In der Region Franken erwacht während der sommerlichen Monate die Bühnenkunst zu neuem Leben. Unter freiem Himmel bieten eine Vielzahl von Theaterstätten ein facettenreiches Programm. Von imposanten Schlossanlagen bis hin zu malerischen Waldkulissen entfalten die Theaterensembles die unterschiedlichsten Stücke. Ob Jung oder Alt: Hier kommt Jede:r auf seine und ihre Kosten! In unserer nächsten Ausgabe gibt es den 2. Teil unserer Vorschau. Wir stellen unter anderem das Programm der Erfurter Domstufenfestspiele vor und widmen uns auch den Calderón-Spielen in Bamberg genauer.
Die Freilichtbühne Theater Schloss Maßbach entführt seine Zuschauer:innen in die Welt des Theaters vor der beeindruckenden Kulisse eines historischen Schlosses. Ähnlich sieht es auf Burg Brattenstein aus: Die Frankenfestspiele Röttingen nutzen den vollen Charme des Ortes aus. Die Waldbühne Heldritt bietet ein einzigartiges Naturerlebnis, während der Fränkische Theatersommer mit einem abwechslungsreichen Programm aus klassischen Werken und modernen Inszenierungen an über 50 Orten in ganz Franken überzeugt. Auf der Sommertheater Naturbühne Trebgast wird das Publikum von eindrucksvollen Darbietungen inmitten malerischer Landschaften verzaubert. Die Kreuzgangspiele Feuchtwangen stehen für herausragende Theaterkunst im historischen Ambiente des Kreuzganges, während der Theatersommer auf Schloss Kochberg im Liebhabertheater mit hochkarätigen Produktionen und renommierten Künstlern begeistert. Die Sommerfestspiele in Dinkelsbühl präsentieren ein breites Spektrum an Theaterstücken und Konzerten vor der historischen Kulisse des Wehrgangs der Altstadt. Auch die Luisenburg Festspiele versprechen einen Sommer voller Theater-Magie. Einen bunten Mix aus Theater und anderen kulturellen Veranstaltungen gibt es beim Bergwaldtheater Weißenburg.
Inhaltlich konzentrieren sich die Sommertheater nicht nur auf leichte Kost. Dramatisch geht es vor allem beim Liebhabertheater auf Schloss Kochberg zu. Altbekannte Stücke wie „Ariadne auf Naxos“ und „Die Mitschuldigen“ fordern das Publikum heraus. Ein weiterer Klassiker ist im Kreuzgang zu sehen: Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ kommt auch im Jahr 2024 noch gut. Kindern und Familien wird es schwer gemacht – aber nur, was die Entscheidung anbelangt. Denn an Auswahl mangelt es nicht. In diesem Jahr schaffen es Werke von Astrd Lindgren, Cornelia Funke und Janosch auf die Bühnen in Franken und Thüringen. „Ronja Räubertochter“, „Pippi Langstrumpf“ und „Oh, wie schön ist Panama“: Da schlägt so manches Herz höher.
Auf in den Sommer!
Sommerfestspiele in Dinkelsbühl
Das Publikum der Sommerfestspiele in Dinkelsbühl darf sich in der Zeit vom 11. Mai bis zum 17. August 2024 auf vier spannende Inszenierungen auf der überdachten Freilichtbühne am Wehrgang und auf ein hochkarätiges Zusatzprogramm freuen.
Das erste Abendstück hat am 21. Mai Premiere: Kerstin Kreffts so humor- wie schwungvolle 80er- Jahre-Doppelhaus-Revue „Skandal im Sperrbezirk“ wird inszeniert von Intendant Peter Cahn. Das Publikum erlebt hier einen herausragenden musikalischen Abend und wird gleichzeitig auf eine Zeitreise in die 80er Jahre mitgenommen.
Ein weiteres Highlight der Sommerfestspiele 2024 ist die Inszenierung der wohl berühmtesten Kriminalkomödie aller Zeiten, „Arsen und Spitzenhäubchen“. Regie führt auch hier Komödien-Experte Peter Cahn, der dieses Stück in Dinkelsbühl aufgrund des großen Interesses des Publikums bereits zum zweiten Mal inszeniert. Ab dem 28. Mai stehen also erneut die beiden alten Damen Abby und Martha Brewster auf der überdachten Freilichtbühne. Das Publikum wird in diesem Theaterstück zum Mitwisser über mehrere Mordfälle, denn für Abby und Martha ist es eine Herzensangelegenheit, alleinstehende Herren mit vergiftetem Holunderwein von der Einsamkeit zu erlösen. Das Landestheater empfiehlt, sich diese schwarzhumorige Inszenierung auf keinen Fall entgehen zu lassen.
Auch auf die Zeit ab dem 4. Juni kann man sich freuen: Dann starten nämlich die Aufführungen des heißen Mädelsabends „Brandheiß – Gelöscht wird später“ (Regie: René Oltmanns). In dieser Komödie versuchen drei Feuerwehrmänner mit ungewöhnlichen Methoden ihre Wache und ihr Dorf vor dem Aussterben zu retten. Klaus, Claas und Hans bekommen dabei von Hans Tochter Annika Hilfe. Sie erhoffen sich, durch eine feurige Pole Dance Show wieder mehr Mitglieder für die freiwillige Feuerwehr und genug Geld für ein neues Einsatzfahrzeug zusammen zu bekommen. Doch ob das gelingen wird?
Das diesjährige Kinderstück, das auch Erwachsene wieder jung werden lässt, ist „Die Biene Maja“ (für alle ab 4 Jahren). Die Inszenierung hat bereits am 11. Mai Premiere und soll Kindern unter anderem die Bedeutung von Freundschaft und der Liebe zur Natur näherbringen. Die Zuschauer*innen erwartet ein lustiges und musikalisches Abenteuer in der Welt der Insekten – inszeniert vom Spezialisten für Kindertheater-Inszenierungen, Jürg Schlachter.
Weitere Informationen finden Sie unter www.landestheater-dinkelsbuehl.de.
Theatersommer auf Schloss Kochberg im Liebhabertheater
„Aufbruch“ lautet das Motto des 20. Theatersommers im Liebhabertheater Schloss Kochberg - Theater an der Klassik Stiftung Weimar. Im Jahr von Goethes 275. Geburtstag widmet sich der Theatersommer dem Aufbruch, der Ende des 18. Jahrhunderts die Gesellschaft, aber auch Kunst und Musik bewegte.
Eines der Stücke ist „Ariadne auf Naxos“, ein Melodram von Georg Anton Benda (1775), mit Text von Johann Christian Brandes. Das neue Musiktheater-Projekt, das Melodram Ariadne auf Naxos, erzählt die – leider hochaktuelle, tragische Liebesgeschichte zweier Königskinder aus verfeindeten Ländern, deren Liebe keine Chance hat. Ariadne, die Tochter des Königs von Kreta, die dem Athener Theseus half, den Minotaurus zu besiegen, folgte ihm aus Liebe auf die Felseninsel Naxos. Er verlässt sie jedoch, um mit seinen Griechen zu neuen Heldentaten weiterzuziehen. Das 1775 mit großem Erfolg uraufgeführte erste deutsche Melodram (Szenisches Schauspiel und Instrumentalmusik) kennzeichnet den Aufbruch in der Musik zur Zeit der Vorklassik. Im Sinne der Epoche der Empfindsamkeit wird nicht die äußere Handlung geschildert, sondern das innere Drama des tragischen Liebespaares.
„Die Mitschuldigen“, ein Lustspiel in drei Aufzügen von Johann Wolfgang von Goethe, steht auch auf dem Programm. Das Lustspiel des noch sehr jungen Goethe lässt uns augenzwinkernd in menschliche Abgründe blicken. Im Wirtshaus zum Schwarzen Bären wird nachts das Geld eines vornehmen Gastes gestohlen. Aus unterschiedlichen Beweggründen befanden sich in der Nacht alle handelnden Personen in dessen Zimmer. Es entwickelt sich eine Kette von gegenseitigen Beschuldigungen und Verdächtigungen.
Das um 1800 erbaute, festlich ausgestattete Privattheater auf Schloss Kochberg (Klassik Stiftung Weimar) ist weltweit einzigartig. An den Wochenenden von Mai bis September entführt der Theatersommer im Liebhabertheater Schloss Kochberg mit Oper, Schauspiel und Konzerten in die Goethezeit. Im authentischen Theater von 1800 werden Werke des 18. und frühen 19. Jahrhunderts in Oper, Schauspiel und Konzert entsprechend der Aufführungspraxis ihrer Entstehungszeit präsentiert, so dass Ort, Werk und Aufführung ein Gesamtkunstwerk bilden. In enger Zusammenarbeit mit renommierten Ensembles entsteht ein speziell auf die Bühne zugeschnittenes Programm. Lassen Sie sich überraschen von der Aktualität der Werke, die vor 200 Jahren entstanden sind!
Lesen Sie mehr zu den Stücken unter www.liebhabertheater.com.
Frankenfestspiele Röttingen
Auf Burg Brattenstein geht es bald wieder theatralisch zu. Die Frankenfestspiele Röttingen zeigen ab dem 13. Juni „Der kleine Horrorladen – Das Kultmusical“ nach dem gleichnamigen Film von Roger Corman. Mitreißende Musik, berührende Szenen sowie unwiderstehlicher Humor machen „Den kleinen Horrorladen“ zum gefeierten Kultmusical – besonders für Liebhaber des schwarzen Humors. Vor allem die Verfilmung 1986 von Frank Oz mit Rick Moranis in der Hauptrolle, sorgte für eine große Fangemeinde. Im Blumenladen von Mr. Mushnik wächst eine geheimnisvolle, sprechende Pflanze, die Hunger nach Menschenfleisch hat. Der Angestellte Seymour, der sich in die süße Audrey verliebt hat, setzt das Gewächs für seine Zwecke ein, um Audreys Freund, den Zahnarzt Orin verschwinden zu lassen. Als die Pflanze ihre Wurzeln nach Seymour und Audrey ausstreckt, wird es Zeit zu handeln…
Ab dem 26. Juni gibt es „Kohlhiesels Töchter – Das Musical“, einen Schwank mit Musik zu sehen. Das Musical Kohlhiesels Töchter nach dem Schwank von Hans Kräly nimmt Elemente des gleichnamigen Stummfilms von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1920 auf. Und dieser Filmspaß greift seinerseits auf Shakespeares Lustspiel »Der Widerspenstigen Zähmung« zurück. Der Kern des Geschehens: Die jüngere, liebenswürdige Tochter Gretl darf erst heiraten, wenn die ältere, raubeinige Liesl unter der Haube ist. Die Musical-Adaption des berühmten Bauernschwanks, der in der Verfilmung mit Lieselotte Pulver große Bekanntheit erlangte, garantiert mit herrlicher Musik einen begeisternden, kurzweiligen Theaterabend.
Das Theaterstück mit Musik „Spatz und Engel“, die Geschichte der Freundschaft zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich feiert am 11. Juli Premiere. 1948 begegnen sich der „Spatz von Paris“ Edith Piaf und der „blaue Engel“ Marlene Dietrich in New York - zwei Diven, die fortan eine intensive Freundschaft verbindet, die von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet bleibt. Das bejubelte Theaterstück „Spatz und Engel“ erzählt die Geschichte dieser beiden Weltstars vom ersten Kennenlernen bis zu Piafs verfrühtem Tod und Marlenes Rückzug in ihre Pariser Wohnung. Die beiden Künstlerinnen singen dabei ihre zahlreichen unvergesslichen Chansons, darunter: „Non, je ne regrette rien“, „La vie en rose“, „Milord“ oder „Sag mir, wo die Blumen sind“.
Weitere Informationen finden Sie unter www.frankenfestspiele-roettingen.de.
Kreuzgangspiele Feuchtwangen
Feuchtwangen ist bekannt durch die traditionsreichen Festspiele. Sommer für Sommer kommen seit 1949 bis zu 50.000 Menschen in den über 1000 Jahre alten Kreuzgang im Herzen der Stadt, um sich vor der Kulisse der romanischen Arkaden und der mächtigen Stiftskirche durch die besondere Atmosphäre verzaubern und durch die professionellen Inszenierungen beeindrucken zu lassen. Vom 11. Mai bis zum 11. August ist wieder Festspielzeit in Feuchtwangen: Dann steht in über 150 Vorstellungen im Kreuzgang und im Nixel-Garten wieder Tag für Tag das Ensemble der Kreuzgangspiele auf der Bühne.
Auf dem Abend-Spielplan im Kreuzgang stehen dieses Jahr Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“, das am 6. Juni Premiere feiert, sowie der Krimi-Klassiker von Agatha Christie „Mord im Orientexpress“. Ersteres dreht sich um diese mysteriöse „alte Dame“. Sie kehrt nach langer Zeit zurück an einen Ort, an dem alle sie kennen. Von früher. In der Kulisse einer Kleinstadt reißt diese Komödie mit scharfsichtigem Humor düsterste Abgründe auf und verwickelt die von ihr gezeichneten Menschen in schauerliche Zerrissenheiten, bis sie vor nichts mehr zurückschrecken.
Für Familien und Kinder ab 5 Jahren ist im Kreuzgang „Ronja Räubertochter“ nach dem Kinderbuch von Astrid Lindgren zu erleben. Im Nixel-Garten stehen ebenfalls drei Stücke auf dem Programm: Für die Kleinsten ab 3 Jahren zeigen die Kreuzgangspiele „Der Regenbogenfisch“, für junge Menschen ab 13 Jahren eine moderne Adaption des Faust-Klassikers von Johann Wolfgang von Goethe mit dem Titel „#Faust/Zwei Seelen“ sowie den Theatermonolog von Yasmina Reza „Anne-Marie die Schönheit“. In der Reihe Kreuzgangspiele extra stehen der Theaterspaziergang „Reisezauber“ und die musikalische Mitternachtsrevue „Thank you for travelling with...“ auf dem Spielplan. Die Sommer-Spielzeit 2024 beginnt am 11. Mai mit der Premiere von „Ronja Räubertochter“ und endet am 11. August mit einem großen Konzert in Kooperation mit KunstKlang. Auch in diesem Jahr zeigen die Kreuzgangspiele also professionelles Theater im Einklang mit der historischen Architektur und auf der Höhe der Zeit.
Weitere Informationen finden Sie unter www.kreuzgangspiele.de.
Sommertheater Naturbühne Trebgast
Unter dem Saisonmotto „Frei sein!“ zeigt die Naturbühne 2024 sieben Eigenproduktionen: Das Familienstück „Heidi“, das packende Jugenddrama „Die Welle“, die volkstümliche Schlagerrevue „Die verkaufte Braut – frisch aufgebrüht“, das bewegende Drama „Hexenjagd“ sowie die bunte Travestiekomödie „Ein Käfig voller Narren“. Zudem ist „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ aus der Saison 2023 zurück im Spielplan.
Mit dem Familienstück „Oh, wie schön ist Panama“ nach Janoschs Kinderbuchklassiker setzen wir unsere erfolgreiche Kooperation mit den Rosenberg Festspielen Kronach fort.
Das Drama „Hexenjagd“ von Arthur Miller über die zerstörende Macht einer falschen Anschuldigung feiert am 7. Juni Premiere. Es spielt im Jahr 1692 in Salem. Der Pastor der Gemeinde überrascht nachts im Wald Mädchen des Dorfs bei einem okkulten Ritual. Einige der Mädchen fallen am Tag darauf in eine unerklärliche Ohnmacht. Schnell ist die Rede von Hexerei. Es werden Teufelsspezialisten geholt, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Ein Gerichtsprozess wird in dem Ort eröffnet und um sich selbst vor der Strafe zu bewahren, beschuldigen die Mädchen willkürlich andere Mitglieder der Gemeinde, mit dem Teufel im Bund zu stehen. Als ihre wirren Anschuldigungen geglaubt werden, steigt ihnen die Macht zu Kopf und wie in einem Blutrausch bezichtigen sie immer mehr Bewohner der Gemeinde der Hexerei. Arthur Miller verfasste das Stück 1962 als Allegorie auf die Kommunistenjagd der McCarthy-Ära. Doch auch in unseren Tagen, in denen öffentliche Empörung sogar als Waffe eingesetzt wird, hat das Stück nicht an Aktualität verloren. Im atmosphärischen Ambiente der Naturbühne findet dieses spannungsgeladene Stück eine dramatische Kulisse.
Die Naturbühne am Wehlitzer Berg bietet zudem Unterhaltung für alle Sinne mit einem abwechslungsreichen wie hochwertigem Gastspielprogramm aus Musik, Comedy, Kaberett und Magie. U.a. sind Waldschrat, das Keimzeit Akustik Quintett, Wolfgang Krebs, Sebastian Reich und der Weltmeister der Mentalmagie Christoph Kuch zu Gast. Bei über 90 Veranstaltungen von Mai bis August ist so für alle etwas dabei!
Weitere Informationen finden Sie unter www.dienaturbuehne.de.
Fränkischer Theatersommer
Die Landesbühne Oberfranken präsentiert jährlich in über 50 Orten in Franken und noch weit mehr unterschiedlichen Spielstätten unter freiem Himmel ihr ausgefallenes und weit gefächertes Programm an Schauspiel, Comedy und musikalischen Stücken.
Der diesjährige Hochkaräter im Bereich Schauspiel ist wohl das Stück „Nathan der Weise“, von Gotthold Ephraim Lessing. Als „das geistreichste Lustspiel, das wir haben“ bezeichnete Hugo v. Hofmannsthal dieses berühmte Aufklärungsdrama von G. E.Lessing. Dieser nannte es „ein dramatisches Gedicht“. Das Stück ist ein Plädoyer für religiöse Toleranz und fordert heraus zum interkulturellen Dialog zwischen Christentum, Islam und Judentum. Dieser Appell zu Vernunft und Humanität hat die Leichtigkeit einer Komödie mit Verwicklungen, Zufällen, Auflösung der Konflikte und einem glücklichen Ausgang. Angesichts großer weltpolitischer Krisen und religiöser Konflikte erscheint es uns wie ein Abbild heutiger Realität. Das war schon zu Lessings Zeiten so, und es wundert nicht, dass das Stück im dritten Reich verboten war. Vernunft, Toleranz und Humor als Statement gegen Barbarei und Hass beschwört die Möglichkeit, scheinbar heillosen Zerwürfnissen zu begegnen. Das Stück feiert am 15. Juni in Klosterlangheim Premiere und wandert bis zum 29. August durch Franken.
Der ausergewöhnlichste Aufführungsort des fränkischen Theatersommers ist vermutlich die Theaterhöhle in Gößweinstein. Dort wird am 24. August „Zwei Waagrecht“, eine ungewöhnliche Liebesromanze von Jerry Mayer, gespielt. Auf der Zugfahrt von San Francisco nach Bay Point begegnen sich ein Mann und eine Frau. Zwei einander fremde Menschen sitzen im selben Abteil und lösen das gleiche Kreuzworträtsel. Eine Zugfahrt mit Folgen: An der Endstation Bay Point angekommen, teilen sie nicht mehr nur ihre Vorliebe für Kreuzworträtsel. Der Fränkische Theatersommer bietet aber nicht nur diese zwei Stücke. Es lohnt sich ein Blick ins umfangreiche Programmheft.
Weitere Informationen finden Sie unter www.theatersommer.de.
Waldbühne Heldritt
Die Waldbühne Heldritt lädt auch im Sommer 2024 zu einem besonderen Theatererlebnis ein. Mit zwei faszinierenden Stücken verspricht die Freilichtbühne in der idyllischen Umgebung des Waldes ein unvergessliches Erlebnis für Jung und Alt.
„Pfeiffer hat fertig“ ist ein turbulentes Lustspiel, das das Publikum mit humorvollen Dialogen und schrägen Charakteren begeistert. Premiere des Stückes ist am 8. Juni. Pfeiffer hat fertig. Quasi ausgepfiffen. Nun sitzt er im Lehrerzimmer unter Kollegen und feiert seinen längst überfälligen Rentenantritt. Also, was die jungen Kollegen eben so feiern nennen. Vegane Würstchen, woke musikalische Untermalung und bitte bloß keine Rauschmittel. Früher war einfach mehr Lametta. Um es jetzt einmal auf den Punkt zu bringen. Was waren das noch für Zeiten, als er als junger Lehrer versuchte, seine Zöglinge für die Weihen der höheren Bildung zu begeistern? Als Glycol noch zur Stimmung beitrug und Lactose als Käseigel serviert wurde. Und vor allem die Musik von Menschen mit großem Hang zu horizont-erweiternder Rauchware auf richtigen Instrumenten gemacht wurde. Tempi passati! PISA war noch eine kleine verschlafene Stadt in Italien und die Mengenlehre das einzige schulische Schreckgespenst. Da hilft nur eine Tüte voller Erinnerungen an Schüler, aus denen dann trotzdem noch etwas geworden ist und eine Zeit, in der die Jahreszahlen noch mit „19“ begannen…
Ein ganz anderer Zauber erwartet die Besucher bei „Die Biene Maja“. Basierend auf den beliebten Kinderbüchern und der bekannten Zeichentrickserie entführt das Stück kleine und große Zuschauer in die farbenfrohe Welt der kleinen Biene Maja. Mit spannenden Abenteuern und liebevoll gestalteten Charakteren vermittelt die Inszenierung nicht nur Unterhaltung, sondern auch wichtige Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt. Start ist der 9. Juni 2024.
Die Waldbühne Heldritt bietet mit ihrer einzigartigen Atmosphäre den idealen Rahmen für diese beiden Theaterstücke. Umgeben von dichten Wäldern und der frischen Luft der Natur können die Zuschauer in die Welt der Fantasie eintauchen und den Alltag für einige Stunden hinter sich lassen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.waldbuehne-heldritt.de.
Freilichtbühne Theater Schloss Maßbach
Auf der Freilichtbühne des Theaters Schloss Maßbach startet die Saison vergleichsweise früh. Bereits ab Ende Mai sind die ersten Stücke unter freiem Himmel zu sehen. Den Anfang macht „Der letzte der feurigen Liebhaber“ ab dem 25. Mai. Die intelligente Komödie besticht durch aberwitzige Dialoge, viel Situationskomik und einen Hauch Tragik, der die Geschichte besonders anrührend sein lässt. Barney Cashman, Besitzer eines gewinnbringenden Fischrestaurants, seit 23 Jahren verheiratet, wird von Torschlusspanik erfasst und träumt von einem Seitensprung. Doch das ist leichter gesagt als getan! Wo soll er die potenziellen Liebhaberinnen treffen? Am besten in Moms Wohnung, einmal wöchentlich benutzbar, wenn die Ahnungslose freiwillig in einem Krankenhaus Dienst tut. Dann trifft er drei Damen, die nicht abgeneigt sind, Barneys Offerten aufzugreifen. Doch ein Fiasko folgt auf das andere. Das verspricht ein witziger Abend zu werden.
Insgesamt zeigt das Theater vier Theaterstücke und ein abschließendes Jazzkonzert im September. „Ganze Kerle!“, die Geschichte von vier Paketdienstmitarbeitern, die sich als Frauen verkleiden, startet am 14. Juni, gefolgt von „Doktor Dolittle und seine Tiere“ ab dem 28. Juni. Das letzte Stück ist eine heitere Begebenheit in fünf Akten von Claude Magnier – „Ein klarer Fall“ ist vom 3. August bis zum 7. September auf Schloss Maßbach zu sehen. Claude Magniers erstes Stück wurde 1956 gleich ein Bühnenrenner, dem später weitere folgten (»Oscar«, »Ein Mädchen für alles«). Seine unnachahmlich witzigen Dialoge und originellen oft etwas ungewöhnlichen Personen verbreiten auch in »klaren Fällen« gute Laune.
Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1961 hat die Freilichtbühne auf Schloss Maßbach im Sommer Tausende von Besuchern angezogen. Dank einer ausfahrbaren Überdachung und Fußheizung ist sie auch an kühlen und regnerischen Tagen bespielbar. Das Sommerprogramm umfasst ausschließlich Lustspiele und Komödien, die von einer grün umwachsenen Pergola umrahmt werden. So bietet die Freilichtbühne den idealen Rahmen für einen entspannten und vergnüglichen Theaterabend sowie einen rundum angenehmen Ausflug in eine reizvolle Umgebung.
Weitere Informationen finden Sie unter www.theater-massbach.de.
Bergwaldtheater Weißenburg
Für großes Bergwald-Theater sorgen die Weißenburger Bühne mit „Herr der Diebe“, dem Familientheaterstück, basierend auf einem Buch von Cornelia Funke (am 15.06. und 22.06.2024) und die Luna Bühne Weißenburg mit den Stücken „Frankenstein“, Erwachsenentheater (am 29.06. und 06.07.2024), „Der Zauberer von OZ“, von Manfred Hinrichs Bettinger nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Lyman Frank Baum (am 16.07. und 21.07.2024).
Die Freunde des gepflegten klassischen Konzertes dürfen sich in diesem Jahr beim Gastspiel der Nürnberger Symphoniker am 17. Juli wieder auf ein echtes Highlight im Bergwaldtheater freuen: Ein Programm, das mit Werken von Beethovens Pastorale oder Griegs Morgenstimmung keine Wünsche offenlässt. Auch dabei ist die heißbegehrte Musical Night von der SET Musical Company. Mit Stimmen, welche unter die Haut gehen und farbenprächtigen Kostümen präsentieren internationale Stars am 18. Juli ein aufregendes Programm. Eine Reise voll neuer Hits und geschätzter Evergreens – direkt in die Herzen des Publikums.
2 Typen, 2 Gitarren, 2 Bücher: Hannes Ringlstetter und Stephan Zinner treten am 23.07.2024 im Bergwaldtheater auf. Die beiden sind Freunde, Kumpels, Kollegen, aus ähnlichem Holz geschnitzt und dennoch unterscheiden sie sich künstlerisch. Sie musizieren miteinander und blödeln voller Begeisterung, aber sie lassen dem anderen auch Platz für seine Art. Ein Abend, den man so schnell nicht vergessen wird. Ganz sicher! Niemals fehlen in einer Saison darf das Theaterstück „Der Brandner Kaspar“, welches immer am letzten Juliwochenende stattfindet. Eine unübertroffene und genau auf das Bergwaldtheater zugeschnittene Inszenierung von Thomas Hausner, die am 27. Juli startet.
Hans Söllner bildet am 4. August den Abschluss der Saison im Bergwaldtheater. Er jault und flüstert – schreit und schimpft – spricht und erzählt – lacht und grinst – macht einen traurig oder fröhlich – treibt einen voran und hält einen fest. Eindringlich - genau - unerbittlich und immer im Rhythmus des Lebens.
Weitere Informationen finden Sie unter www.bergwaldtheater.de.
Luisenburg-Festspiele Wunsiedel
Die Festspiele auf der Felsenbühne zeigen heuer 7 Stücke. Heftig gelacht werden kann bei „Ein Sommernachtstraum“, der Komödie von William Shakespeare. Es ist das schillerndste, tiefgründigste und schönste Stück des genialen Dramatikers. Sein wunderbares Traumspiel ist ein Märchen, das zwischen Realität und Fantasie keinen Unterschied macht und mit allem spielt, was wir uns wünschen – und wovor wir uns insgeheim fürchten.
Die Geschichte spielt – wie sollte es auf der Luisenburg anders sein – in einem geheimnisvollen Wald, in dem Elfen und Feen ihr Unwesen mit den Menschen treiben. Das magische Königspaar – gespielt von Nikola Norgauer und Paul Kaiser – zettelt ein Verwirrspiel an, in dem urige Handwerker und blutjunge Liebende erst ihre Fassung und dann ihren Verstand verlieren. Genial gemacht: Die Website der Festspiele rankt die Stücke auf Skalen, mit Einheiten wie „sinnlich“, „seriös“ und „unterhaltend“.
Rockig wird es im Musical-Bereich: „Jesus Christ Superstar“, die legendäre Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice kommt in einer neuen deutschen Übersetzung erstmals auf die Felsenbühne. Premiere ist am 20. Juni 2024.
Mit zwei Gastspielen stehen auch die Landesbühnen Sachsen im Rampenlicht der Festspiele in Wunsiedel. Die Operette „Die lustigen Nibelungen“ ist eine musikalische Parodie auf das große Epos von Richard Wagner, der Ring des Nibelungen, und hat den österreichischen Komponisten Oscar Straus berühmt gemacht. Ein „echter“ Wagner ist aber auch dabei: „Der fliegende Holländer“ ist ein dramatisches Werk Wagners wurde 1843 in Dresden uraufgeführt. Es markiert den Beginn des großen romantischen Werkzyklus und gehört zu den am meisten gespielten Werken Richard Wagners.
Für die Ganze Familie gibt es bereits ab dem 14. Mai Unterhaltung pur bei „Pippi Langstrumpf“. Das Stück kommt auf die Felsenbühne in der Regie von Veronika Wolff, die bereits 2022 mit „Amadeus“ einen künstlerischen Sensationserfolg im Schauspiel lieferte.
Weitere Informationen finden Sie unter www.luisenburg-aktuell.de.