Gegen das Vergessen
Internationale Wanderausstellung „Namen statt Nummern“ im Zeiler Hexenturm
veröffentlicht am 23.06.2014 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Noch bis zum 29. Juni gibt es im Dokumentationszentrum Zeiler Hexenturm eine vielbeachtete Ausstellung zum Thema „Deportation jüdischer Menschen während der Zeit des NS-Regimes“ zu sehen.
Wenn man von Judendeportation spricht, hat man in der Regel eine große Anzahl von Menschen vor Augen, die allerdings durch die schiere Masse mehr oder weniger anonymisiert bleiben. Die nun im Zeiler Hexenturm gezeigte Ausstellung “Namen statt Nummern“ befreit zumindest 22 Menschen und ihre Schicksale aus dieser Anonymität.
Basierend auf ausgesuchten Biographien des Dachauer Gedächtnisbuch-Projektes, einer fortlaufend erweiterten Sammlung von momentan circa 120 Biographien ehemaliger Häftlinge des KZ Dachau, wollen Schüler, Studenten und auch Verwandte an deren persönliche Schicksale erinnern und somit die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Folgen aktiv gestalten.
Durch den Kontakt zu Überlebenden oder Angehörigen der ehemaligen Häftlinge, Interviews, Recherche und Auswertung der zur Verfügung stehenden Quellen, entstehen Lebensgeschichten die, ergänzt um verschiedenstes Bildmaterial, ganz individuell gestaltet werden. Denn auch wenn es Tausende waren, die zwischen 1933 und 1945 aus ganz Europa kommend diesen schrecklichen Weg in das Konzentrationslager Dachau gehen mussten, jeder einzelne davon hatte sein ganz persönliches Schicksal, das es verdient, erzählt zu werden.
Die Wanderausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Max Mannheimer, selbst Überlebender des Holocaust und vielen dadurch bekannt geworden, dass er heute in Schulen über die Schrecken des Dritten Reiches und der Konzentrationslager aufklärt. Mannheimer bezeichnet sich selbst als „Zeuge jener Zeit, nicht als Richter oder Ankläger.“
Copyright Foto: © Zeiler Hexenturm