Schauspiel/Sprechtheater
Das Theater Ansbach beginnt seine Saison am 8. September mit der Premiere von Lothar Gregers Schauspiel „Mein Freund Kurt“, das den Untertitel „Eine Tod-sichere Komödie“ trägt. In dem skurrilen Stück geht es um Anton, dessen Zeit eigentlich abgelaufen ist, der aber dem Tod mit Namen Kurt ein wenig Zeit abringen will, weil er noch einige Dinge zu erledigen hat. Das führt zum Dauerstress für Kurt… Am 20. Oktober wagt sich Friederike Köpf an einen Stoff ETA-Hoffmanns: „Der Sandmann – Im Bann der tausend Augen“ lautet der Titel des Stücks, das uraufgeführt wird. Nach einem Weihnachtsstück im Dezember gibt es am 23. Februar die nächste Premiere mit Lessings Klassiker „Nathan der Weise“. Lokalkolorit dürfte die Premiere am 30. März mit „Die Fremde von Ansbach“ haben. Der Mai wartet mit Max Frischs unsterblichem Lehrstück „Biedermann und die Brandstifter“ auf (ab 11.5.). Carlo Goldonis Komödie „Der Diener zweier Herren“ beschließt am 29. Juni den Ansbacher Premierenreigen.
„Drängt dich die Zeit?“ fragt das ETA-Hoffmann-Theater Bamberg auf dem Cover des neuen Programmhefts und liefert im Geleitwort der Intendantin die Antwort gleich mit: „Zeitenwende“ lautet das ahnungsschwangere Saisonmotto, unter das sich politische und gesellschaftliche Phänomene bzw. Probleme wie Identitätsverlust, Globalisierung, Suche nach Heimat, Digitalisierung, Migration oder die Versuchungen des Populismus fassen lassen. Sibylle Broll-Pape wird zu Saisonbeginn am 6. Oktober Regie führen, wenn Nino Haratischwilis Roman „Das achte Leben“ in einer Bühnenfassung Premiere hat. Diese Familiengeschichte hat ihre Wurzeln in Georgien und führt über die großen politischen Umbrüche der letzten 100 Jahre bis in unsere Tage.
Gleich die zweite Premiere am 11. Oktober im Studio bestätigt den hohen Anteil an Uraufführungen, über den sich das Bamberger Publikum bereits in den zurückliegenden Spielzeiten freuen durfte. Robert Woelfls „Überfluss Wüste“ handelt von Algorithmen, künstlicher Intelligenz, der zukünftigen Arbeitswelt und den Sehnsüchten junger Menschen in einer sich extrem verändernden Welt. Auch die November-Premiere ist eine Uraufführung: unter dem Slogan „Räterepublik Baiern!“ wird das Theaterensemble, angeregt durch das Wirken Ernst Tollers, auf die Suche gehen nach den Spuren und nach der utopischen Illusion, die in diesem politischem Projekt steckte.
Eine weitere Uraufführung wird zu Jahresbeginn geboten: Juli Zehs „Leere Herzen“ ab 18. Januar. Anschließend stehen Joel Pommerats „Kreise/Visionen“ und Bov Bjergs „Auerhaus“ auf dem Programm, bevor mit Shakespeares „Hamlet“ ein Klassiker ins Haus kommt. Es folgen „Die Zeit und das Zimmer“ vom prominenten Gegenwartsautor Botho Strauß und Enis Macis Stück „Mitwisser“, das von drei Kriminalfällen handelt. Dass mit Ralph Benatzkys „Im weißen Rössl“ wieder einmal ein Singspiel beim Bamberger Theater vorbeischaut, wird den Freunden der leichten Muse sicherlich gefallen.
Mit „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“ beginnt im Großen Haus des Landestheaters Coburg die Schauspielsaison am 20. Oktober, gefolgt von „Masse Mensch Macht“ am 12. Januar und Anton Tschechows „Drei Schwestern“ am 2. März. „4.48 Psychose“ ist ein Stück von Sarah Kane betitelt, Premiere ist am 30. November in der Reithalle.
Das Stadttheater Fürth beginnt seine neue Saison gleich mit zwei Eigenproduktionen. Am 11. Oktober hat das hochaktuelle Stück „Top Dogs“ von Urs Widmer Premiere, in dem es um Selbstoptimierung im hektischen Arbeitsleben geht. Bereits sechs Tage später wird die sowohl tragische wie auch humorvolle Vorstadtlegende „Liliom“ von Ferenc Molnár, die seit fast 100 Jahren ein großer Erfolg auf allen Bühnen der Welt ist, in einer Neuinszenierung von Barish Karademir aus der Taufe gehoben. Unter der dann folgenden langen Reihe von Gastspielen erwähnen wir zunächst Sébastien Thiérys „Als ob es regnen würde“ (Theater am Kurfürstendamm) ab 26. Oktober, Arthur Millers Klassiker „Tod eines Handlungsreisenden“ (Altes Schauspielhaus Stuttgart) ab 9. Januar, „Konstellationen“ (Renaissance-Theater Berlin) ab 18. Januar und „Achtung Deutsch!“ (Komödie im Bayerischen Hof, München) ab 13. Februar. Nach den Gastspielen des Landestheaters Salzburg mit den „Geschichten aus dem Wienerwald“ Ende Februar und des Metropoltheaters München mit „King Charles III.“ am 10./11. April folgt am 4. Mai die Premiere der nächsten Eigenproduktion des Fürther Ensembles: „Für immer schön“ von Noah Haidle handelt von den Illusionen im Kosmetikvertrieb, eine ebenso todtraurige wie saukomische Geschichte! Gegen Saisonende gastiert die Braunschweiger Komödie am Altstadtmarkt mit der Komödie „Muttersohn“ von Florian Battermann (6./7. Juni), und das Theater Wolfsburg/Hamburger Kammerspiele setzt den Schlusspunkt mit Gilla Cremers „Die Dinge meiner Eltern“ (26./27. Juni).
Am Theater Hof ist zu Beginn der Schauspielsaison (ab 6. Oktober) mit „Peter Pans Pleiten, Pech und Pannen“ ein Komödien-Highlight angesagt. Danach folgen Schauspiel-Klassiker wie „Leonce und Lena“ (ab 10. November) und „Das Käthchen von Heilbronn“ (ab 15. Februar) sowie Boulevard-Komödien wie „Das Geheimnis der drei Tenöre“ (ab 17. Mai) und „Mondlicht und Magnolien“ (ab 19. Mai).
Mit Jan Philipp Gloger tritt am Staatstheater Nürnberg ein neuer Schauspieldirektor an und will die „Vielfalt zum Konzept“ machen, will heißen: das ganze Spektrum an Theatersprachen erkunden. Deshalb reicht die Bandbreite der eingeladenen Künstler und Theatermacher auch von Stars der freien Szene wie Boris Nikitin bis zur Regielegende Dieter Dorn. Gloger selbst wird die Eröffnungspremiere am 27. September übernehmen: Texte von Eugène Ionesco stehen unter der Überschrift „Ein Stein fing Feuer“ zur Inszenierung an. Boris Nikitin nimmt einen Tag später für sein Projekt der „Aufführung einer gefälschten Predigt über das Sterben“ das Format einer evangelikalen Predigt als Ausgangspunkt. Das Feuerwerk an Neuinszenierungen, das Gloger zu seinem Amtsantritt zündet, geht im Tagesrhythmus weiter am 29. September mit Anton Tschechows „Die Möwe“ (Regie: Anne Lenk) und am 30. mit der Uraufführung einer Produktion der Gruppe mit dem kryptischen Namen „geheimagentur“, die „Das Kabinett der vereinigten Vergangenheiten“ auf die Bühne bringt. Alexander Eisenachs „Der Zorn der Wälder“ folgt am 5. Oktober, das Troja-Drama des Euripides zwei Tage später. Es wird in der Fassung von Konstantin Küspert ergänzt durch einen Monolog des Poseidon, der seiner Enttäuschung über die Menschheit Ausdruck verleiht. Im November geht es weiter mit „Meisterklasse“ von Terrence McNaily (ab 14.) und Philipp Löhles „Das Ding (ab 15.). Im Dezember folgt Shakespeares „Macbeth“, im Januar „Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens“ von Roman Ehrlich. Ein weiteres Stück von Philipp Löhle folgt im März mit dem Thriller „Am Rand“, darauf mit „Eine kurze Geschichte der Bewegung“ von Petra Hulova eine satirische Befragung des Feminismus. Besonders interessant dürfte Dieter Dorns für den 10. Mai geplante Kombination von Georges Feydeaus „Herzliches Beileid“ mit Samuel Becketts „Glückliche Tage“ sein. Gegen Ende der Saison kommt ETA Hoffmann mit dem „Sandmann“ auf die Nürnberger Bühne.
Die Reihe der Schauspiel-Gastspiele am Theater der Stadt Schweinfurt ist so lang, dass wir uns auf eine kurze Aufzählung beschränken und Genaueres der Zweimonatsvorschau vorbehalten müssen. Beginn ist am 26.-29. September mit Arthur Millers „Hexenjagd“, im Oktober folgt „Kleiner Mann – was nun?“ nach Hans Fallada. Am 30./31. Oktober bieten die Hamburger Kammerspiele „Marias Testament“ nach dem Roman von Colm Tóibín als einziges Exklusivgastspiel außerhalb der Hansestadt an. George Bernard Shaws „Pygmalion“ wird am12. November in englischer Sprache gegeben. Michael Ehnerts unterhaltsame Werkschau „Goethes sämtliche Werke… leicht gekürzt“ wird am 18./19. November geboten, gefolgt nur drei Tage später von „Monsieur Ibrahim et les Fleurs du Coran“ in französischer Sprache. Mit Daniel Kehlmanns Schauspiel „Heilig Abend“ am 11./12. Dezember und einer darauf folgenden „Wiener Melange“ nähern wir uns Weihnachten. Zwischen den Jahren erfreut das Ohnsorg-Theater mit „Die Katze lässt das Mausen nicht“, zwischen 17. und 20. Januar ist Yasmina Rezas Beziehungskomödie „Bella Figura“ zu sehen, und gleich drauf mit Florian Zellers „Eine Stunde Ruhe“ eine weitere Komödie. Am 2./3. Februar gastieren die Münchner Kammerspiele mit Bertolt Brechts „Trommeln in der Nacht“, am 10.2. wird Gustave Flauberts „Madame Bovary“ in dramatisierter Form angeboten, am 18./19. William Shakespeares „König Richard III.“. Ende Februar steht Max Frischs unsterbliches Lehrstück „Biedermann und die Brandstifter“ auf dem Programm, am 18. März Shakespeares „Macbeth“ in englischer Sprache. Tags drauf macht „Auerhaus“ nach Bov Bjerg neugierig, einige Wochen später das Jugendstück „Nachtblind“. Am 27./28. Juni, und damit zum Saisonschluss, gastiert das Nationaltheater Weimar mit Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“.
Das Mainfrankentheater Würzburg beginnt seine Schauspielsaison am 2. Oktober mit Kristo Sagors „Patricks Trick“. Dem Stück liegt eine ungewöhnliche Idee zugrunde, die das Abenteuer Leben von einer bislang unbekannten Seite beleuchtet. Wenige Tage später hat Friedrich Dürrenmatts bitterböser Klassiker „Der Besuch der alten Dame“ Premiere. Es folgen Teresa Doplers „Unsere blauen Augen“ als Uraufführung in der Kammer und Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ im Großen Haus. Die letzte Premiere im alten Jahr ist dem bedeutenden österreichischen Dramatiker Karl Schönherr gewidmet: „Der Weibsteufel“, eine erotisch aufgeladene Geschichte im Schmugglermilieu. Im Februar wird Intendant Markus Trabusch höchstselbst Heinrich von Kleists fast 200 Jahre altes Schauspiel „Prinz Friedrich von Homburg“ inszenieren, in dem Fragen von Disziplin und Gehorsam verhandelt werden. Mit der letzten Sprechtheaterpremiere am 4. April gerät das Saisonmotto „Heimat“ des Würzburger Theaters in den Fokus: „Sisyphos auf Silvaner“ heißt der Titel des Stücks von Gerasimos Bekas, der in Würzburg aufwuchs und deshalb diese Stadt befragt, warum und wem sie Heimat sein kann und wem sie sich entzieht.
Musiktheater I: Oper
Mit einer neuen „Zauberflöte“ hebt am 29. September die Saison am Landestheater Coburg an, mit einer ebenso neuen „Carmen“ hört sie am 2. Juni (Premiere) auf. Dazwischen gibt es Neuinszenierungen von Benjamin Brittens „Peter Grimes“ (ab 26. Januar) und mit „Neues vom Tage“ eine eher lustige Oper von Paul Hindemith (Premiere am 30. März).
Vier klassische Repertoire-Opern bringt das Stadttheater Fürth als Gastspiele, angefangen mit Giuseppe Verdis „Die Macht des Schicksals“ am 30. Oktober (Theater Augsburg). Es folgen Wolfgang A. Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ am 2. Februar (Kammeroper Prag/Oper Usti) und Benjamin Brittens „Peter Grimes“ in der Coburger Inszenierung (13. April). Am 4. Juni gastiert schließlich das Meininger Staatstheater mit Georges Bizets „Carmen“.
Wie immer eröffnet am Theater Hof das Musiktheater die Saison, diesmal am 22. September mit Verdis „Rigoletto“. Zu Ende geht sie im Juni mit Puccinis „Madame Butterfly“, dazwischen präsentiert Hof als erst zweites deutsches Theater mit „Schattenspiele“ eine Märchenoper für Erwachsene.
Jens-Daniel Herzog, am Staatstheater Nürnberg nicht nur Intendant, sondern auch neuer Operndirektor, präsentiert am 30. September die erste seiner insgesamt drei Regietaten: Sergej Prokofjews „Krieg und Frieden“. Joana Mallwitz, die neue Generalmusikdirektorin, wird dirigieren. Die zweite Herzog-Inszenierung gilt einer neuen Oper von Mark-Anthony Turnage mit dem Titel „Anna Nicole“, die wohl vor allem der „Traviata“ nachempfunden ist. Premiere ist am 3. November. Die dritte Regietat schließlich kümmert sich ab dem 23. Februar um Mozarts „Così fan tutte“. Lutz de Veer dirigiert hier wie bei „Anna Nicole“. Zur Barockoper kehrt das Staatstheater ab 24. November mit Georg F. Händels „Xerxes“ zurück, musikalisch in den bewährten Händen von Wolfgang Katschner und seiner „Lautten-Compagney“. Zu den gusseisernen Repertoire-Klassikern findet das Nürnberger Haus erst gegen Ende der Saison. Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“ ist ab 23. März in einer Inszenierung Tina Laniks zu sehen, Richard Wagners „Lohengrin“ ab 25. Mai in einer Neufassung David Hermanns. Ganz zum Schluss, nämlich ab 23. Juni, wird es neutönerisch mit Wolfgang Rihms Kammeroper „Jakob Lenz“.
Am Theater der Stadt Schweinfurt beginnt die Saison der Opern-Gastauftritte erst am 29./30. Januar mit Charles Gounods „Faust“. Wolfgang A. Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ folgt am 12./13. Februar. Ob man „Rock me Hamlet!“ von der Opernwerkstatt am Rhein zum Operngenre zählen kann, wird sich am 29. April zeigen. Aufführungen von Giacomo Puccinis „Manon Lescaut“ beenden vom 4. bis 8. Juni die Schweinfurter „Opernsaison“.
Das Mainfrankentheater Würzburg wartet in der kommenden Saison mit sechs Neuinszenierungen auf, beginnend am 13. Oktober mit Giacomo Puccinis „La Bohème“, die vom Würzburger GMD Enrico Calesso dirigiert und von Martina Veh in Szene gesetzt wird. Am 26. Januar folgt die „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss in der Regie von Dominique Horwitz, am 24. März dann Adrian Siebers Kinderoper „Siegfried, der kleine Drachentöter“. Weniger kindgerecht, aber sehr großformatig ist die vorletzte Opernpremiere am 26. Mai: Richard Wagners „Götterdämmerung“ in einer Inszenierung Tomo Sugaos. Engelbert Humperdincks unsterbliche Kinder-oper „Hänsel und Gretel“ wird ausnahmsweise einmal nicht als Weihnachtsstück geboten, sondern zum Saisonende mitten im Sommer. Die Regie für diese letzte Opernpremiere am 7. Juli besorgt Sigrid Herzog, die musikalische Leitung obliegt Marie Jacquot.
Musiktheater II: Operette und Musical
Das Landestheater Coburg bringt ab 8. Dezember das Musical „Into the Woods“ von Stephen Sondheim auf die Bühne. Die Operette ist ab 5. Mai vertreten mit Eduard Künnekes Klassiker „Der Vetter aus Dingsda“.
Viermal bietet das Stadttheater Fürth Operette und Musical in der nächsten Saison, angefangen am 21. November mit „Die Brücken am Fluss“, einer Musicalproduktion des Euro-Studio Landgraf. Das Tanzmusical „Footloose“, am Jahresende von einer Londoner Company präsentiert, gehört natürlich mit seiner Choreographie ebenso in die Tanzsparte. Zum Renner dürfte das Musical „Little me“ von Cy Coleman werden, denn in dieser Eigenproduktion in Kooperation mit der Theaterakademie August Everding spielt Lokalmatador Volker Heißmann mit. Dafür wird es viele Termine ab 9. März geben. Die einzige Operette der Saison ist Johann Strauß Erzklassiker „Die Fledermaus“, der ab 4. Juli viermal vom Theater Chemnitz geboten wird.
Im Staatstheater Nürnberg kommen in der nächsten Spielzeit sowohl Operette als auch Musical jeweils einmal dran. Gleich zu Saisonbeginn wird mit „Catch me if you can“ ein Musical Marc Shaimans gegeben, in dem es um einen Bluffer und Hochstapler geht. Premiere ist am 6. Oktober, die Regie führt Gil Mehmert, die musikalische Leitung hat Jürgen Grimm. Ab 19. Januar kommt der Berliner Operettenklassiker „Ball im Savoy“ in der Regie Stefan Hubers auf die Bühne. Paul Abrahams süffige Musik wird von Volker Hiemeyer interpretiert.
Das Theater der Stadt Schweinfurt bietet im Genre leichter Muse wieder viele Gastauftritte an, beginnend am 28./29. Oktober mit der Operette „Ein Walzertraum“ von Oscar Straus. „Falco – Das Musical“ folgt am 18.-22. Dezember, Franz Lehárs „Der Zarewitsch“ am 7./8. Januar. Ein Klassiker der Berliner Operette ist Paul Abrahams „Viktoria und ihr Husar“ (5./6. Februar). Aus Anlass ihres 500. Auftretens in Schweinfurt bieten die Bamberger Symphoniker am 2. März Johann Strauss’ unsterbliche Operette „Die Fledermaus“ konzertant dar, der am 7. März mit Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ ein weiterer Klassiker folgt. Das Musical „Saturday Night Fever“ wird am 6. Mai präsentiert, Cole Porters „Kiss me, Kate“ am 28./29. Mai.
Am Mainfrankentheater Würzburg darf man sich auf „Die schöne Helena“ freuen, Jacques Offenbachs prickelnde Version der Vorgeschichte des Trojanischen Kriegs, die mehr ist als nur eine Parodie auf das antike Griechenland, nämlich zugleich eine Karikatur der „besseren Gesellschaft“ des „Second empire“. Premiere ist am 2. Dezember, das Leitungsduo ist mit der Dirigentin Marie Jacquot und Pascale-Sabine Chevroton (Regie) naheliegenderweise französisch.
Ballett und Tanztheater
Am Coburger Landestheater steht ab 10. November unter dem Titel „Drei Farben“ ein dreiteiliger Ballett-abend auf dem Programm. Weitere Choreographien folgen ab 9. Februar unter dem Motto „Very British“. „First Steps“ (ab 14. Dezember) und Tanztheater (ab 20. April) wird in der Reithalle geboten.
Sehr international geht es am Stadttheater Fürth wieder einmal in der Sparte Tanztheater zu. Aus Adelaide kommt das “Australian Dance Theatre” mit „The Beginning of Nature“ (6.-10. November), aus Kanada das „Ballets Jazz Montreal“, das ab 5. Februar die Choreographie “Rouge” präsentieren wird. Einmal mehr lässt die „Grupo Corpo“ aus Brasilien ab 27. März auf einen Tanzrausch hoffen. Ab 21. Mai gastiert die „National Dance Company Wales“ in Fürth; eine Compagnie, die zwar klein ist, aber ganz groß tanzt!
Das Theater Hof zeigt im Januar Tschaikowskis Klassiker „Der Nussknacker“ und im Juni „Lulu“ nach der Tragödie von Wedekind und mit der Musik von „The Tiger Lillies“.
Am Staatstheater Nürnberg beginnt nach der ersten – und sehr erfolgreichen – Dekade Goyo Monteros dessen zweite mit einer Uraufführung am 15. Dezember: Shakespeares „A Midsummernight’s Dream“ bildet mit Goethes „Erlkönig“ den Textvorwurf für die neue Choreographie des Nürnberger Ballettdirektors. Die Musik ist wie üblich von Owen Bolton, man darf sich also wieder auf wummernde Tonkaskaden gefasst machen. Im Frühling folgt ein dreiteiliger Abend mit Choreographien von Jiri Kylian, Marco Goecke und Goyo Montero. Premiere ist am 13. April. Junge Choreographen des Staatstheaters dürfen ihr inszenatorisches Können ab 15. Juni unter dem Titel „Exquisite Corpse IV“ zeigen, denn es handelt sich in der Tat um den vierten Jahrgang von Programmen der Compagnie-Mitglieder. Wieder aufgenommen werden die Choreographien „Powerhouse“ und „Dürer’s Dog“.
Das Theater der Stadt Schweinfurt ist bekannt für seine Affinität zu Tanztheater und Ballett. Mit „Beethoven! The next Level“ kommt vom 23. bis 26. Oktober eine „Urban-Dance-Show“ auf die Bühne, gefolgt von der Choreographie „Scala“ des niederländischen Scapino Ballett Rotterdam. „Duum“ ist eine italienische Akrobatik-Show (30. November), der am 15./16. Dezember ein Auftritt der National Dance Company Wales mit „Terra Firma“ folgt. Aus New York kommt „Ailey II“ am 25./26. Januar mit dem Anspruch, „the next generation of dance“ zu sein. Auf die „Havana Nights“, karibisches Tanz-Musical der Extraklasse, muss man bis zum 9. März warten. Aus Indien kommt die Dance Company der Tänzerin und Choreographin Aditi Mangaldas (22./23. März), aus Hamburg das Bundesjugendballett John Neumeiers (27. bis 30. März). Israelische Künstler präsentieren am 3./4. Mai „Mega Israel“, und zum Saisonende tritt das Ballett Dortmund mit „Alice“ auf (25./26. Mai).
Ab der neuen Spielzeit verantwortet am Mainfrankentheater Würzburg die Frankokanadierin Dominique Dumais als Ballettdirektorin die Tanzsparte des Hauses, unterstützt vom New Yorker Choreographen Kevin O’Day. Das Duo wird künftig für Würzburg große Ensemblestücke mit Orchester, experimentelle Formate oder auch Themen- und Handlungsballette erarbeiten. Die Titel der ersten Produktionen lauten „Chansons“ (ab 29. September), „Ludwigs Leidenschaften – Vier mal Beethoven“ (ab 3. Januar), „Muttersprache“ (ab 13. April) und „King Arthur“ mit der Musik Henry Purcells (ab 30. März). Ein „Tanzexperiment“ wird ab dem 10. Januar dem Publikum in der Kammer die Möglichkeit bieten, die Tänzer individueller kennenzulernen.
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