Dass auch die renommierten Max-Reger-Tage in der Geburtsstadt des Komponisten coronabedingt abgesagt würden, stand zu erwarten. Aber die Weidener wollten eine Nullversion absolut nicht akzeptieren und haben deshalb für Anfang Oktober wenigstens ein Max-Reger-Wochenende auf die Beine gestellt. Die Verknappung bzw. Schrumpfung ist erheblich, aber um so gehaltvoller ist das Wenige. Drei Konzerte mit der Beteiligung angesagter Künstler bzw. Ensembles finden vom 1. bis 4. Oktober statt.
Den Auftakt am Donnerstagabend gestaltet mit der Violoncellistin Tanja Tetzlaff eine Künstlerin von internationalem Ruf, die im Duo mit dem Geiger, Dirigenten und Konzertmeister Florian Donderer Werke von J. S. Bach, Max Reger, Bohuslav Martinu und Erwin Schulhoff aufführen wird. Im Mittelpunkt steht Regers Suite für Violoncello solo op. 131c/2. Die Streichervirtuosen werden in der Kirche St. Josef auftreten, deren Pfarrei auch als Veranstalterin fungiert.
Am 2. Oktober kommen die Freunde der kammermusikalischen Klaviertriobesetzung auf ihre Kosten. Dann wird das Boulanger Trio mit Birgit Erz (Violine), Ilona Kindt (Violoncello) und Karla Haltenwanger (Klavier) neben einer Komposition von Arvo Pärt das kapitale Klaviertrio e-moll von Max Reger zu Gehör bringen. Das Konzert findet in der Weidener Max-Reger-Halle statt, dem traditionell prominentesten Aufführungsort des Max-Reger-Festivals.
Das Finale dieser Kurzversion des Weidener Festivals bringt die Reger-Freunde zur Orgel, also zum Lieblingsinstrument des Komponisten. Neben Stücken von J. S. Bachs aus dem „Orgelbüchlein“ und einer Komposition Arvo Pärts mit dem Titel „Annum per Annum – Jahr für Jahr“ stehen zwei monumentale Werke Max Regers auf dem Programm: Die zweite Orgelsonate d-moll op. 60 und die Phantasie über den Choral „Alle Menschen müssen sterben“ op. 52/1. Johannes Lamprecht interpretiert diese Werke auf der großen Orgel der Kirche St. Michael. Auch hier fungiert die Kirchengemeinde als Veranstalterin.