Wichtiger Hinweis: Aufgrund der Osterferien finden fast alle Konzerte nach dem 19. April statt, sind also nicht von der Veranstaltungssperre wegen Corona betroffen. Dies kann sich jedoch noch kurzfristig ändern.
Konzerte der fränkischen Symphonieorchester
Die Bamberger Symphoniker setzen nach der Konzertreise ins benachbarte Polen mit Auftritten u.a. in Breslau und Warschau wieder ein Gastspiel der Porträtkünstlerin Sol Gabetta auf Programme in Bamberg, Schweinfurt und Erlangen zwischen dem 23. und 26. April. Die Ausnahmecellistin bewegt sich einmal mehr abseits des allzu bekannten Repertoires und spielt nach Schostakowitsch und Edward Elgar nun das Violoncellokonzert c-moll op.43 von Mieczyslaw Weinberg. Krzysztof Urbanski wird außerdem Modest Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ und eine weitere Reverenz an einen polnischen Komponisten dirigieren, Woiciech Kilars atmosphärisches Stück „Orawa“. Anfang Mai widmen sich die Symphoniker nach längerer Pause wieder einmal Anton Bruckner, dessen 1. Symphonie vom „Symphonischen Präludium“ c-moll ergänzt wird. Die Interpretation des Solokonzertes liegt am 1. Mai in den Händen der Geigerin Karen Gomyo: Alban Bergs Violinkonzert mit dem Beinamen „Dem Andenken eines Engels“. Weiter geht es am 8./9. Mai mit Beethovens „Eroica“ und dem „Heldenleben“ von Richard Strauss, dirigiert von Jakub Hrusa. Am 22./23. Mai kommt Ehrendirigent Herbert Blomstedt nach Bamberg zurück und dirigiert die 4. Symphonie von Johannes Brahms sowie die „Symphonie liturgique“ von Arthur Honnegger. Der Monat endet mit besonderen Schmankerln: Rudolf Buchbinder spielt im Rahmen von Sonderkonzerten zum Beethoven-Jubiläum dessen fünf Klavierkonzerte an zwei Abenden (28./29.).
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg kommt in seiner siebenteiligen Konzertreihe am 20. April bei der Nummer fünf an. Das Orchester spielt dann zunächst Anton Weberns Passacaglia d-moll op.1, eine Konzertarie Mozarts für Sopransolo, Klavier und Orchester sowie „Sieben frühe Lieder“ von Alban Berg. Abschließend erklingt in diesem interessanten Programm, in dem die neue Wiener Schule mit der Wiener Klassik kombiniert wird, noch Mozarts Klavierkonzert d-moll mit dem Pianisten William Youn an den Tasten. Am Dirigentenpult steht mit Roland Kluttig der Noch-GMD des Orchesters. Das 6. Sinfoniekonzert am 25. Mai unter der Leitung von Johannes Braun sieht ein Programm vor mit Werken von Haydn (49. Sinfonie), Bohuslav Martinu (Konzert für Oboe und kleines Orchester) und Carl Nielsen (Sinfonie Nr. 4 mit dem Beinamen „Die Unauslöschliche“). Den Solopart spielt der Oboist Bernhard Forster.
Die Hofer Symphoniker setzen ihre Konzertsaison am 24. April fort mit einem sehr eigenwilligen Programm. Im 8. Symphoniekonzert werden unter dem Motto „Vorkämpfer“ Werke von Kurt Weill (Suite aus „Der Silbersee“ und Symphonie Nr.2) und André Jolivet (Trompetenkonzert Nr.2) geboten. Johannes Wildner dirigiert, Selina Ott spielt die Trompete. Sie war die erste Frau, die den ARD-Wettbewerb für dieses Instrument gewann, und das mit nur 20 Jahren! Auch das 9. Symphoniekonzert am 15. Mai in der Hofer Freiheitshalle unter der Leitung Hermann Bäumers verspricht sehr originell zu werden. Carolin Widmann wird das Violinkonzert d-moll von Benjamin Britten interpretieren, die anderen Werke stammen ebenfalls aus dem angelsächsischen Raum: William Waltons Ouvertüre zum Lustspiel „Scapino“ und die Symphonie Nr.2 G-Dur von Ralph Vaughan Williams.
Die Staatsphilharmonie Nürnberg hat sich für ihr sechstes Philharmonisches Konzert am 24. April die „Idée fixe“ als Motto ausgedacht, und das bezieht sich natürlich auf die „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz, die zum Programmschluss aufgeführt wird. Eingangs erklingt Richard Wagners frühe „Faust“-Ouvertüre d-moll WWV 59. Das Solokonzert ist dem gefeierten Oboisten mit fränkischen Wurzeln, Albrecht Mayer, gewidmet. Der lettische Komponist Peteris Vasks hat für ihn ein Oboenkonzert komponiert, das 2018 aus Anlass der Feier von Lettlands hundertjähriger Unabhängigkeit entstand. Am Dirigentenpult steht John Fiore.
Bei den Nürnberger Symphonikern hätte am 5. April im 18. Symphonischen Konzert unter der Leitung von Chefdirigent Kahchun Wong die Tonart B-Dur im Mittelpunkt stehen sollen. Unter dem fragenden Motto „Hülle oder Fülle?“ waren nämlich folgende in dieser Tonart verfassten Werke auf dem Programm vorgesehen: Ludwig van Beethovens vierte Symphonie und Johannes Brahms’ zweites Klavierkonzert, das von Gerhard Oppitz interpretiert werden sollte. Für dieses Konzert wird ein Ersatztermin gesucht. Am 25. April lautet das Motto dann „Schauder oder Jubel?“, und Daniel Boico wird ein Programm dirigieren, das von Hector Berlioz’ Ouvertüre „Le Corsaire“ bis zur 5. Symphonie Sergei Prokofjews reicht. Originell ist der Solobeitrag: Anthony Galla-Rinis Akkordeonkonzert Nr.1, das von Stas Venglevski dargeboten wird. Am 9. Mai leitet das 20. und letzte Symphonische Konzert der Saison abermals der Chefdirigent selber und kümmert sich interpretatorisch um „Feuer oder Wasser?“. Neben Mendelssohns dritter Symphonie, der „Schottischen“, steht das „Fire Ritual“ von Tan Dun auf dem Programm, eingangs die „Four Scottish Dances“ von Malcolm Arnold, die wohl wie die Symphonie für das aquatische Element bürgen sollen. Solist ist der Geiger Paul Huang.
Das Philharmonische Orchester Würzburg kommt im Mai am Ende seiner sechsteiligen Reihe von Sinfoniekonzerten an: Am 7. und 8. des Monats dirigiert GMD Enrico Calesso ein Programm, das die Familie Mendelssohn den Jubilar Beethoven umgeben lässt. Zu der gehört natürlich vor allem auch die Schwester Felix Mendelssohn-Bartholdys, Fanny Hensel, die ähnlich wie ihr Bruder ein musikalisches Wunderkind war, deren Werke aber seinerzeit nicht publiziert wurden. Von ihr erklingt die Ouvertüre für Orchester C-Dur. Zur gleichen Zeit entstanden, ist die 4. Sinfonie A-Dur, die „Italienische“, eines der Meisterwerke von Felix. Vor diesem Abschluss interpretiert die renommierte Pianistin Olga Scheps das Klavierkonzert Nr.4 G-Dur von Ludwig van Beethoven.
Symphoniekonzerte der Musikvereine, Agenturen und Stadttheater
Beim Gemeinnützigen Verein Erlangen (gVe) steht zunehmend die Sinfonik im Vordergrund der Saison, weshalb auch im April/Mai renommierte Orchester nach Mittelfranken finden, um in der Heinrich-Lades-Halle zu gastieren. Am 23. April kommen die Bamberger Symphoniker nach Erlangen, wo sie sowieso Stammgast sind, und bringen ihre diesjährige Porträtkünstlerin Sol Gabetta mit, die beim gVe als „Artist of Reference“ der Saison geführt wird. Das polnisch-russisch orientierte Programm wird von Krzysztof Urbanski dirigiert. Eine Woche später gastieren die Bamberger abermals in der Heinrich-Lades-Halle, diesmal mit der Geigerin Karen Gomyo im Schlepptau und einem Programm, das von Anton Bruckner bis Alban Berg reicht. Es dirigiert Andrew Manze. Am 10. Mai lautet das Motto „Charmanter Schlagabtausch“, wenn der Schlagzeug-Weltstar Martin Grubinger Avner Dormans Konzert für Schlagzeug und Orchester „Frozen in Time“ aufführt. Außerdem stehen bei diesem Auftritt des Belgian National Orchestra unter der Leitung Hugh Wolffs Werke von Aaron Copland und Sergej Rachmaninow auf dem Programm. Beim Gastspiel des BBC Philharmonic Orchestra am 24. Mai umrahmen Werke von Richard Strauss und Ludwig van Beethoven das Violoncellokonzert von Antonín Dvorák, das Jan Vogler interpretieren wird. Es dirigiert Omer Meir Welber.
Die Gesellschaft der Kulturfreunde Bayreuth macht nach dem Auftritt des Franz Liszt Kammerorchesters Mitte März erst einmal Pause in symphonischer Hinsicht, bietet jedoch am 3. und 25. April Konzerte in kleinerer Besetzung an. Zunächst präsentieren Céline Scheen und Damien Guillon in kammermusikalischer Orchesterbesetzung „Le Banquet Céleste“ in der Bayreuther Schlosskirche an (Konzert wird verschoben!), dann gastiert das „Else Ensemble“ im Veranstaltungssaal „Das Zentrum“.
Die Konzertagentur Hörtnagel hat in der laufenden Saison wieder bedeutende Klangkörper und herausragende Solisten engagiert. Zu diesen zählen natürlich auch die Klarinettistin Sabine Meyer, der Geiger Nikolaj Znaider und der Pianist Murray Perahia, die in den letzten drei Meisterkonzerten auftreten, begleitet von renommierten Orchestern und Dirigenten – wie immer bei Hörtnagel. So darf Sabine Meyer auf das SWR Symphonieorchester unter der Leitung Roger Norringtons zählen (2. April, wird verschoben!), Nikolaj Znaider auf die Filarmonica della Scala unter Riccardo Chaillys Dirigat (4. Mai) und Murray Perahia auf die Academy of St. Martin in the Fields, die er zudem gleichzeitig selbst leitet (17. Mai).
Im Theater Ansbach tritt am 2. April das Stuttgarter Kammerorchester auf (wird verschoben!). Nikolaus von Böow ist der Solist in den Tangos für Violoncello und Streichorchester von Astor Piazzola. „Schottisches Feuer“ versprechen die Nürnberger Symphoniker unter der Leitung von Chefdirigent Kahchun Wong am 7. Mai, denn schottische Tänze von Malcolm Arnold und Mendelssohns „Schottische“ sind angesagt.
Das Stadttheater Fürth macht im Zeitraum April/Mai eine symphonische Pause, denn das nächste Konzert der Bamberger Symphoniker findet erst im Juni statt. Kammermusikalisch ist dafür um so mehr los. Hinweisen möchten wir aber auf ein anderes großformatiges Projekt, das am 4. April im Stadttheater hätte stattfinden sollen. Als Gastspiel der israelischen Kamea Dance Company und der Kantorei Barmen-Gemarke war die Aufführung von J.S. Bachs „Matthäuspassion“ vorgesehen, die neben Orchester und Chor auch ein Tanztheater einbezieht. Wird voraussichtlich zu einem anderen Zeitpunkt realisiert.
Beim Stadttheater Schweinfurt gastieren die Bamberger Symphoniker im Zeitraum unserer Vorschau gleich drei Mal, beginnend am 26. April mit dem Auftritt der Porträtkünstlerin Sol Gabetta und einem russisch-polnischen Programm. Am 2. Mai kommen sie mit einem Bruckner/Berg-Programm und der Geigerin Karen Gomyo nach Schweinfurt. Am 10./11. Mai schließlich leitet der Chefdirigent Jakub Hrusa ein Konzert, in dem neben Beethovens „Eroica“ das zweite Klavierkonzert von Dmitri Schostakowitsch erklingen wird, interpretiert von der rumänischen Pianistin Alexandra Silocea.