Seit ihrer Gründung im Jahr 1967 sind die Internationalen Hofer Filmtage eines der bedeutendsten Filmfestivals in Deutschland. Hier werden über sechs Tage mehr als 100 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt, umrahmt von Podiumsdiskussionen, Vorträgen rund um Film und Bild und Preisverleihungen. Filmemacher wie Maren Ade, Tom Tykwer, Caroline Link, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Werner Herzog sowie Peter Jackson haben bei den Internationalen Hofer Filmtagen ihre Premieren gefeiert, bevor sie die internationalen Bildschirme eroberten. Kein Wunder, dass jährlich Tausende Besucherinnen und Besucher nach Hof strömen, um neue Filmperlen zu entdecken. Dieses Jahr haben sie dazu vom 22. Bis 27. Oktober erneut die Chance.
Eröffnet wird das 58. Filmfestival mit dem Dokumentarfilm „ZEPPELIN OBEN RECHTS“ von Oliver Duerr. Der Regisseur begleitete sieben Kunstschaffende des Ateliers23 über drei Jahre in ihrem täglichen Arbeiten. Das Atelier23 ist ein besonderer Raum, denn es ist der Lebenshilfe Gießen angeschlossen und bietet physisch, psychisch und geistig gehandicapten Menschen einen Ort, an dem sie in Vollzeitbeschäftigung an ihrem Werk arbeiten können. Im Vordergrund stehen Kunst und Mensch, aber auch die speziellen Herausforderungen und Lebensrealitäten der Kunstschaffenden. Ein besonderes Werk, das die Zuschauenden mit der Realität konfrontiert und Respekt, Vertrauen sowie menschliche Nähe einfordert.
Das scheint auch das grundlegende Motto der diesjährigen Internationalen Hofer Filmtage zu sein. Zwar heißt es offiziell „Good things happen in cinema“, doch gräbt man etwas tiefer, versteckt sich hier auch der Wunsch nach Solidarität, Menschlichkeit, gesellschaftliches Miteinander und Respekt – all diese Themen spielen im Programm eine große Rolle. Nicht nur bei den insgesamt 45 Spielfilmen, die präsentiert werden, sondern auch bei den 34 Dokumentarfilmen, die ausgewählt wurden. Gezeigt wird zum Beispiel „Occupied City“ vom Oscar-prämierten Regisseur Steve McQueen, der einen Bogen von Amsterdams Besatzung während des Zweiten Weltkrieges zum aktuell aufkeimenden Rechtsextremismus schlägt. Oder der afrikanische Kurzfilm „The thoughts of our ancestors“ von Kokutekeleza Musebeni, in welchem eine junge schwarze Frau in einer afro-futuristischen Zukunft frei von Kriegen und Diskriminierungen, Erinnerungen aus unserer Gegenwart empfängt und sich entscheiden muss, ob sie das Trauma ihrer Ahnen erben oder löschen möchte. Eines ist klar: Das Motto der diesjährigen Internationalen Hofer Filmtage geht uns alle etwas an.
Das ganze Programm sowie weitere Informationen finden Interessierte unter www.hofer-filmtage.com/de/2024.