
Schon im Januar hätte die diesjährige Kammermusiksaison im idyllisch gelegenen Aufseßhöflein beginnen sollen, aber aufgrund der unsicheren Lage wurden diese Konzerte in den Oktober verschoben. „Dank“ der Pandemie können wir also jetzt noch das knappe, aber gehaltvolle Gesamtprogramm des Jahres 2022 hier vorstellen. Wie mittlerweile allerorten üblich, stellen die Verantwortlichen ihre Programme unter aussagekräftige Mottos.
Beginn ist am 14. Mai unter der Ansage „Entdeckung“, wenn selten gespielte Werke von Komponistinnen erklingen sollen. Fanny Mendelssohn, Rebecca Clarke und Emilie Mayer sind zu nennen. Anderntags gibt es eine Wiederholung als Matinee. „Sehnsucht“ lautet das Motto am 30. Juli, und dann erklingt mit Trios von Dvorák, Prokofjew, Kodály u.a. expressive Musik aus Osteuropa.
„Wien!“ lautet der Schlachtruf am 2./3. Oktober, wenn das berühmte Streichquartett mit dem Titel „Sonnenaufgang“ von Wolfgang A. Mozart dem mindestens genauso berühmten Streichquintett C-Dur von Franz Schubert gegenübergestellt wird. Ausgerechnet am Ende der Konzertreihe heißt es dann „Aufbruch“, aber das hat damit zu tun, dass drei große Komponisten am Anfang ihres Schaffens vorgestellt werden.
Jugendwerke von Beethoven, Schubert und Mendelssohn sowie die Gattungen Streichtrio und Quartett mit Hammerflügel stehen am 19. November auf dem Programm. Die Ausführenden sind mit einer Ausnahme (der Pianistin Aurelia Visovan) Mitglieder der Bamberger Symphoniker.