
Showtime in Erlangen! Einer der ganz großen Dauerbrenner der Republik betritt am 7. Dezember im Rahmen seiner "Hätt' auch anders kommen"-Tour die Bühne der Erlanger Heinrich-Lades-Halle: Gregor Meyle. Der Backnanger hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einem der großen Acts in der immer größer werdenden Szene der Singer-Songwriter etabliert. Wenn er die Bühne betritt, hat das fast schon magische Züge.
Der 41-jährige notorische Hutträger wirkt mit seiner Brille und der Gitarre in der Hand nicht wie einer der Großen im Geschäft. Eher wie der nette Nachbar mit dem dauerhaften Grinsen im Gesicht, der der Oma die Taschen von der Haustüre in die Wohnung trägt und im nächsten Augenblick ganz Studenten-like den Weg ins nächste Cafe sucht, um seinen Cappucino zu genießen und die Leute zu beobachten. Ganz so verkehrt ist dieser erste Eindruck auch nicht: Meyle, dessen kunstvoll wirkender Name tatsächlich auch sein bürgerlicher ist, ist in der Branche einer, den Kollegen und auch Konkurrenz hoch schätzen. Tim Mälzer, Stefanie Heinzmann, Sarah Connor, Sasha oder Xavier Naidoo und inzwischen sogar Helene Fischer und Howard Carpendale - um nur einige zu nennen - geraten ins Schwärmen, reden sie über den Schwaben mit der herzlichen Aura, die ihn umgibt.
Stefanie Heinzmann war dabei diejenige, die Meyle von Beginn an kennenlernen durfte. Im Rahmen von Stefan Raabs Gesangswettbewerb SSDSDSSWEMUGABRTLAD (Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten darf) lieferten sich die beiden eine Battle um den Sieg: Seine inzwischen gute Freundin Heinzmann, damals zarte 17 Jahre alt und aus dem Schweizer Kanton Wallis angereist, gewann - aber beide starteten parallel durch. Inzwischen hat sich Meyle im Fernsehen längst etabliert: Ob bei "Sing meinen Song - das Tauschkonzert" oder seinen eigenen Musikshow "Meylensteine": Der Songpoet darf sich des Jubels sicher sein. Das gilt freilich auch, wenn er die Bühnen entert. Ob in kleinen Locations, in denen er eine wunderbar intime Stimmung zu schaffen weiß, oder auch auf großen Fesivals, Gregor Meyle ist in seinem Element. Die Nähe zum Publikum hat er als sein oberstes Credo ausgemacht, energiegeladen und doch nachdenklich ist der launische Austausch mit seinen Gästen ein Pluspunkt, der ihm stets in die Karten spielt. Und musikalisch steht er eh ausserhalb jeglicher Kritik.
In seinem neuen Album "Hätt auch anders kommen können" präsentiert sich Meyle als bodenständiger Typ, der demütig vor seiner Vergangenheit und dem was aus ihm geworden ist, ist: Dankbarkeit ist ein Gut, das ihm gut zu Gesicht steht. Und das er ziemlich glaubhaft in seine Botschaften verpackt hat. Neben der Familie genießt das für ihn höchste Priorität. Und seine Tochter, geboren kurz bevor seine Mutter starb, ist diejenige, die die nachdenkliche Ader des sich stets selbst reflektierenden Künstlers in den letzten Jahren auch musikalisch maßgeblich geprägt hat. Und die den Arrangements des Glückskindes haben dadurch (wieder einmal) eine ganz neue Nuance bekommen. Mit Wellentälern kennt er sich schließlich aus: Nachdem er vor mehr als zehn Jahren durchstartete, folgte das nicht unübliche Tal - keiner wollte ihn mehr hören. Bis ein nächster Glücksgriff folgte. Xavier Naidoo höchstselbst war es, der ihn wieder in den Fokus der Leute hievte. Als der untergetauchte Senkrechtstarter überzeugte er bei dessen Tauschkonzert-Show über Gebühr und war plötzlich wieder in aller Munde. Vor fünf Jahren zündete Gregor Meyle quasi ein zweites Mal und hat sich seither nicht mehr aus der Belle Etage der deutschsingenden Künstler verabschiedet. Vor allem auf der Bühne springt dabei der Funke auf seine immer zahlreicher werdenden Anhänger über.
Ob altbekannte Klassikern wie „Keine ist wie du“oder „Niemand“ oder viele neue Songs - Meyle zündet ein Feuerwerk voller starker Gefühle und Rock'n'Roll. Musikalische Brillanz trifft auf Entertainment und klare Statements, die in ihrer Deutlichkeit nicht viel klarer sein könnten. Persönliche Geschichten und Erfahrungen spielen bei ihm ebenso eine Rolle wie alles, was sich um ihn und uns herum ereignet. Der ehemalige Tontechniker geht mit offenen Augen durch die Welt und kleidet Erlebtes und Beobachtetes ganz wundervoll in Noten und Texte. Dabei bleibt er zumeist er selbst – echt, interessiert und unverkennbar. Eine Mischung, die auch zahlreiche Prominente wie immer wieder ins Schwärmen bringt.Mit Recht. Schließlich hat er nicht nur sein inneres Gleichgewicht gefunden, sondern überzeugt auch auf spielerische Art und Weise. Kongeniale Partner dabei sind seine zahlreichen virtuosen Livemusiker, die er in seiner Band um sich schart. Vor allem im Bereich der zahlreichen Balladen wissen seine Mitstreiter musikalisch zu brillieren. Aber auch wenn es rockiger wird, hört man gerne zu. Rock, Pop, Country, Reggae, Samba, Folk und Jazz - es ist von allem etwas dabei. Und auch den ein oder anderen Ausflug ins Hip-Hop-Genre gönnt sich der Gute-Laune-Kerl. Der, der auch selbst im Publikum stehen könnte. Und nicht einmal auffallen würde.