Herlinde Koelbl gilt als eine der renommiertesten Vertreterinnen der zeitgenössischen Fotografie in Deutschland. Erst spät, mit Ende Dreißig, kam die Modedesignerin zur Fotografie. Ihre Bilder wurden in überregionalen Illustrierten und Zeitungen wie im „Stern“, der „Zeit“ oder in der „New York Times“ publiziert. Mit ihrer Arbeit „Das Deutsche Wohnzimmer“ gelang ihr 1980 der Durchbruch, die Ausstellung „Männer“ (1984) machte sie auch international berühmt. Die Ausstellung im Stadtmuseum zeigt eine umfangreiche Werkschau Herlinde Koelbls mit Fotografien und Videoinstallationen von 1980 bis heute und gibt einen Eindruck von der Vielfalt ihres Werkes und der Wandlungsfähigkeit der Künstlerin. Die Fotografien erzählen von den Spuren, die öffentliche Ämter auf Gesichtern von Politikern hinterlassen, was Kleider aus Leuten machen und öffnet den Blick in fremde Wohn- und Schlafzimmerwelten. Neben einer Auswahl aus bekannten Werkserien sind auch neue Fotoprojekte zu sehen, wie Koelbls aktuelle Arbeit „Refugees“ über das Schicksal von Flüchtlingen im Auftrag des Europarates. Die Ausstellung, die noch bis zum 25. März 2018 im Stadtmuseum Erlangen läuft, zeigt im Einzelnen Arbeiten aus folgenden Serien: „Beziehungen“ (1978 – 1990), „Das Deutsche Wohnzimmer“ (1980), „Kinder“ (1990 – 1993), „Alter – Spuren“ (1991), „Spuren der Macht“ (1991 – 1999), „Schlafzimmer“ (2000 – 2002), „Haare“ (2002 – 2003), „Kleider machen Leute“ (2012), „Refugees – eine Herausforderung für Europa“ (2016) und „Fusionen“ (2016).
Ausstellung „Herlinde Koelbl - Mein Blick. Fotografien 1980-2016“ bis 25. März 2018 im Stadtmuseum Erlangen
Fotocredits:
Herlinde Koelbl, „Haare“, 2003, Foto © Herlinde Koelbl
Herlinde Koelbl im Stadtmuseum Erlangen, „Kleider machen Leute“, Foto © Herlinde Koelbl