In seinem jetzt erschienenen Kammermusikprogramm für die kommende Saison präsentiert der Musikverein Bamberg neben international herausragenden Künstlerformationen wie den King’s Singers oder dem Modigliani Quartett auch eine ausgezeichnete Neuentdeckung, nämlich ein Klavierduo aus der Bundesauswahl KonzerteJungerKünstler des Deutschen Musikrates. Ebenso von Renommée internationalen Zuschnitts sind Künstler wie Augustin Hadelich und Charles Owen oder die Violoncellistin Harriet Krijgh, die von Magda Amara begleitet wird. Proben ihrer großen Kunst haben das Notos Quartett und die Klarinettistin Sherley Brill (im Duo mit Jonathan Aner) beim Musikverein schon in der Vergangenheit abgelegt. Das Cicerone Ensemble wird in einem Sonderkonzert zu hören sein.
Die beiden Zwillingsschwestern Karolin und Friederike Stegmann sind quasi am Klavier zusammen groß geworden, haben schon frühe Wettbewerbserfolge erzielt und auch nach dem Abitur ihren gemeinsamen Lebensweg fortgesetzt. Nach dem Studium, diversen Meisterkursen und der Auszeichnung durch den Deutschen Musikrat beginnen sie nun eine international orientierte Konzertkarriere. Das Modigliani Quartett feierte 2013 sein zehnjähriges Bestehen und kann inzwischen eine beeindruckende Karriere vorweisen. Weltweit hat sich das Ensemble zu einem der meistgefragten Quartette der jungen Generation entwickelt und ist in bedeutenden Konzertsälen wie der Carnegie Hall, dem Concertgebouw oder der Wigmore Hall aufgetreten.
Die junge Niederländerin Harriet Krijgh ist eine der vielversprechenden Cellistinnen der Gegenwart und hat mit ihrem ausdrucksstarken Spiel schon das Publikum in den großen Konzertsälen Europas begeistern können. Begleitet wird sie von Magda Amara, einer jungen russischen Pianistin, die bereits bei zahlreichen Wettbewerben mit Preisen ausgezeichnet wurde. Die Israelin Shirley Brill ist gewissermaßen ein “Kind” von Daniel Barenboims West Eastern Divan Orchestra, in dem sie seit Jahren die Klarinettensoli spielt. Der Cellist Frans Helmerson wurde früh von Mstislaw Rostropowitsch gefördert und hat seither eine internationale Solistenkarriere aufgenommen, die ihn durch fast alle Kontinente führte. Der Pianist Jonathan Aner ist ein „Kammermusiker par excellence“ (Frankfurter Rundschau), hat aber auch mit führenden Orchestern wie dem Israel Philharmonic (unter Zubin Mehta) und in der Berliner Philharmonie musiziert.
Mit ihrem Spiel haben die in Berlin beheimateten Spieler des Notos-quartetts sowohl die Fachpresse als auch ihr Publikum begeistert. Von „virtuoser Brillanz und technischer Perfektion“ spricht die Kritik, von einem Musizieren, das sich durch „Passion und große Sensibilität“ auszeichnet. Kein Wunder also, dass dieses Ensemble, dem „reifes Werkverständnis“ und „bewundernswerte Schönheit des Klangs“ attestiert werden, schon eine ganze Reihe von Auszeichnungen hohen Renommees erringen konnte. „Sechs Stimmen zwischen Himmel und Erde“ wurden dem berühmten Vokalensemble The King’s Singers schon nachgesagt – dem muss man eigentlich nichts hinzufügen. Sie gelten als das meistgefragteste und von der Kritik in den höchsten Tönen gefeierte Vokalensemble weltweit. Ihr Erfolg beruht nicht nur auf der Perfektion des Gebotenen, sondern ebenso auf ihrem unvergleichlichen britischen Humor, der sie als vollendete Entertainer ausweist. Daran kann auch der Brexit nichts ändern...
Mit seiner überragenden Technik, seinen feinsinnigen Interpretationen und seinem betörenden Klang hat sich Augustin Hadelich international als einer der bedeutendsten Geiger seiner Generation etabliert. In Amerika hat er mit nahezu allen großen Orchestern konzertiert, so zuletzt auch mit dem New York Philharmonic. Charles Owen hat sich nach seinem Studium an der Londoner Yehudi Menuhin School als einer der herausragenden britischen Pianisten profiliert. Er musiziert mit namhaften Kammermusikpartnern, gibt aber auch regelmäßig Solo-Klavierabende in renommierten Konzertsälen.
Ein Sonderkonzert in Zusammenarbeit mit der Musica Canterey wird der Musikverein am 14. Oktober 2016 anbieten: Es gastiert das Cicerone Ensemble (Trio) unter dem Motto Grand Tour. Zur Zeit des Barock begaben sich viele Komponisten auf Studienreisen in andere europäische Länder. Dieses Programm berichtet von bedeutenden Begegnungen, Reiserouten und davon, was es mit dem so genannten „vermischten Geschmack“ auf sich hat. Ein weiteres Sonderkonzert unter der Devise Stars von morgen, heute schon gehört veranstaltet der Musikverein im Frühling in Zusammenarbeit mit dem Landesausschuss Bayern von „Jugend musiziert“. Jugendliche aus Bamberg und Nordbayern, die sich im Bayerischen Landeswettbewerb hervorragende Preise und Auszeichnungen erspielt haben, werden in diesem Preisträgerkonzert Auszüge aus ihren Programmen vorstellen.
Copyright Fotos:
Harriet Krijgh, Foto © Nancy Horowitz
Kings Singers, Foto © Chris O Donovan