Nach 2011 und 2015 hat Ingo Cesaro, Initiator des internationalen Lucas-Cranach-Preises, wieder den Preis für die Cranach-Stadt Kronach ausgelobt. Noch im alten Jahrtausend hatte er das Konzept des Preises erarbeitet und freut sich, dass er auch 2019 diesen Preis genau wieder nach seinem Konzept ausschreiben konnte. Mit dabei der Verein „Regionale Kunstförderung Kronach e.V. .Beinahe einhundert Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich an der Ausschreibung. Arbeiten von über 60 wurden für die Auswahl-Ausstellung ausgewählt.
Cesaro ist es gelungen mit Dr. Sven Hauschke Direktor der Kunstsammlungen Coburg; Stephanie Marx, Werkstattleiterin Holzschnitt an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig; Dr. Marlies Schmidt, Cranach-Stiftung Wittenberg und Alexander Süß, Museologe der Stadt Kronach, eine namhafte und fachkundige Jury zu gewinnen.
Mittlerweile traf sich die Jury und hat die drei Preise und einen Sonderpreis vergeben.
Die Preisträger
Der 1. Preis wurde Franca Bartholomäi (geb. 1975 in Hohenmölsen)aus Halle/Saale zugesprochen. Sie studierte von 1994 bis 2003 Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle u.a. bei Professor Thomas Rug. Nach ihrem Diplomabschluss ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und hat seit 2010 einen Lehrauftrag für Holzschnitt.
Sie zählt zu den profilierten zeitgenössischen Druckgrafikerinnen Deutschlands.
Sie kann auf zahlreiche Ausstellungen und Auszeichnungen im In- und Ausland
verweisen. Ihr großformatiger Holzschnitt „Irrlichter“ (2019) überzeugt durch brillant umgesetzte souveräne Komposition. Ihre Bildwelten verschmilzt sie spielerisch traumhafte Narrativ mit harten Schwarz-Weiß-Kontrasten zu spannungsvollen Stimmungsbildern.
Tobias Gellscheid (1983 in Pößneck) lebt in Halle (Saale) wurde der 2. Preis zugesprochen. Nach der Ausbildung zum Holzbildhauer studierte er von 2009 bis 2015 an der Kunsthochschule Giebichenstein bei Professor Thomas Rug und Franca Bartholomäi. Es ist freischaffender Künstler und arbeitet als künstlerischer Mitarbeiten am Landesamt für Denkmalpflege Halle und dem Landestheater Neustrelitz.
Er arbeitet in der Technik des Holzstichs, die im Gegensatz zum klassischen Holzschnitt eine hohe Detailgenauigkeit ermöglicht. In seiner Landschaft „Dusk I (2017) – deutsch Abenddämmerung – lotet er das Potenzial durch hohe Präzision und feinste Tonabstufung voll aus.
Den 3. Preis erhielt Roman Klonek (1969 in Kattowitz/Polen) geboren. Er lebt in Düsseldorf. Von 1993 bis 1999 studierte er Visuelle Kommunikation an der Fachhochschule Düsseldorf und erhielt ein Stipendium für Holzdruck an der Europäischen Kunstakademie Trier. Er ist freier Künstler und arbeitet als Galerist und Gastprofessor an der Hochschule Mainz.
Im Mittelpunkt seines auch international beachteten Schaffens steht der im verlorenen Schnitt erzeugte mehrfarbige Holzdruck. Inspiration für seine ausgefallene Bildsprache ist der osteuropäische und japanische Trickfilm, sowie Comics seiner Kindheit. In seiner Arbeit „Last day of a summer“ verdichtet er anspruchsvolle figurative Versatzstücke mi kyrillischen Wortfetzen zu surrealen Standbildern.
Einen Sonderpreis
Den Sonderpreis erhielt Michael Huth (geb. 1958 in Kronach) wo er wieder lebt und arbeitet. Er studierte von 1978 bis 1984 an der Städelschule in Frankfurt (Main), zuletzt als Meisterschüler von Christian Kruck. Nach und neben der Lehrtätigkeit an der Gesamthochschule Kassel und der Städelschule arbeitete Huth als freier Künstler mit Druckwerkstatt und Maleratelier bei Bamberg. 2017 kehrte er in seine Geburtsstadt zurück.
Für Huth ist die sinnliche Komponente des Druckens, Schneidens und der Materialität genau so bedeutsam wie die sich im Arbeitsprozess fortentwickelnde Bildidee. Bei den 2020 entstandenen Arbeit „Martin Luther“
zeigt sich, dass Holz nicht nur Holzstock, Papier nicht nur Druckträger für ihn ist.
Durch die tief in Bütten eingedruckten Schwarz-Weiß-Kontraste der Komposition in ihrer Härte und radikalen Strenge und Abstraktion verwandelt sich der Druck zum Relief.
Katalog liegt vor
Corona bedingt wird die Ausstellung ab Dienstag, den 1. September 2020 um 9 Uhr, ohne Eröffnungsfeier, zu sehen sein. Um 14 Uhr werden die Preise im Beisein der Jury-Mitglieder und der Sponsoren an die Preisträgerin und Preisträgern übergeben.
Die Ausstellung kann dann auf der Festung Rosenberg in Kronach bis zum 31. Oktober(mit geplanter Finissage) täglich außer Montag von 9 bis 16 Uhr zu sehen sein. Der Ausstellungskatalog in der NEUEN CRANACH PRESSE KRONACH u. a. mit einem Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst, Herrn Bernd Sibler, liegt dann vor.
rkf