Fränkische Symphonieorchester
Die Bamberger Symphoniker setzen nach dem Abschluss der Abo-Konzertreihen und den Auftritten der großen Violoncello-Virtuosin Sol Gabetta ihre Aktivitäten fort mit zahlreichen Sonderkonzerten und Gastauftritten. Bezogen noch auf den Richard-Wagner-Schwerpunkt im Mai wird es am 4. Juni ein Sonderkonzert mit der Live-Filmmusik zum Stummfilmklassiker „Die Nibelungen“ von Fritz Lang aus dem Jahre 1924 geben. Diese höchst originelle Musik stammt aus der Feder von Gottfried Huppertz, interpretiert wird sie vom Dirigenten Christian Schumann. Am 17. Juni geht es unter der Leitung von Ex-Chefdirigent Jonathan Nott nach Würzburg in den Dom, wo neben Anton Bruckners 2. Symphonie György Ligetis „Lontano“ gespielt wird. Zum 200. Todestag E.T.A. Hoffmanns geht es standesgemäß zurück in die Bamberger Konzerthalle, wo Rudolf Buchbinder nicht nur Klavier spielt, sondern auch das Orchester und den Symphonischen Chor leitet. Werke von Mozart, Beethoven, Haydn und natürlich auch vom Jubilar Hoffmann stehen auf dem Programm. Im Juli ist noch ein Familienkonzert angesagt, das auf die Devise „Where the Wild Things are“ hört. Das bezieht sich auf den Kinderbuchklassiker „Wo die Wilden Kerle wohnen“ und wird hier als Musiktheaterproduktion vom Shadwell Opera Ensemble (Leitung: Finnegan Downie Dear, Gewinner des letzten Mahler-Dirigentenwettbewerbs) präsentiert. Oliver Knussen hat diese Fantasy-Oper nach dem Buch von Maurice Sendak geschrieben. Gastspiele in Wiesbaden und Bad Kissingen beenden die Saison der Bayerischen Staatsphilharmonie.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg lässt sich am 10. Juni auf eine interessante Kooperation ein. Unter dem Motto „It’s Jazz – Das Adam Baldych Quartett und das philharmonische Orchester“ wird der Rising Star der Jazzgeige sein als genial geltendes Können demonstrieren, wobei das Coburger Orchester unter der Leitung von Johannes Braun mit von der Partie ist. Das 7. Sinfoniekonzert trägt als Devise „Französische Klänge“ in der Überschrift und wird passend zur Kirchenjahreszeit die „Ascension“ von Olivier Messiaen präsentieren, die aus vier „méditations symphoniques“ besteht. Nach der Pause erklingt die berühmte Orgelsymphonie von Camille Saint-Saëns mit Claudio Rizzi als Solisten. Es dirigiert GMD Daniel Carter. Der Aufführungsort ist natürlich sakral, es ist die Coburger Morizkirche. Serenadenkonzerte im Hofgarten stehen am 11./12. Juli auf dem Programm. Eingängige Orchesterminiaturen von Mozart, Beethoven, Schumann sind vorgesehen, außerdem als Rarität die Serenade D-Dur für kleines Orchester von Felix Draeseke.
Die Hofer Symphoniker sind bei ihren regulären Symphoniekonzerten bereits bei der Nummer 11 angekommen, und das ist auch das Finale dieser Saison. Am 24. Juni steht in der Hofer Michaeliskirche zunächst Barockes auf dem Programm: Händels Ouvertüre zur „Feuerwerksmusik“ und Carl Philipp Emanuel Bachs Cellokonzert A-Dur mit dem Solisten Johannes Moser. Nach der Pause wird es spätromantisch mit Max Regers Suite op.125. Es dirigiert Enrico Delamboye. Schon jetzt weisen wir gerne darauf hin, dass es Ende September in die neue Saison geht, deren Programm bereits vorgestellt wurde.
Bei der Staatsphilharmonie Nürnberg gehen die von GMD Joana Mallwitz eingeführten „Expeditionskonzerte“ bereits in ihre dritte Spielzeit. Die Nürnberger GMD dirigiert und moderiert diese mittlerweile sehr beliebten Reisen ins Innere der Meisterwerke selber. Am 4. Juni ist das zweite Konzert dieses Typs in der laufenden Saison dran. Auf dem Programm steht die 2. Symphonie D-Dur von Johannes Brahms. Am Folgetag wird es als Matinee wiederholt. Ende des Monats gibt es Kinderkonzerte, am 15. Juli dann das 8. und letzte Philharmonische Konzert der Saison mit Werken von Skrjabin und Rachmaninow sowie des israelischen Komponisten Avner Dorman. Dessen Mandolinenkonzert – eine Rarität im Repertoire – wird vom Landsmann Avi Avital interpretiert. Joana Mallwitz dirigiert. Nach einem Familienkonzert und Klassik Open Air im Luitpoldhain ist am 28. Juli Saisonfinale mit dem Preisträgerkonzert des Gesangswettbewerbs „Die Meistersänger von Nürnberg“.
Bei den Nürnberger Symphonikern wird’s im Juni/Juli total „serenadig“, denn nicht weniger als 18 Serenaden stehen nach der Rückkehr des Orchesters aus Antwerpen auf dem Sommerprogramm. Es beginnt am 18./19. Juni mit „Chansons d’amour“, gefolgt von einer „Soirée viennoise“ am 22./23. und „Symphonischen Leckerbissen“ am 29./30. Juni. Nach Gastspielen mit der Uraufführung der fränkischen Bieroper (!) im Stadttheater Fürth gibt es eine Hommage an Udo Jürgens und eine musikalische Reise „Für Weltenbummler“ im Serenadenhof. Schöne Stimmen mit dem Besten aus der Welt der Oper sind für den 21. Juli angesagt, anschließend heißt die Losung „Aufbruch in die Freiheit – Berlin/New York“. Dass die Nürnberger Symphoniker mit einem Gastkonzert des Orchesters der Nürnberger Hochschule für Musik auch die „Stars von morgen“ unter ihre Fittiche nehmen (12. Juli), ist ebenso begrüßenswert wie die Planung eines Gastkonzertes des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern für den 17. Juli.
Das Philharmonische Orchester Würzburg ist im Sommer stets in das Würzburger Mozartfest eingebunden, so auch am 8. Juni, wenn es im Kaisersaal der Residenz eine Auftragskomposition des Festivals erstaufführt, nämlich Anno Schreiers „Sinfonia amorosa e giocosa“. Es folgen Mendelssohns Violinkonzert e-moll und Mozarts „Linzer“ Sinfonie KV 425. Ebenfalls im Rahmen des Mozartfestes gibt es am 15. Juni eine Nachtmusik im Hofgarten zu genießen. Dominik Wollenweber, der Solo-Englischhornist der Berliner Philharmoniker, wird das Solo in Mozarts „Exsultate, jubilate“ KV 165 spielen, anschließend wagt er sich auch noch an eine Adaptation von Sibelius’ „Der Schwan von Tuonela“. Mal schauen, ob die Einschätzung Wollenwebers stimmt, der Englischhornist sei „der Melancholiker vom Dienst, der alle zum Weinen bringt“. Abschließend gibt’s noch Schumanns „Rheinische“. Das 3. Sinfoniekonzert am 23./24. Juni steht unter dem neugierig machenden Motto „Neu – nobel – nah“ und ist den örtlichen „Tagen der Neuen Musik“ gewidmet. Neben Werken der klassischen Moderne von Weinberg und Bartók erklingt Simon Steen-Andersens „Double Up“ für Sampler und kleines Orchester. Gábor Hontvári wird dirigieren, Florian Schmidt-Bartha das Violoncello zum sonoren Klingen bringen. Am 1./2. Juli steht die „Italienische Nacht“ als Operngala auf dem Programm, und neben den musikalischen Köstlichkeiten – aus dem Land, wo die Zitronen blühen! – gibt es auch ein Buffet im Gartensaal der Residenz. Viel Atmosphäre ist da angesagt, mit Musik von Rossini, Verdi und Puccini. Am 9./10. des Monats folgt ein Rathauskonzert als Open Air, und am 22. Juli ist Saisonschluss mit der Sparda-Bank „Classic Night“ im Alten Hafen.
Programme der Stadttheater, Konzerthäuser, Musikvereine und Agenturen
Die Gesellschaft der Kulturfreunde Bayreuth hat ihre Saison im Mai beendet und verspricht, die wegen Corona ausgefallenen Konzerte in der kommenden Saison nachzuholen. Näheres demnächst. Beim Gemeinnützigen Verein Erlangen (gVe) war am 23. Mai Saisonausklang mit dem Belgian National Orchestra und mit dem Überflieger der Schlagzeugwelt, Martin Grubinger. Auf das neue Programm mit hoffentlich wieder viel symphonischer Musik darf man schon jetzt gespannt sein. Am Theater Ansbach hieß die Devise am 19. Mai „Strahlende Trompete“. Damit war auch Saisonschluss in musikalischer Hinsicht, doch es machte Vorfreude auf die kommende Spiel- und Musizierzeit. Im Stadttheater Fürth wird am 28. Juni der Violoncellist Christian Poltéra gastieren, begleitet vom Münchner Kammerorchester. Neben der Trauermusik Paul Hindemiths wird er das 2. Violoncellokonzert Joseph Haydns spielen. Eine Mozartsinfonie und ein Werk Edward Elgars komplettieren das Programm. Am 9. Juli wird der zweifach verschobene Auftritt der Festival Strings Lucerne nachgeholt, und man darf sich auf den Ausnahmehornisten Felix Klieser freuen, der gleich zwei Hornkonzerte Mozarts interpretieren wird. Außerdem werden ein Werk Ottorino Repighis und eine Mozartsinfonie geboten. Saisonschluss ist am 16. Juli mit der Sparda Bank Classic Light. Das Stadttheater Schweinfurt muss wegen der Sanierung einstweilen pausieren, doch mit Christoph Wahlefeld hat ein neuer Intendant seinen Dienst angetreten und bemüht sich um die Realisierung einzelner Angebote, so z.B. eine Operngala auf dem Kesslerfield am 30. Juni, wo die Philharmonie des Theaters für Niedersachsen große italienische Opernwerke präsentieren wird. Die Konzertagentur Hörtnagel in Nürnberg schließt ihre Serie der prominenten Meisterkonzerte mit dem Auftritt des Starpianisten Daniil Trifonov am 20. Juni in der Meistersingerhalle. Die TauberPhilharmonie in Weikersheim präsentiert am 9. Juli als Saisonschluss die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die sich unter der Leitung von Chefdirigent Michael Francis zwei Werken Robert Schumanns widmet. Joseph Moog spielt das Klavierkonzert a-moll. Quasi als Saisonzugabe kommt dann am 23. Juli noch das Württembergische Kammerorchester nach Weikersheim, ein Ensemble, das vor Spielfreude nur so strahlt.