Mit einem echten Brett meldet sich das Bamberger Stadtmarketing zum 15. Geburtstag des Blues- & Jazzfestivals in Stadt und Landkreis Bamberg zurück. Nach dem Ausfall vor zwei Jahren und der abgespeckten 2021er-Version folgt in diesem Jahr zwischen 5. und 15. August ein dicker Hammer: Hochkaräter geben sich die Klinke in die Hand, bespielen die großen Bühnen des Festivals und untermauern den guten Ruf der Veranstaltung, die als eines der einflußreichsten deutschen Blues- und Jazzfestivals gilt.
Die Namen lesen sich elitär: Legende Jule Neigel, die spektakuläre Cutting Crew mit ihrem Unplugged-Programm, Marc Amacher, Sons of the East, Andreas Kümmert, Dennis Hormes, Jerry Gehring, Carolin No, und nicht zuletzt Kinga Glyk, die das Festival am 15. August mit ihrem Auftritt in seine einjährige Pause verabschiedet. Bis dahin werden zahlreiche Bühnen auch von hoffnungsvollen Youngstern bespielt – und (natürlich) von Festivalikone Tony Bulluck.
Doch nicht nur auf den Brettern, die die Welt bedeuten, geht es wieder rund. Auch abseits dieser. Da der langjährige Hauptsponsor Tucher die Namensrechte an die Spardabank abgegeben hat, ist man auf der Suche nach der regionalen Identität neue Wege gegangen. Ab sofort zeichnet der Bamberger Gastronom Dietmar Fuchs für den Ausschank verantwortlich. Und der zieht etwas durch, das viele freuen dürfte. Es werden nur noch Bamberger Biere ausgeschenkt. Noch mehr Freude allerdings dürfte bei den Blues- und Jazzfreunden die Nachricht hervorrufen, dass trotz aller steigender Kosten der Eintritt weiterhin umsonst sein wird. „Unser Ziel war es von ersten Jahr an, allen Menschen, unabhängig ihrer finanziellen Möglichkeiten, den Zugang zu dieser wundervollen Kulturveranstaltung zu ermöglichen“, so Stadtmarketing-Vorsitzender Klaus Stieringer, der in diesem Zusammenhang die zahlreichen Sponsoren ausdrücklich hervorhebt.
Das heimliche Highlight der zehn Festivaltage dürfte dabei am 7. August vonstattengehen. Da gastiert Jule Neigel auf der Engel & Völkers-Bühne in der Heiliggrabstraße. Die 56-jährige startete 1988 mit ihrem grandiosen Album „Schatten an der Wand“ durch und hält sich seither beständig und vor allem bodenständig im Geschäft, veröffentlichte 2020 etwas überraschend ihr achtes Album nach neunjähriger Pause. Udo Lindenberg bezeichnet sie als „außerirdische Erscheinung“, die über eine „Performance“ verfügt, „die einen umhaut. Ihre Stimme, ihr Verstand, ihre Fitness, das alles zusammen macht das Gesamtkunstwerk Julia Neigel aus“, so der großartige Sänger. Nicht minder spärlich mit Lob ging einst Peter Maffay um: „Die nach wie vor beste deutsche Sängerin“, konstatierte er 2008 über Neigel.