Mit „I`d sometimes like to higher a monster eating up the time gap between us“ -
eröffnet Marie Spaemann ihr Debutalbum und zieht sofort in ihren Bann. Stimmlich und instrumental dezent, bestimmt und klanggewaltig. In seltener Besetzung – Stimme mit Cello – bewegt sie sich grenzüberschreitend zwischen Klassik, Jazz und Weltmusik. Mit einer warmen, spannungsreichen Stimme, experimentellen Charakteren und ausgesprochenen Vokal- und Spoken-Word-Qualitäten. Sie singt von Zeus, der Europa bringt, von eins, zwei, drei, vier, fünf Augen, mit denen wir die Welt sehen. Davon dass „love“ rückwärts gelesen „evolve“ bedeute. Raffiniert ihre Lyrics, raffiniert ihre Arrangements. Irgendwo zwischen Basslicks, perkussiven Elementen, angedeuteten Harmonien und Hooklines stellen sich Stimme und Cello zu variationsreichen Dialogen und facettenreichen Klangwellen auf, zu Poesie mit und ohne Worten. Überraschend darin ihre Coverversion des Cure-Klassikers „Lovesong“. Ebenso überraschend das Prelude von Gaspar Cassadó sowie die großen Herausforderungen Sarabande und Gigue aus der Cello Solo Suite No. 2 in d-Moll von J. S. Bach. Eingebettet in ihre Eigenkompositionen knüpft sie so weitere Bande zwischen U- und E-Musik und öffnet beider Schön- und Eigenheiten für gegenseitige Bereicherung, um mit einem Epilog mit dem Titel „Lights on“ das Album zu schließen!