Frischer Wind in Fürth: Am 4. März um 18 Uhr teilt sich in der Auferstehungskirche im Stadtpark buchstäblich das Meer. Die Geschichte von Israels Flucht aus Ägypten, mitten durch die See, wird als musikalische Parabel neu erzählt: nicht aus der Sicht von Moses, sondern von dessen Schwester Mirjam, die dem Mythos zufolge die erste Psalmensängerin der Welt war. Die Komponistin Tina Ternes widmet ihr eine Kantate: die „Mirjam-Lieder“, die nun unter Leitung von Sirka Schwartz-Uppendieck ihre festliche Uraufführung erleben.
Damit startet ein neuer Programmschwerpunkt im fränkischen Kulturleben: die Komponistinnentage. Diese von Sirka Schwartz-Uppendieck ins Leben gerufene Konzertreihe lädt von Frühling bis Spätsommer dazu ein, Musik von Frauen aus vier Jahrhunderten Musikgeschichte kennen zu lernen. Zum Programmprofil gehören Klavier-, Lied- und Kammerkonzerte ebenso wie Live-Hörbiografien. Das Repertoire reicht von Barock bis Avantgarde, Jazz und Chanson.
„Musikalische Schätze zu heben ist meine Leidenschaft“, sagt Sirka Schwartz-Uppendieck. Die gebürtige Hamburgerin ist Expertin dafür: Als Pianistin, Organistin und Ensembleleiterin hat sie mehr als 300 Werke von Komponistinnen aus aller Welt interpretiert, viele davon in Ur- und Erstaufführungen. Als Kirchenmusikdirektorin im fränkischen Fürth sorgt sie regelmäßig für volle Kirchenbänke. Ihre einladenden, innovativen Programme sind aus dem Kulturleben der Stadt nicht mehr wegzudenken.
Das Festival-Format „Komponistinnentage“ macht erstmals zusammenhängend sichtbar, wie bunt und kreativ das Netzwerk ist, das Sirka Schwartz-Uppendieck aufgebaut hat. Zu den bereits eingeführten Veranstaltungen kommen neue Konzepte und Kooperationen hinzu: zum Beispiel mit dem Fürther „Museum Frauenkultur Regional – International“.
Die Komponistinnentage sind als Konzertreihe übrigens einzigartig in Franken: Wer vergleichbare Angebote sucht, muss weit fahren. Beim Verein „musica femina“ in München war Sirka Schwartz-Uppendieck schon als Fanny-Mendelssohn-Interpretin zu Gast. „Auch das Archiv Frau und Musik Frankfurt ist inspirierend für meine Arbeit. Und natürlich der persönliche Austausch mit den Komponistinnen.“
So wie mit Tina Ternes: „Bei uns hat es gefunkt, und wir haben eine ganze Werk-Reihe entwickelt: Biblische Frauen im Portrait.“ Die „Mirjam-Lieder“ sind ein passendes Eröffnungsstück für die Komponistinnentage: Mirjam betritt Neuland und erhebt selbstbewusst ihre Stimme, begleitet vom „Herzschlag ihrer Pauken“.
Programm der Komponistinnentage:
www.sirka-schwartz-uppendieck.de