Kulturell ist Aschaffenburg sehr gut aufgestellt. Wie bunt und vielseitig die Kulturszene ist, spiegelt das abwechslungsreiche Veranstaltungsangebot der Stadt. Vom 29. Juni bis zum 9. Juli etwa präsentieren die Aschaffenburger Kulturtage ein vielfältig aufgestelltes Programm mit Ausstellungen, Konzerten, Open-Air-Kino, Lesungen, Kabarett und darstellende Kunst im Herzen der Stadt. In diesem Jahr stehen die Kulturtage unter dem Motto „Kommunikation“. Dies hat einen ganz direkten Bezug zur Stadt. Vor 150 Jahren erfand der Aschaffenburger Friedrich von Hefner-Alteneck den sogenannten Dosenschriftgeber, was die Kommunikationstechnik maßgeblich vorangebracht hatte.
Zahlreiche Einzelveranstaltungen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, rücken das kulturelle Leben der Stadt in den Blick. Die folgenden Veranstaltungen können nur stichpunkthaft die Bandbreite des Angebots zeigen. Andy Ost etwa präsentiert im Alten Forsthaus, Webergasse 3, am 30. Juni sein Programm „Ost in translation“. Dort tritt am 1. Juli auch Daphne Deluxe mit „Geduldsproben – Von Schwiegermüttern und anderen Plagen“ auf. Beide Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr. Rolf Miller stellt einen Tag später ab 18 Uhr die Frage „Wenn nicht wann, dann jetzt?“ Das Kunstprojekt „Das offene Ohr – Ort für ehrliche Kommunikation“ lädt am 8. Juli, 18 Uhr, vor der Christuskirche zum Gespräch ein. Auch für Krimifreunde ist etwas dabei. An der FOSBOS, Ottostraße 3, wird, unter dem Titel „Das Geheimnis der Gelben Narzisse“ am 3. Juli ein Krimi nach Motiven von Edgar Wallace gezeigt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Improtheater von den „TABUTANTEN“, Musik der Singer/Songwriterin Uta Desch sowie Bilder der Künstlerin Constanze Fries, gibt es am 6. Juli von 20 bis 22 Uhr in der Seestraße 3 (Aschaffenburg-Damm), unter dem Motto „Von drinnen – Talking Arts“, zu hören und zu sehen. Alles, was Menschen tun, wie sie sich verhalten oder eben nicht verhalten, ist in irgendeiner Weise Kommunikation. Diesem Motto folgen alle Veranstaltungen.
Die Museumsnacht am Samstag, den 8. Juli, gibt Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, die Ausstellungshäuser der Stadt bis in die Nacht hinein zu erkunden, gleichzeitig in der Stadt Kultur unter freiem Himmel zu genießen. Geöffnet sind etwa das Schlossmuseum im Schloss Johannisburg, wo Interessierte während der Kulturtage auch den Dosenschreiber Hefner-Altenecks sehen können. Ein Besuch lohnt sich auch im Christian-Schad-Museum in der Pfaffengasse 26. Handschattentheater präsentiert Carola Kärcher um 22 Uhr in der Pfaffengasse. Ebenfalls geöffnet sind das Stiftsmuseum sowie das KirchnerHaus, das sich dem expressionistischen Maler Ernst Ludwig Kirchner, der 1880 im Haus an der Ludwigstraße 19 geboren wurde, widmet. Ganztätig lädt auch das Naturwissenschaftliche Museum zu einem Besuch ein. Kommunikation durch Kunst per Post, zeigt der Aschaffenburger Künstler und Sammler Gunter Schwind in seiner „Mailarts“-Kollektion. Werke zahlreicher Mailart-Künstler, gesammelt über viele Jahre, ermöglicht dem Aschaffenburger ein reichhaltiges Angebot aus etwa Bildern, Collagen und vielem mehr, versehen mit kurzen Texten. Weitere Veranstaltungen sind online unter „Aschaffenburger Kulturtage“ zu finden.
Die Musik Johann Sebastian Bachs steht bei den 35. Aschaffenburger Bachtagen vom 15. bis 30. Juli im Zentrum (siehe eigener Bericht). Bach und dessen Spuren, die er bei Kollegen und auch späteren Generationen hinterlassen hat, stehen, unter verschiedenen Gesichtspunkten, auf dem Programm.
Besonderes lässt auch das „Carillon & Percussion Festival“ erwarten, das bereits zum zweiten Mal stattfindet. Vom 23. bis 25. Juni steht das Carillon, eine Art Turm-Glockenspiel im Mittelpunkt. Es besteht aus gestimmten Glocken, die mittels einer Klaviatur bespielt werden können. Ein solches Instrument, seit 2014 auch Immaterielles UNESCO Weltkulturerbe, befindet sich seit 1969 im Ostturm des Schlosses Johannisburg. 48 Glocken, verteilt auf vier Oktaven, sorgen hier dreimal täglich für ein klangvolles Erlebnis. Der Spieltisch erinnert an den einer Orgel, hat aber ansonsten keine Übereinstimmung. Eröffnet wird das Festival am Freitag, 23. Juni um 17 Uhr mit einem Carillonkonzert. Es spielen Ariane Toffel und Georg Wagner. Ab 20 Uhr folgt ein Solokonzert mit Ariane Toffel. Am Samstag können Interessierte das Glockenspiel im Glockenturm besichtigen Führungen gibt es um 11. 30 Uhr, 12 Uhr, 12.30 Uhr, 17 Uhr und 17.30 Uhr. Ein Kinderkonzert, mit anschließender Führung in die Spielerkabine beginnt um 14 Uhr. Das Duo Jan Verheyen und Cedric Honings lässt das Carillon mit der Gitarre erklingen (14 und 16 Uhr). Als Gast aus Belgien spielt Jasper Delaetere, der Carillonneur von Lier, am Sonntag, 25. Juni, um 14 Uhr und um 16 Uhr ein Konzert. Einzelheiten zum Programm des Festivals gibt es auf der Website des Festivals. Ein Percussion-Abend auf der Sommerbühne am Mainbogen beschließt ab 18 Uhr das Wochenende.