Eulenspiegel, kleine Hexe, Wagner und Umberto Eco
Sommerspiele Studiobühne Bayreuth
veröffentlicht am 24.06.2014 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Sommers macht sich, von Juni bis in den August hinein, die studiobühne bayreuth auf, um die historischen Spielstätten der Markgräfin Wilhemine auf ihre Theatertauglichkeit zu testen. Auf der Freilichtbühne des Römischen Theaters Eremitage wird Umberto Ecos Erfolgsroman „Der Name der Rose“ (Claus J. Frankl hat ihn für die Bühne eingerichtet) in Szene gesetzt. Birgit Franz führt Regie. Für das Bühnenbild und die nicht ganz unwichtigen Kostüme zeichnet Ruth Krottenthaler verantwortlich. Das Geschehen ist hinlänglich bekannt: Innerhalb weniger Tage kommen auf einer abseits gelegenen Benediktiner-Abtei unter mysteriösen Umständen fünf Klosterbrüder zu Tode. Der Franziskaner William von Baskerville und sein Novize Adson von Melk machen sich an die Aufklärung der Verbrechen. Den Schlüssel hierzu findet er in der Bibliothek. Eine packende Geschichte um Helden und Schurken, einer rätselhaften Handschrift und, auch das, einer Prise Sex. An selbiger Stelle hat am 22. Juni „Die kleine Hexe“ Premiere. Regie in Otfried Preußlers Kinderstück führt Roman Moebus. Mit von der Partie sind neben der Protagonistin der Rabe Abraxas, ein bitterböser Förster, ein Schneemann und ein verschnupfter Maronimann. Ob die kleine Hexe mit den Großen zur Walpurgisnacht auf dem Blocksberg tanzen darf? Mit einem Jugendwerk von Richard Wagner lockt die studiobühne ins Barockgärtchen im Steingraeber-Palais. Die Lektüre Shakespeares lässt den Dreizehnjährigen das Trauerspiel „Leubald“ schreiben, rund zwei Jahre später schließt Wagner es ab. Bei allen Grausamkeiten hat sich doch, wohl aus jugendlichem Ungestüm heraus, ein Gutteil unfreiwillige Komik eingeschlichen. Am Klavier sitzt Hans Martin Gräbner, die Kostüme stammen von Andrea Partenfelder. Auf dem Hoftheater im Steingraeber-Palais kommt Uwe Hoppes Komödie „Richard! Mein Leben!“ zur Aufführung. Es ist, von Cosima ihrem Sohn Siegfried erzählt, die Geschichte zweier ungewöhnlicher Menschen, die ungeachtet aller spießbürgerlichen Widerstände zusammenfinden und zum Paar des (19.) Jahrhunderts werden. Paula Fünfecks musikalisches Schauspiel „Till Eulenspiegel oder Gottes Bastard“ geht dem Geheimnis der Person Till Eulenspiegels nach. Regie im zauberhaften Felsentheater zu Sanspareil führt Dominik Kern, und „Die drei Dorfschönheiten“ dürfen musizieren.
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