Das Kunsthaus Nürnberg präsentiert in der Kunsthalle Nürnberg (KunstKulturQuartier) vom 14. Februar bis 7. April 2019 in einer Einzelausstellung Werke von Fabian Treiber, dem aktuellen Marianne-Defet-Malerei-Stipendiaten. Die Bilder des 1986 geborenen Künstlers, der Malerei an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert hat, bewegen sich zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Benennbarkeit und Rätselhaftigkeit. Zwar suggerieren die gesprühten und gemalten Farbflächen vielfach Gegenständliches – einen Tisch oder Stuhl, ein Blumenbouquet, einen Kerzenständer, – jedoch widersteht Fabian Treiber dem Drang zur Vervollständigung.
Aktuelle Bildwerke des Künstlers aus der Serie „Common Things“ erinnern bisweilen an surreale Wohnlandschaften und gewähren einen Blick in einen Innenraum, ausgestattet mit den vielfältigsten Protagonisten einer bürgerlichen Existenz. Bildkomposition und Motivik erinnern an die Malereigattung des Interieurs und zugleich an ein überbordendes Stillleben alltäglicher Dinge. Eine banal-alltägliche Idylle, ein gutbürgerliches Arkadien repräsentieren all diese Objekte jedoch nicht. Was zeigen die Bildwelten von Fabian Treiber und wie konstruiert sich ihre Wirklichkeit also?
Beim Rezipienten verbindet sich zuweilen der Eindruck großer Nähe und Vertrautheit mit einer fundamentalen Unbegreiflichkeit und Undurchdringlichkeit. Diese Verunsicherung wird maßgeblich durch den Umstand befördert, dass der vermeintliche Raum gar kein Raum ist, sondern lediglich ein diffuses Gefühl von Raum vermittelt. Bei genauerer Betrachtung wird aber offenkundig, dass die menschlichen Spuren in diesen Kompositionen nicht eindimensional zu lesen sind. Seine Werke resultiert aus dem beständigen Hinterfragen der Wirklichkeit und ihrer objekthaften Repräsentanten.
So verhandeln Fabian Treibers Werke klug die elementaren Fragestellungen der Malerei nach Form und Struktur, nach Farbe und Komposition, nach Räumlichkeit und Flächenaufteilung und finden die Balance, abstrakte und gegenständliche Bildelemente so zu vereinen, dass sie in der Schwebe der Uneindeutigkeit verbleiben.
Fotocredits:
Fabian Treiber, 2018, Room with a view, 220×180 cm, Foto © Kunstmuseum Bayreuth
Fabian Treiber, 2018, Dresser, 160×140 cm, Foto © Kunstmuseum Bayreuth