Stomp. Wer dieses Wort liest, ist entweder komplett ahnungslos - oder er gerät heillos ins Schwärmen. Wer die Percussion-Band jemals gesehen hat, der will sie immer wieder sehen. Gelegenheit dazu gibt es vom 2. bis zum 7. August, wenn die Künstler von der Insel im Nürnberger Opernhaus gastieren und nach fünfjähriger Abstinenz endlich wieder in der mittelfränkischen Metropole auftreten.
In einem kann man sich jetzt schon sicher sein: Es erinnert vieles nicht mehr an die letzten umjubelten Auftritte der Percussionkünstler. Der Grund ist einfach. Es hat sich vieles getan, seit Stomp letztmals in der Norisstadt gastierte. Noch nie zuvor in Nürnberg zu erleben waren die Showszenen „Trolleys“ und „Frogs“. Darin loten Luke Cresswell und Steve McNicholas – seit der Gründung 1991 für die Geschicke verantwortlich – auf ihre unübertrefflich originelle Weise erneut unbekannte Klangtiefen aus. „‚Trolleys’ nähert sich der alltäglichen Erfahrung, einen vollbeladenen Einkaufswagen durch einen überfüllten Supermarkt zu bugsieren, an und entwickelt sich schnell zu einem Trommelwirbel im 5/4-Takt, der zwar nach Drum Corps klingt, aber kaum jemanden im Gleichschritt marschieren lassen wird“, so Steve McNicholas zu dem neuen Programminhalt. „Frogs“ erforscht die vielfältigen, bizarren Klangmöglichkeiten, die in Installationsarmaturen stecken. „Wenn man seine Augen schließt“, sagt Steve McNicholas, „hört sich dieses Stück gänzlich anders an als alles, was STOMP jemals produziert hat: organisch, schräg, auf einer ganz neuen Ebene.“
Das furioseste, originellste und witzigste Rhythmusspektakel der Erde ist zurück und sorgt für staunende Augen, klingelnde Ohren und erschöpfte Lachmuskeln. Garantiert. Über 15 Millionen kleine und große Menschen haben sich weltweit schon von der hohen Kunst des Fingerschnippens, Besenschwingens und Mülltonnenklapperns begeistern lassen. In New York und London gehören die musikalischen Müllwerker seit Jahren zu den Kassenmagneten. Kein Wunder – denn mit nichts als Schrott und untrüglichem Rhythmusgefühl bewaffnet, loten die herrlich eigenwilligen STOMP-Charaktere zuvor unbekannte Klangtiefen aus. Das nahm zuletzt ungeahnte Höhenflüge an: Manhattan benannte die 8th Street in „Stomp Avenue“ um, London verlieh der Show mit dem Olivier Award den wichtigsten britischen Theaterpreis und auf der Abschlussfeier der Olympischen Spiele 2012 in London begeisterte STOMP 80.000 Zuschauer im Olympic Stadium sowie über eine Milliarde Menschen auf allen Kontinenten vor den TV-Bildschirmen, als vierzig STOMP-Performer gemeinsam mit zahlreichen britischen Künstlern die gigantische Party einläuteten. Apropos Großbritannien: In London zählt Stomp seit über einer Dekade zu den Kassenschlagern im West End mit inzwischen über 5000 Vorstellungen. Währenddessen ist das, was einst mit Händen, Füßen und ein paar Besen begann, längst zur Keimzelle eines ganzen STOMP-Universums geworden: Aufsehenerregende, teils Oscar-nominierte Leinwandprojekte, unverkennbare Soundtracks und sinfonische Bühnenkompositionen begeistern das Publikum grenzübergreifend.
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STOMP auf der Bühne, Foto © Steve Mc Nicholas