Vom 23.-28. Oktober laufen sich in Hof zum 52. Mal die Filmprojektoren warm. Wenn in die oberfränkische Stadt nahe der sächsischen Grenze einmal im Jahr eine Invasion von Filmliebhabern strömt, weiß man: Die Spiele haben begonnen, die Internationalen Hofer Filmtage gehen in die nächste Runde.
Nachdem Gründervater Heinz Badewitz 2016 überraschend verstarb, war das Organisationsteam vor die schwere Aufgabe gestellt, das beliebte Festival in eine sichere Zukunft zu führen und im Sinne Badewitzes zu gestalten. Bereits im zweiten Jahr finden die Internationalen Hofer Filmtage nun unter der künstlerischen Leitung von Thorsten Schaumann statt. Das Festival bleibt eine Art Familientreffen der Filmbranche, wenngleich Nachwuchsförderung neben der Thematik Digitalisierung auf Schaumanns Agenda steht.
Eine Besonderheit des Festivals ist dessen Niedrigschwelligkeit. Das heißt unter anderem, dass man ganz nebenbei dem ein oder anderen Stern oder Sternchen über den Weg läuft. Auch eine Plattform für den Austausch sowie verschiedene Gesprächsformate dürfen nicht fehlen. Auf Vorreservierungen wird nach wie vor verzichtet. Einzelkarten für den Besuch einer Vorstellung erhält man ausschließlich am Karten-Container beim Central-Kino. Die Preise sind mit 7 Euro für die Tages- und 8 Euro für die Abendvorstellungen moderat. Da das Kontingent für die Wiederholungsvorstellungen erfahrungsgemäß höher und das erste Screening eines Films häufig ausverkauft ist, empfiehlt es sich, für den Besuch der Hofer Filmtage gleich eine Wiederholungsvorstellung einzuplanen.
Zum Zeitpunkt unseres Redaktionsschlusses sind zwar alle Filme gesichtet, das genaue Programm wird jedoch erst in diesen Tagen fertiggestellt und im Oktober der Öffentlichkeit präsentiert. Eröffnet – so viel wird immerhin schon verraten – wird das Festival in diesem Jahr mit dem Film „Glück ist was für Weicheier“ der deutsch-rumänischen Regisseurin Anca Miruna Lazarescu. Der Film behandelt die Geschichte zweier Schwestern, die das Schicksal auf eine ungewöhnliche Art bezwingen wollen. Die 12-jährige Jessica wird oft für einen Jungen gehalten und muss ständig gegen ihre vielen Ticks ankämpfen. Sie würde gerne mit ihrer hübschen, drei Jahre älteren Schwester Sabrina tauschen, die trotz Krankheit ihr Leben scheinbar voll im Griff hat. Je mehr sich Sabrinas gesundheitlicher Zustand verschlechtert, desto schlimmer werden auch Jessicas Ticks. Also schmieden die Schwestern einen Plan, wie sie der Krankheit zu Leibe rücken wollen.
Ansonsten gilt auch heuer das allseits beliebte Fußballspiel zwischen Filmemachern, Regisseuren und Schauspielern (FC Filmwelt) auf der einen und Mitarbeitern und Fans der Hofer Filmtage (FC Hofer Filmtage) auf der anderen Seite als einer der Höhepunkte (27.10., 10.30 Uhr). Treffpunkt ist der Platz der „Freien Turnerschaft“ am Theresienstein. Mehr Infos zum Programm gibt es im Oktober unter www.hofer-filmtage.com.
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„Glück ist was für Weicheier“, Foto © Presse
Anca Miruna Lazarescu, Foto © Presse