
Landei Eva mit der großformatigen Lyrik pendelt sich auf Lagerfeuerfrust ein: Zwischen Wort und Ton. Zwischen Dichtung und Musik. Hat sie viel zu erzählen über sich und die Welt, singt davon groß zu werden, zu geben, sich hinzugeben, zu lieben und zu siegen oder zu verlieren. Singt vom Hin und Her, von Vergangenheit und Zukunft, vom Gehen und vom Bleiben, von Abenteuerlust und Grundschulmathematik. Auf sprachliche Differenz zielt sie wie ein Scharfschütze mit Pistole. Schießt über der Gürtellinie: auf den Kopf, in das Herz. Unterschiedlichste Patronen. Durch den gleichen Lauf.
Im Tauchgang zwischen Ton und Wort wächst Eva Niedermeier zur poesiefesten Liedermacherin, die „mit Band“ harmlos warme Musik auf richtig guten Texten baut. Mit und ohne kleine und große Instrumente, akustisch und warmherzig. Lyrik und Lied. Poesie, Melancholie und Melodie. Gesprochen und gesungen. Großes und kleines literarisches Vokabular trifft auf sparsamen, vorsichtigen Klang, der sich in dessen Dienst zu stellen weiß. Während der Text mit Erfolg das übliche Radioformat überstrapaziert: Was man nicht alles in einem Lied sagen kann, wenn man es kann. Eva Niedermeier kann das. Kann wundervolle Gedichte und Lieder zum Dazusetzen und löst sie ganz ohne Mitsingprogramm aus: die unbedingte Lagerfeuerlust!