Nach dem Theater ist vor dem Konzert. So lautet die Devise während der Bayerischen Theatertage 2018. Zahlreiche Bands aus Fürth und der Metropolregion nutzen die Gelegenheit und lassen es vom 6. bis 23. Juni täglich krachen. Nach dem Theater noch bei einem Weinchen im Gewächshaus sitzen und den Musikern bei der Arbeit zusehen (und vor allem -hören!) – sicher nicht die schlechteste Art, den Abend gebührend ausklingen zu lassen. Wann welcher Bär steppt, verrät die Übersicht auf Seite 5. Der Eintritt ist frei!
Béatrice Kahl+“b.groovy“
Eröffnungsparty
Im Anschluss an die Eröffnungsvorstellung „Mutter Courage“ von Brecht wird im „Gewächshaus“ fröhlich gefeiert. Béatrice Kahl & Band sorgen für einen fulminanten Start in zweieinhalb abwechslungsreiche Festivalwochen. Feiern Sie mit!
Brotmüller
Brotmüller sind drei Musiker aus Bamberg. Jakob Fischer, Johannes Klütsch und Nikolaus Durst sehen aus wie Brüder, sind aber keine. Trotzdem spielen sie seit 2011 im Trio zusammen und bauen Musik um deutschsprachige Texte. Mit Anklängen aus den Genres Jazz, Elektro, Funk oder Liedermacher balancieren die Brotmüllers zwischen tanzbarer und poetischer Musik. Sie spielen sehr gern Konzerte vor sitzendem Publikum in Theatern oder auf Club- und Festivalbühnen und lieben den Kontakt zwischen Bühne und Publikum, Musik und Text, Tanz und Tiefgang.
Los Salsalidos
LOS SALSALIDOS, ein Spitzenensemble aus der Talentschmiede der Musikschule Fürth e.V. verbindet traditionelle kubanische Musik in moderner Interpretation mit lateinamerikanischen Rhythmen wie Salsa, Merengue, Cha-Cha, Son und anderen dynamischen Stilrichtungen.
Rakete Bankok
Rakete Bangkok ist eine molwanische Band, die die schönsten Punkrock-Chansons dieser Erde zum Besten gibt. Klassiker von den Sex Pistols, den Ramones, The Clash oder sogar den Ärzten (Roxana singt deutsch!) scheinen ihren Ursprung in den unwirtlichen Hochebenen der osteuropäischen Bananenrepublik zu haben. Das Stimmgold von Roxana Maximova (man nennt sie auch die „Nebelkrähe von Vajana“) kontrastiert Davor Fakovs pumpendes Akkordeon und umschmeichelt Pjotr Pistolovs treibende Trommelwirbel.
Boxgalaopp
Wild, frech und ungestüm. So musizieren die Mitglieder der Band am allerliebsten und sehen sich dabei in der Tradition der Musikanten vergangener Generationen. Sie greifen Melodien aus Franken und anderen Regionen der Welt auf, verrühren sie im großen Volxmusik-Kochtopf und zaubern daraus wunderschöne Musikstücke zum Tanzen, Zuhören und Mitsingen. Kein Wunder also, dass auf Boxgalopp-Konzerten 20- bis 80-Jährige fröhlich durcheinander hüpfen und miteinander tanzen. Oder einfach andächtig lauschen und genießen...
Nobutthefrog
Eine Gitarre, eine Geige und zwei Stimmen, die unterschiedlicher und authentischer nicht sein könnten. Nobutthefrog schreiben über Lebensfreude und lebensbejahende Melancholie, die sie auf ihren Reisen durch die Welt aufsaugen. Das junge Singer-Songwriter-Duo singt sich direkt in die Herzen der Zuhörer und versteht es, durch die Dynamik zwischen Geige und Gitarre einen kurzweiligen Augenblick zu schaffen, der noch lange in den Ohren der Zuhörer nachklingt.
Dampfer
Dampfer ist der fleischgewordene Traum einer 60s-Beatgaragenband, gegründet am Strand von Livorno/Italien im Zuge eines Surfmusikfestivals. Der Name ist Programm – die Musik hat Dampf, es rumpelt im Karton. Drei dufte Jungs machen dufte Musik. Ahoi!
„All You Need“
Ein Klavier und ein Mikrofon reichen aus, um kreativ aus dem Liverpooler Liederpool zu schöpfen - Christina Jung und Budde Thiem präsentieren ihre Favourites der zeitlosen Fab Four aus England. Der kammermusikalische Beatles-Abend ist seit 2012 fester Bestandteil und irgendwie auch Taufpate der Konzertreihe „Kammergroove“ im Nürnberger „Loft“.
Dr. Umwuchts Tanzpalast
Dauernd wild. Immer wuchtig. Wenn Saxofon und Gitarre vom Knutschen zerzaust sind, wenn gesungene Melodien sich auf den Wellen einer dreiköpfigen Rhythmusgruppe räkeln, wenn Häuser eingerissen sind und Kühlschränke leer getrunken – dann hat Dr. Umwuchts Tanzpalast ein Konzert gespielt: Liedermacher-Jazzpunk mit Disko-Bumms und guten Texten.
Metropolski Cirkus Orkestar
Fünf Männer, die eine wilde Liebe zum Singen und Spielen vereint. Mit einem Zirkus verschiedenster Instrumente servieren sie eine humorvolle und leidenschaftliche Liebeserklärung an die Musik Südosteuropas. Nie klingt das so, wie man es vielleicht schon einmal gehört hat, aber immer hält diese quietschvergnügte Mannschaft Kurs gen Südosten.
Die schicken Swingschnitten
Statt kalorienreichem Kaffeeplausch frönen die Damen dieses Ensembles der Musikschule Fürth nun bereits seit fast zwei Jahrzehnten dem gemeinsamen Musizieren. Die schicken Swingschnitten, eine Melange mit Sahnehäubchen aus Profi- und Hobbymusikerinnen der Musikschule Fürth, wissen sich und ihre Gäste mit unbändiger Spielfreude und schmissigen Arrangements zu unterhalten. Unter der Leitung der Saxofonistin Uschi Dittus gibt dieses einzigartige Damenorchester, das sich im Jahre 2018 vom langjährigen „dirty dozen“ dank Neuzugang an der Gitarre in eine „wilde Dreizehn“ transformiert, voll Begeisterung und schwungvoll Swingstandards von Cole Porter, Duke Ellington, den Gebrüdern Gershwin und anderen Größen der Swingära zum Besten. Aber auch der eine oder andere Popsong hat es ins Repertoire der Swingschnitten geschafft. Mit ansteckender Spielfreude und lockerer Moderation geben sie den Bayerischen Theatertagen eine besonders schnittige Note.
Kapelle Rohrfrei
Zusammengefunden hat sich die Kapelle Rohrfrei bei einer Anti-Nazi-Demo in Fürth, um zu zeigen: traditionelle Musik ist wundervoll bunt, kennt keine Grenzen und kann eine gehörige Portion Arsch in der Hose haben. Die Musikanten blasen den Mief und Staub von fränkischen Tanzbodenkrachern und lassen sich dabei von allerlei Musik der Welt inspirieren.
NWO – Neue Wort Ordnung
Man könnte sagen: gesucht und gefunden! Die Neue Wortordnung hatte von Anfang an den Ursprung und Grund des Musizierens in der souligen Vergangenheit der amerikanischen Musikgeschichte gefunden. So verwundert es nicht, dass mit der Soul- und R&B-Sängerin Felicia Peters, die Arrangements afroamerikanischer Musik mit starken Funk Einflüssen den deutsch-englischsprachigen Rap nicht mehr experimentell, sondern erwachsen klingen lassen. Neue Wort Ordnung ist die konsequente Weiterentwicklung des Neo Soul. Heraus kommt dabei eine Melange, die sowohl Pop-, Funk- als auch Hip Hop-Elemente nicht verleugnet. Neue Wort Ordnung nennt das rapful Soul!
Schokobär & die Bigmamas
Witziger Name und tanzbare Musik: das sind Schokobär & die Bigmamas. Man darf gespannt sein auf elektroakustische Tanzmusik auf der Grundlage von kubanischem Son, zentralandinischem Huayno und afrosüdamerikanischer Cumbia.
Mohamad Badawi
Mohamad Badawi ist 20 Jahre alt. Er wurde in Aleppo in Syrien geboren. Im September 2015 kam er nach Deutschland. Schon seit er denken kann, ist Musik für ihn ganz wichtig. Mit vier Jahren wollte er schon eine Gitarre haben, musste aber damit warten, bis er 16 Jahre alt war. Das Gitarrespielen sowie das Singen hat sich Mohamand Badawi weitgehend selbst beigebracht. Er singt hauptsächlich Balladen, die vorwiegend von seinen Lieblingsmusikern kommen, wie z.B. Adele oder Sam Smith, Ed Sheeran oder Avril Lavigne. Diese gefühlvollen Lieder spiegeln oft seine Gedanken wieder und er kann sich gut damit identifizieren. Einige der Lieder begleitet er selbst auf der Gitarre, andere singt er mit Playback.
Gabla Tango Trio
Tango ist nicht nur Musik – es ist auch eine Weltanschauung. Frankens Meister des Fachs – Bandoneonspieler Norbert Gabla – präsentiert mit seinem Trio klassische Klassiker wie „El Choclo“ oder „La Cumparsita“ und Piazzollas Tango-Nuevo-Hits „Oblivion“ oder „Adios Nonino“ stets mit eigener improvisatorischer Note. Das Standardprogramm wird erweitert durch originelle Eigenkompositionen von Gabla und Klavierbegleiter Budde Thiem. Im Sinne der Überschrift erklingen neuerdings auch Popsongs wie Abbas „Money, Money“ augenzwinkernd argentinisiert. Für das fundamentale Element sorgt Bassist Tobias Kalisch mit groovender Bogentechnik.
GoodFellas
Sebastiano Strempel (tromba), Marco Piludu (chitarra), Marco Kuehnl (contrabasso) und Stefano Schmeusser (batteria) pflegen das alte und neuere Liedgut des Heimatlandes von Pasta und Olivenöl: Italienischen Liebesliedern, neapolitanischen Volksweisen und der “Musica Mafiosa” aus italienischen Filmklassikern wird die Ehre erwiesen. Entsprechend der internationalen Erfahrungen der GoodFellas warten sie auf mit der Harmonik des Jazz und den kochenden Rhythmen aus Bebop, Hip-Hop und Brasilianischer Musik: So wird La Donna E Mobile im 7/4-Takt tanzen und Adriano Celentano mit Santa Lucia auf Jazzkreuzfahrt gehen.
Grandessa
Das Repertoire von Grandessa besteht aus einer delikaten Auswahl an Werken aus den Bereichen Jazz, Gypsy, Musette, Swing, französischem Chanson, Balkan und Tango, sowie Klezmer und internationaler Salonmusik. Mit traditionellen und zeitgenössischen Kompositionen aus Europa, Südamerika und den USA gleicht ein Konzert mit Grandessa einer musikalischen Weltreise. Am 23. Juni geben sie das Schlusskonzert bei der Abschlussfeier der diesjährigen BTT.