Wenn der Museumsbetrieb in die Winterpause geht, bringt das Freilandtheater Leben in die verwaisten Häuser des Fränkischen Freilandmuseums zurück. Winterwandeltheater heißt dieses besondere Theaterprojekt, das sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem festen Termin im Veranstaltungskalender der Region etabliert hat. Christian Laubert, seit der Gründung künstlerischer Leiter des Theaters, schreibt alle Stücke selbst, passgenau für das Museumsgelände. Die historischen Bauten sowie das Areal selbst dienen als Theaterkulisse. Das diesjährige Stück heißt „Feuer und Flamme“, eine leidenschaftlich fanatische Geschichte um Liebe, Verrat, verpasste Chancen und die Frage, was wäre gewesen, wenn 50 Jahre zuvor alles anders gelaufen wäre. Premiere ist am 11. Januar 2024, gespielt wird bis 17. Februar, jeweils von Donnerstag bis Sonntag.
„Der Titel“, so Laubert, „deutet ja schon an, dass es hitzig zugehen wird.“ Volksschullehrer Martin ist in die Bäuerin Conny verliebt, traut sich aber nicht, ihr das zu sagen. Seine neue Kollegin meint, ihm dabei helfen zu müssen. Warum nur? Wie sie, Martin und Conny, aber auch all die anderen Bewohner des Ortes darin verwickelt sind, bestimmt die Handlung. Was da vor Jahrzehnten abgelaufen war wird nach und nach, durch Rückblicke und Erinnerungsfetzen, die ganz unterschiedliche Sichtweisen abbilden, zusammengesetzt. Das Dorf war abgebrannt, die Feuerwehr, aufgrund einer mutwilligen Manipulation nicht in der Lage das Feuer zu löschen. Wer für all das verantwortlich war, war nie geklärt worden.
Echtes Feuer im Museum, betont Laubert, sei natürlich nicht möglich. Man müsse also überlegen, wie man die Brandstimmung umsetzen kann. Etwa durch Knistergeräusche, Nebel und Licht, aber auch durch die Illusion eines Brandgeruchs. An der Produktion, die überwiegend im Freien spielt, und das bei jedem Wetter, wirken etwa 30 Personen mit. Darunter viele Kinder und Jugendliche, die den Erwachsenen als ihre jüngeren Ausgaben an die Seite gestellt werden. Die Rollen hat Laubert den jeweiligen Personen, Profis und spielfreudigen Amateuren, meist auf den Leib geschrieben. Damit sich die einzelnen Szenen zu einer Geschichte verbinden gehen die Besuchergruppen, im Viertelstundentakt nacheinander, mit Taschenlampen auf Wanderschaft zu den einzelnen Spielorten. Dort wird, bevor es weiter geht, immer dieselbe Episode gespielt, das Puzzle setzt sich zusammen. Damit alle Gruppen richtig laufen, werden sie von den Figuren des Stücks zur nächsten Station geleitet. Nähere Informationen gibt es unter „Freilandtheater Bad Windsheim“.
Weitere Informationen finden Sie unter www.freilandtheater.de.