I. Der weltweit gefeierte Bariton Christian Gerhaher gastiert in Bamberg
Christian Gerhaher hat in den letzten Jahren eine atemberaubende Karriere gemacht, die ihn mittlerweile auf alle bedeutenden Konzert- und Opernbühnen der Welt führt. Aber er besitzt auch einen festen Anker, und das ist München. An der dortigen Musikhochschule hat er sein Studium absolviert, und dort lebt er heute noch mit seiner Familie. Schon früh fand er seinen festen Klavierpartner, Gerold Huber, auf dessen kongeniale Begleitung er bis heute bei Liedabenden vertraut. Mit diesem Partner setzte er Maßstäbe in der Liedinterpretation, und das vor allem mit Aufnahmen, die oft genug preisgekrönt wurden. Den letzten Schliff hatte er von Ausnahmekünstlern wie Elisabeth Schwarzkopf und Dietrich Fischer-Dieskau bekommen, und mit Letzterem wird er deshalb oft genug auf eine Stufe gestellt.
Auch wenn Christian Gerhaher sein Hauptaugenmerk auf den Lied- und Konzertgesang richtet, ist er schon lange ein gesuchter Sängerdarsteller auf der Opernbühne. Unter Ricardo Muti sang er 2006 den Papageno bei den Salzburger Festspielen, aber auch die Rollenübernahme in einer Henze-Oper („Prinz von Homburg“ am Theater an der Wien) ist ihm nicht fremd. Andere Partien waren der Don Giovanni, Orfeo, Wozzeck und der Wolfram in Wagners „Tannhäuser“, als der er in München im vergangenen Jahr umjubelt wurde. Dort wird er im Sommer bei den Opernfestspielen 2018 sein Rollendebüt als Amfortas in Wagners „Parsifal“ geben.
Zu Gast ist Christian Gerhaher besonders häufig beim Musikverein Wien, aber auch in den New Yorker Sälen, in der Londoner Wigmore Hall, bei den Salzburger Festspielen oder in der Berliner Philharmonie. Gekrönt wurde die Saison 2016/17 von Konzerten in Dänemark, London, München und andernorts, in denen Christian Gerhaher mit Ulrich Tukur (der die Erzählerrolle übernahm) und Gerold Huber die „Schöne Magelone“ von Johannes Brahms interpretierte. Genau dieses Programm wird am 11. April auch in der Bamberger Konzerthalle geboten. Das Konzert beim Musikverein Bamberg ist auch als Mitschnitt für eine CD-Produktion vorgesehen.
II. Die ARD-Preisträgerin Agnès Clément (Harfe) und das Aris-Quartett
Mit der Einladung von Agnès Clément bleibt der Musikverein Bamberg seiner Strategie treu, die ersten Preisträger des ARD-Wettbewerbs zeitnahe zu verpflichten. Die Harfenistin gewann diesen weltweit renommiertesten Musikpreis im Jahr 2016 und wird seither von europäischen und amerikanischen Spitzenorchestern eingeladen. Seit 2013 ist Agnès Clément erste Harfenistin im Orchester des Brüsseler Opernhauses. Gespannt sein darf man auf ihr Zusammenwirken mit dem Aris Quartett, das den ARD-Wettbewerb ebenfalls im Jahre 2016 gewann. Es zählt mittlerweile – acht Jahre nach seiner Gründung – zu den markantesten Ensembles der jungen Generation und kann auf Einladungen in die bedeutendsten Konzerthäuser sowie zu den großen Musikfestivals verweisen.
Agnès Clément, Jahrgang 1990, hat schon früh höchste Auszeichnungen gesammelt. Mit 20 Jahren gewann sie den Bloomington Wettbewerb in den USA, beim triumphalen Gewinn des ARD-Wettbewerbes errang sie nicht nur die Prämierung durch die Jury, sondern wurde auch Gewinnerin des Publikumspreises und des Sonderpreises für die beste Interpretation der Auftragskomposition. Sie studierte nicht nur Harfe, sondern auch Fagott, hat sich aber längst ausschließlich auf die Harfe spezialisiert. Ihren Solodebüts in Paris und Chicago folgten schnell Einladungen aus aller Welt, vor allem auch aus China. Ihre erste CD „Dance“ nahm sie 2012 auf; Meisterklassen gibt sie regelmäßig in den USA und an ihrem derzeitigen Wirkungsort in Belgien.
Wo immer das Aris Quartett auftritt, überschlagen sich Medien und Kritik in ihrer Begeisterung. Das 2009 in Frankfurt am Main gegründete Ensemble gehört mittlerweile zu den gefragtesten Formationen seiner Generation. Das ZDF-Kulturmagazin „Aspekte“ beschrieb es als „die Zukunft der Klassikszene“, NDR Kultur sieht das Quartett „auf dem Sprung in die Weltkarriere“. Vielfältige Impulse hatte es durch langjähriges Studium beim Artemis Quartett und bei Günter Pichler (vom Alban Berg Quartett) erhalten. Die Bandbreite des Ensembles reicht von der Wiener Klassik bis zur Moderne, was sich auch in den CD-Einspielungen wiederspiegelt. Die fünf beim ARD-Wettbewerb in München errungenen Preise sowie der Gewinn des Kammermusikpreises der Jürgen-Ponto-Stiftung gehören zu den größten Erfolgen des Quartetts in jüngerer Zeit.
Fotocredits:
Christian Gerhaher, Foto © Sony, Gregor Hohenberg
Agnès Clément, Foto © Tysje Severens