Soul, R&B und Funk bietet das anglo-schwedisch-italienisch geprägte Sextett aus Frankreich und setzt damit auf bewährte Genres, die allerdings nicht gerade im aktuellen Mainstream schwimmen.
Davon unbeirrt liegt mit Too Many Rules and Games ein unglaublich sauber und feinfühlig produziertes Album zwischen retro und zeitgenössisch vor, das Vintage und Modern summa cum laude verbindet. Dabei klingt das Ensemble wie eine Operndiva im funky Kostüm und stellt sich trotz enger Genregrenzen mit seinem sehr eigenwilligen Soulsound ganz eigenständig, authentisch und unverkennbar auf. Gemma M. und Robert P. liefern erstklassiges Songwriting mit vielen Raffinessen und ein sehr abwechslungsreiches, emotionales und vor allem tanzbares Set.
Markante Stilmerkmale sind ein fein abgestimmtes Wurlitzer, der Saxophonsatz mit einem deutlich spürbaren Bariton-Hörnchen sowie die funky Gitarrenriffs.
Die Melodien sind lieblich und bissig gleichermaßen, ganz wie Gemmas Gesang überhaupt. Textlich bewegt sich das Album stilecht rund um das Thema Liebe, erinnert an Unvergessliches aus dem eigenen Leben und schlägt hier und da auch einige kritischere Töne an – die Genderproblematik bewegt auch Gemma.
Alles in einem ein sehr entspanntes Stück Vinyl, das richtig gute musikalische Schubladen öffnet und ein sehr abwechslungsreich gestaltetes neues Stück Musik daraus baut, das seinesgleichen sucht.