Der Serenadenhof in Nürnberg: Eine der schmuckesten Open Air-Veranstaltungsorte der Norisstadt und darüber hinaus. Jahr für Jahr lockt die Location Stars aus Nah und Fern auf die Bühne. Auch in dieser Festivalsaison wieder. Peter Harasim und Axel Ballreich vom Concertbüro Franken haben wieder einmal beste Vorarbeit geleistet: Über mehr als zwei Monate lang gastieren Comedians und Sänger aus der Republik und auch aus ausländischen Gefilden im Serenadenhof. Wie populär der Veranstaltungsort (und die dort auftretenden Bands) sind, zeigt ein erster Blick auf die bisherigen Vorverkaufszahlen. Schmidbauer & Kälberer (13. Juli), Günter Grünwald (23. Juli) und die Sportfreunde Stiller (3. August) sind schon heute ausverkauft und versprechen unvergessliche Konzertabende.
Doch auch die noch nicht ausverkauften Konzerte versprechen allerbeste Frühabend-Unterhaltung. Schließlich lockt der Serenadenhof mit einer einzigartigen Atmosphäre: Die knapp 1000 Besucher fassende Location - teilweise überdacht - verspricht ungewohnte Nähe zu den Sängern und vor allem allerbeste Sichtverhältnisse auf allen Plätzen - von der einzigartigen Akustik ganz zu schweigen. Ein ganz besonderes Highlight verspricht dabei Michael Patrick Kelly. Er, einst der unumstrittene Songwriter der Kelly Family, hat sich nach jahrelanger Bühnenabstinenz zurückgemeldet. Und wie! Ein Singer-Songwriter, der aus der Stille kommt, und große in der Stille gereifte Popsongs mitgebracht hat, die jenen rockigen Druck, jene melodische Kraft des „Folk“, jene reichen orchestralen Arrangements haben, die man wohl nur dann finden kann, wenn man ganz lange lauscht. Und das Verrückteste ist: Die Musik kommt aus einem weiten Abstand zur Kurzlebigkeit der Trends und klingt doch aktuell, nur besser. Der Aussteiger ist zurück – und das richtig gut. Denn – sind wir ehrlich: Mit dem Abstand von vielen Jahren muss man feststellen: Die einst als „Zirkusfamilie“ abgetane Kelly Family lieferte musikalisch ab, wovon heute viele Künstler nur träumen können.
Doch nicht nur Kelly hat sich angesagt. Auch die Lokalhelden von J.B.O. sind wieder einmal am Start. Mit einem spannenden Paket im Gepäck. Drei Tage vor dem Konzert am 11. Juli präsentieren die Mittelfranken ihr aktuelles Album „11“ der Öffentlichkeit. Ein Album-Release der spannenden Art und Weise. Mit jeder Menge Lokalkolorit und jeder Menge „Verteidigung des Blödsinns“ – die Rosa-Rocker schlagen im 27. Jahr des Bandbestehens wieder einmal zu.
Ganz anders und doch so ähnlich wird es am 19. Juni zugehen. Da gastiert Zakk Wylde im Serenadenhof. Ein Gitarrengott höchstselbst. Mit neuem Akustikalbum im Gepäck. Ausnahmemusiker Zakk Wylde widmet sich dabei nicht zum ersten Mal der ruhigeren und beschaulichen Seite der Musik. Schon mit seinem ersten Solo-Album „Book Of Shadows“, das er 1996 noch als Ozzy Osbourne-Gitarrist herausbrachte, bewies er sein Faible für Classic- und Acoustic-Rock. Auch mit seiner Stammformation Black Label Society veröffentlichte er bereits zwei Akustik-Alben: „The Song Remains Not The Same“ (2011) enthielt Akustikversionen von Stücken, die ursprünglich von „Order Of The Black“ (2010) stammten, und das DVD/CD-Package „Unblackened“ (2013), ein reines Akustik-Live-Dokument, das im Club Nokia in Los Angeles aufgenommen wurde. Seit dem Ende seiner letzten Tour hat Wylde fieberhaft an neuem Material gearbeitet. Alle Songs von „Book Of Shadows II“ wurden schon wie seine letzten Veröffentlichungen in Wyldes legendärem Home Studio, dem ‚Black Vatican‘, aufgenommen und produziert. Der US-Rolling Stone betitelte „Book Of Shadows II“ zum meist erwarteten Metal Release Highlight für 2016. Mehr Ehre und mehr Spannung vor einem Konzert geht nur schwer: Man darf gespannt sein, was Wylde auf dem dritten und letzten seiner Deutschland-Gigs auf die Bühne zaubert. Man darf sich aber sicher sein: Es wird etwas ganz Besonderes. Alles andere wäre verwunderlich.
Nicht minder spannend: Warren Haynes, der am 12. Juli auf die Bühne des Serenadenhofs klettert. „Ashes And Dust“ ist erst das dritte Soloalbum von Haynes und dennoch ein Meisterwerk der Kunst und ein besonderes Statement des Gitarristen. Die Songs sind direkt und unterscheiden sich klar von seinem bekannten Stil. Wunderschöne Akustikarrangements, Americana-Einflüsse und honigsüßer Gesang treffen direkt ins Mark. Obwohl er die meisten Songs neu schrieb, trug er einige Melodien seit Jahren mit sich herum und wartete auf den richtigen Moment, um sie aufzunehmen. „Mein ganzes Leben lang habe ich immer wieder folkige, Singer-Songwriter-lastige, ja sogar keltisch angehauchte Stücke geschrieben.“, erklärt er. „Viele davon passten jedoch nicht zum Stil von Gov‘t Mule oder den Allman Brothers, nicht einmal auf meine eigenen Soloalben. Jetzt wollte ich meine Ideen endlich verwirklichen und ihnen ein Zuhause geben.“, so der Gitarrenvirtuose, der sich für sein Album die amerikanische Gruppe Railroad Earth ins Boot geholt hat. „Da stimmt die Chemie einfach.“, so Haynes.
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Der Serenadenhof in Nürnberg, Foto © Günter Distler