Leben Jesu, um Machtspielchen, Profilierungswillen, Harmoniesucht und Umsturzgedanken.
Im Theater der Stadt Schweinfurt wird am 3. Mai Jule Stynes unsterbliches Musical „Sugar – manche mögen’s heiß“ nach dem ebenso unsterblichen Film Billy Wilders präsentiert. Mal schauen, ob die Künstler vom Schlosspark Theater Berlin und der Stuttgarter Schauspielbühnen dem legendären Trio von 1959 mit Marilyn Monroe, Jack Lemmon und Tony Curtis das Wasser reichen können.
Beim Mainfranken Theater Würzburg ist eine Wiederaufnahme der „Lustigen Witwe“ am 17. März zu erleben. Als nächste Musical-Produktion gibt es ab 10. Mai die „Rocky Horror Show“ von Richard O’Brien. Diese liebevolle Parodie auf das Musical und den Horror-Film ist seit ihrer Uraufführung vor gut 50 Jahren in London ein kaum mehr wegzudenkender Teil in der Geschichte des Musicals, zumal seit der weltweit bekannten Verfilmung mit dem Autor in der Titelrolle. Till Kleine-Möller inszeniert, Ort der Aufführung ist das Kleine Haus.
Ballett und Tanztheater
Am Coburger Landestheater ist man mit dem vierteiligen Ballettabend „Der Tod und das Mädchen“, der am 1. März im „Globe“ Premiere feiert, bereits bei der dritten Ballettproduktion der Saison angelangt. Das schaurig-schöne und erotische Sujet ist ein faszinierender Stoff und hat Kunstschaffende schon immer inspiriert. Der Abend vereint Choreographien von Johannes Kritzinger, Johnny McMillan, Eric Gauthier und von Ballettchef Mark McClain, für die Bühne sorgt Susanne Wilczek, für die Dramaturgie André Sievers. Nächste Termine dieser sehr sehenswerten Ballettchoreographie sind am 5. und 10. April sowie am 25. Mai. Das Kinderballett „Das Märchen vom Schwanensee“ läuft letztmals am 1. April, doch das Stück ist so beliebt und daher ausverkauft, dass man wohl nur mit Glück noch an Karten kommt.
Das Stadttheater Fürth, traditionell stark im Tanzbereich, setzt nach der verständlichen Absage der Kibbutz Contemporary Dance Company aus Israel ganz auf Gäste aus Kanada. Vom 12. bis 16. März gastieren die Ballets Jazz Montréal in Fürth, später das Ballett BC aus Vancouver. Die Publikumslieblinge aus Montréal präsentieren unter der Überschrift „Essence“ drei Choreographien von Ausia Jones, Crystal Pite und Aszure Barton.
Beim Theater Hof ist nach den Produktionen „Der kleine Prinz“ und „Winterreise“ weiterhin das Tanztheater nach dem dystopischen Roman „1984“ von George Orwell angesagt. Es handelt sich um die Uraufführung der Choreographie von Ali San Uzer und Özkan Ayik. Drei Termine gibt es noch im April (6./13./27.4.) und zwei im Mai (11.5. und 19.5).
Am Staatstheater Nürnberg steht die zweite Premiere der Saison an: Maillot/Léon & Lightfoot“ ist sie betitelt und besteht aus zwei Choreographien. Jean-Christophe Maillot orientiert sich musikalisch an Strawinskys „Les Noces“, während das Choreographen-Duo Sol Léon und Paul Lightfoot zur melancholischen Musik Max Richters durch einen berührenden Prozess des Abschiednehmens und der Verwandlung führen. Premiere ist am 4. Mai.
Das Theater Schweinfurt hat viel Tanz und Ballett im Programm, so am 11. Mai „Danceworks Chicago“.
Am Mainfrankentheater Würzburg ist am 11. Mai die Premiere der Uraufführung von „Eros“ zu erleben, einer Impressionistischen Tanzreise von Robert Glumbeck und Dominique Dumais. Das bekannte Prélude à l’après-midi d’un faune von Claude Debussy ist der Ausgangspunkt für das mehrteilige Tanzprogramm. Die musikalische Leitung dieser Aufführung in der Theaterfabrik Blaue Halle obliegt Enrico Calesso.
Blick nach Thüringen
Beim Theater Erfurt gilt weiterhin das Saisonmotto „Uferlos“ für die Spielzeit 2023/24. Nach dem Auftakt zum „Ring des Nibelungen“ Richard Wagners mit dem „Rheingold“, dessen zentrale Themen Macht und Gier, Liebe und Gewalt sind, gibt es weitere Termine, so z.B. am 6., 14. und 19. April. Die musikalische Leitung in dieser Inszenierung Jürgen Webers obliegt Alexander Prior. Allerdings wurde kürzlich mitgeteilt, dass Wagners Tetralogie nicht in Gänze realisiert wird.
Die als Familienoper bezeichnete Produktion „Die Stimme der Meerjungfrau“ von Ralph Neubert kommt ab 27. April ins Große Haus. Auch hier gibt es, wie schon zuvor in „Rusalka“, eine Seenixe, die eine Verbindung zur Menschenwelt herstellen will. Dafür muss sie allerdings einen Pakt mit einer Meerhexe schließen. Wie faustisch! Juana Inés Cano Restrepo inszeniert diese Uraufführung, Stefano Cascioli hat die musikalische Leitung.
Am Staatstheater Meiningen steht am 12. April die Premiere der Neuinszenierung von Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“ auf dem Programm. Die Tragödie um die Liebe der Cio-Cio-San und die Untreue des leichtfertigen Marineleutnants Pinkerton wird von Hendrik Müller in Szene gesetzt und von Chin-Chao Lin musikalisch geleitet. Wieder aufgenommen werden ab 16./17. April Frank Wildhorns Musical „Der Graf von Monte Christo“ und der „Karneval der Tiere“ als Schulprojekt. Die Ballettsparte lädt am 24. April zur Premiere von Gabriel Prokofievs „The Bach Project“ ein. Bach vertanzt, und das entwickelt vom Enkel Sergej Prokofjevs, darauf darf man neugierig sein! Andris Plucis choreographiert, Markus Huber hat die musikalische Leitung. Noch eine Uraufführung wartet am 4. Mai auf die Freunde des Jungen Theaters. „Man vergisst nicht…“ ist ein Schauspiel nach dem Roman von Christian Huber in der Theaterfassung von Gabriela Gillert. Es geht um Freundschaft, Liebe und einen unerwarteten Tod.
Damit nicht genug, ist auch das Schauspiel „Kleists ’Kohlhaas’ dargestellt durch das Liebhabertheater ’Die freche Distel’“ eine Uraufführung. Es handelt sich um ein Auftragswerk von Björn SC Deigner. Der Mai endet mit einem weiteren Höhepunkt, denn es ist kein Geringerer als Markus Lüpertz, der Bühne und Kostüme in der Oper „Una cosa rara“ von Vicente Martín y Soler verantwortet. Dieses „Dramma giocoso“ verdrängte nach seiner Uraufführung 1786 augenblicklich Mozarts „Hochzeit des Figaro“ vom Spielplan des Burgtheaters. Chin-Chao Lin dirigiert am 31. Mai.
Das Landestheater Eisenach kündigt für den Zeitraum April fünf Premieren an. Am 5. April „Was ihr wollt“ von William Shakespeare; am 27. April „Frau Müller muss weg“, das Schauspiel von Lutz Hübner und Sarah Nemnitz; am 4. Mai „Fehler im System“ von Folke Braband; am 15. Mai „Brundibár“ von Hans Krása und am 31. Mai „Junge Choreographinnen und Choreographen VIII“, also Ballette von Mitgliedern des Ensembles.
Das Deutsche Nationaltheater Weimar bietet am 5. April eine romantische Chorgala mit berühmten Chören aus zwei Jahrhunderten Operngeschichte unter der Überschrift „O welche Lust“ an. Das Schauspiel „Moby Dick“ nach dem Roman von Herman Melville hat am 11. April Premiere in der Redoute. Am 20. des Monats folgt eine weitere Schauspielfassung eines Romans: „Der Zauberberg“ von Thomas Mann. Dessen „Lotte in Weimar“ wird am 14. Mai wieder aufgenommen. Giacomo Puccinis Opern-Dreiteiler „Il trittico“ hat am 18. Mai Premiere, inszeniert von Dirk Schmeding und musikalisch geleitet von Dominik Beykirch. Oper für alle versprechen die Weimarer Wochenenden für aktuelles Musiktheater unter dem Titel „Passion:Spiel 2024“ ab dem 31.Mai.