Die Kunsthalle Nürnberg präsentiert erstmals umfassend das genreübergreifende Werk der Künstlerin Monika Michalko (*1982 Sokolov, Tschechien) in der Ausstellung „Here in the Real World“. Michalkos Malerei kombiniert figürliche und abstrakte, vegetabile und architektonische Elemente, die zu komplexen, organischen Strukturen verwoben werden. Diese Werke scheinen eine alternative Wirklichkeit darzustellen, die sich nicht an traditionelle Perspektiven oder Proportionen hält. Ihre Gemälde sind komplexe Wimmelbilder: Formen und Farben füllen die zur Verfügung stehende Fläche gänzlich aus, und es lassen sich immer wieder neue Mikroerzählungen entdecken. Der Ausstellungstitel regt zum Nachdenken über unsere Realität an, die häufig über das Radio in Michalkos Atelier gelangt.
Ihre Werke spiegeln das Weltgeschehen und die Krisen der Zeit wider, und gleichzeitig schaffen sie eine Fluchtmöglichkeit in alternative Welten. Die Künstlerin zeigt Einflüsse von Avantgardekunstschaffenden wie Paul Klee, Kasimir Malewitsch, Hilma af Klint, Giorgio de Chirico, Odilon Redon oder James Ensor, ohne direkte Zitate zu verwenden. Michalkos Werk überschreitet die Grenzen zwischen Malerei, Zeichnung, Skulptur, Film und Performance und dehnt sich in den Raum aus, indem es auf Wände, Böden und Möbel übergreift.
Die Ausstellung umfasst auch ihre „Tableaux vivants“, lebende Bilder, die filmisch festgehalten und wie dadaistische Theaterstücke inszeniert werden. Diese Werke reaktivieren eine Tradition des 18. und 19. Jahrhunderts und zeichnen sich durch eine statische Szene mit minimalen Bewegungen aus, die eine spezifische Ästhetik entwickeln.
Monika Michalko war von März bis Juli 2023 Stipendiatin des Marianne-Defet-Malerei-Stipendiums und lebte im Atelier- und Galeriehaus Defet in Nürnberg. Die Ausstellung wird von einem 232-seitigen Katalog begleitet, der im Juni 2024 im Snoeck Verlag erschienen ist. Kuratorin der Ausstellung ist Dr. Harriet Zilch.
Die Ausstellung „Monika Michalko. Here in the Real World“ ist noch bis zum 6. Oktober 2024 in der Kunsthalle Nürnberg zu sehen. Weiterführende Informationen findet man unter www.kunstkulturquartier.de/kunsthalle.
