
Der Veranstaltungsreigen in Dinkelsbühl ist immer Mitte Juli auf dem Höhepunkt. Dort findet jedes Jahr das traditionelle Heimatfest „die Kinderzeche“ statt, das zu den ältesten und farbenprächtigsten Festspielen in Deutschland zählt. „Festlich wogt die bunte Menge, Freude winkt allüberall“, diese Zeilen aus der Dinkelsbühler Hymne „Schallet heute Jubellieder“ beschreibt die Begeisterung in der alten Reichsstadt, wenn im Juli das traditionelle Heimatfest gefeiert wird. Viel Legende steckt in dem Stück, aber der Stoff um die heldenhafte Kinderlore nimmt auch viele Traditionen auf. In diesem Jahr feiert „die Kinderzeche“ mit einem umfangreichen Sonderprogramm ihr 125-jähriges Bestehen, die Festwoche erstreckt sich über 10 Tage, vom 15. bis 24. Juli. Die festliche Stimmung ist an allen Ecken in der Stadt zu spüren. Sei es in der Schranne oder auf dem Altrathausplatz, wo das Festspiel und die Stadtübergabe stattfinden, sei es auf dem mit Fahnen geschmückten Marktplatz oder im historischen Spitalhof und der Schwedenwiese mit den historischen Gruppen. Die besondere Atmosphäre in dieser Zeit ist mit allen Sinnen zu spüren.
Ein Münchner Dramaturg ist für diese "formvollendete Geschichtsfälschung" verantwortlich. Ludwig Stark (1851–1917) hatte wohl ein Händchen für historischen Stoff mit emotionaler Komponente. 1884 hatte er bereits den „Meistertrunk“ in Rothenburg modernisiert. Natürlich wollten auch die Dinkelsbühler ihr Festspiel und engagierten ihn. Aus den Legenden um die Kinderlore und den grimmigen Sperreuth formte Stark 1897 das Stück. Es entsprach dem Zeitgeist der Spätromantik, bürgerliche Feste mit viel Pomp zu inszenieren. Alle weiteren Informationen findet man online unter www.kinderzeche.de.