Das kulturelle Leben des 18. Jahrhunderts war geprägt von einer flammenden Begeisterung für die Kunst und Kultur der Antike. Neben antiken Autoren, großen Bauten, Statuen und Vasen gerieten vor allem auch die winzigen Gemmen in den Blick – Schmucksteine, deren Bilderreichtum die Welt der Antike in besonderer Weise erschließt. Da die antiken Objekte höchst begehrt, aber für die Wenigsten erschwinglich waren, entstand ein florierender Markt für detailgetreue Abbilder. Besonders beliebt waren maßstabsgetreue Abformungen in Gips, die die Plastizität des Objektes greifbar machten.
Die Studioausstellung präsentiert mit Gipsabdrucksammlungen antiker Gemmen ein überaus erfolgreiches, heute weitgehend vergessenes Reproduktionsmedium aus dem Zeitalter der Antikenbegeisterung. Ebenfalls zu sehen sind die gemeinsam mit den Abdrucksammlungen publizierten Kommentare, die heute in der Landesbibliothek Coburg bewahrt werden. Die kunstvoll gearbeiteten Abdrücke und die reich illustrierten Kommentare zeigen eindrücklich, welche Wertschätzung humanistischer Bildung in jener Epoche zukam.
Am Freitag, 14. Februar 2020, findet um 14.00 Uhr eine Kuratorenführung mit Dr. Niels Fleck statt. Eine Anmeldung hierzu ist nicht erforderlich.
Die Ausstellung „Herkules im Setzkasten. Gipsabdrucksammlungen des 18. Jahrhunderts“ läuft noch bis 22. März 2020 in den Kunstsammlungen der Veste Coburg, 96450 Coburg.
Öffnungszeiten:
Di – So 13 bis 16 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 Euro (ermäßigt 6 Euro), Kinder und Jugendliche 2 Euro (bis 18 Jahre)