Die Fürther Kirchenmusiktage überraschen stets von Neuem, obwohl man doch eigentlich befürchten müsste, dass ein so über die Jahre eingespieltes Team irgendwann Zuflucht zur Routine suchen könnte. Tut es aber nicht, wie der Blick auf das Programm der diesjährigen Veranstaltungen lehrt, die vom 8. bis 30. November in den kirchenmusikalisch maßgeblichen Kirchen Fürths stattfinden. Das Motto lautet heuer „Licht.Leben“, und so wird es „fließendes Licht“ ebenso geben wie ein „Concerto illuminato“ oder andere Helligkeiten wie Aladins Wunderlampe.
Den Auftakt macht „mystische Musik“, der in St. Paul vom Mittelalter (Hildegard von Bingen) bis ins Heute gelauscht wird. Am selben Ort begegnen am 10. November in einer von Christian Grosch gestalteten Matinee traditionelle Lieder dem Jazz unter der Überschrift „Songs and Chorals“. Nachmittags lautet in St. Michael die Losung „Gabriel staunt“, und sicher werden die Kinder in diesem Familienkonzert ebenso staunen wie der Erzengel, denn Joseph Haydns „Schöpfung“ steht unter der Leitung von Ingeborg Schilffahrt auf dem Programm.
Am 15.11. werden in Fürths Notre-Dame-Kirche „Rock & Movies“ illuminiert, wofür Dieter Neuhof neben seinem Orgelspiel auch die Lichtshow besorgt und Michael Herrschel Texte rezitiert. Anderntags geht es in der Christkönigskirche um einen von Matthias Hofknecht moderierten „Kinderorgeltag“, während abends in St. Michael die „erwachsene“ Version von Haydns Oratorium zu erleben ist. Neben Eva-Maria Helbig ist unter Ingeborg Schilffahrts Leitung auch Martin Platz als Solist zu hören, der Startenor der Nürnberger Staatsoper.
Um Aladins bereits erwähnte Wunderlampe geht es am 17.11. in einem Kinderorgelkonzert. Der 22.11. lockt mit einem dem „Abend und Morgen“ gewidmeten Orgelkonzert nach St. Heinrich, wo Martin Gregorius neben anspruchsvoller Literatur auch eigene Improvisationen vorstellen wird. Der ökumenische Gottesdienst am 24. November wird von Tina Ternes’ Gedanken über „Abschied vom Licht“, „Nacht.Stimmen“ und „Flügel der Seele“ inspiriert.
In die Christkönigkirche lädt Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier und Leitung) am 29.11. zum Komponistinnenporträt von Julie und Wilma von Webenau, einem Schwesternpaar aus der Enkelschülerinnenschaft Mozarts. Ihr Ende finden die Fürther Kirchenmusiktage am 30. November in der Auferstehungskirche mit „Musik zwischen Wien und Lwiw“ unter dem Motto „Sommerlieder, Winterträume“. Dann werden u.a. abermals Werke der Webenau-Schwestern geboten. Die Sopranistin Laura Demjan wird zu hören sein, außerdem das Elisenquartett und Michael Herrschel (Rezitation) sowie Sirka Schwartz-Uppendieck an den Tasten und als Leiterin.