Die vollständig erhaltene Stadtmauer gehört zu den markantesten Bauwerken Nürnbergs – aber wann waren Sie das letzte Mal im Skulpturengarten? Oder wie oft schlendern Sie von der Königstorpassage durch den Stadtgraben am Springbrunnen vorbei zum Sterntor? Kennen Sie noch den Rosengarten in der Grasersgasse, der in den vergangenen Jahren nicht zugänglich war? Das Projektbüro bespielt dieses Stadtmauerareal vom 8. bis zum 17. September mit Installationen, Theater, Konzerten und Literatur, mit Kulturpflänzchen, also „Mauerblümchen“.
Das Mauerblümchen steht dabei einerseits für den unwirtlichen Ort, die Stadtmauer, und andererseits für die Fähigkeit, an diesem zu blühen, hartnäckig zu überleben und bei genauem Hinsehen, schön zu sein. Das „Mauerblümchen“ will ein Symbol der Widerstandsfähigkeit sein.
Es gilt, in Zeiten der Klimakrise und zunehmender Radikalisierung den Blick auf den Menschen zu richten, seine Strategien, mit Herausforderungen umzugehen, seine Fähigkeiten partizipativ zu handeln und zum Beispiel beim gemeinsamen Improvisieren einen anderen Kommunikationsansatz zu finden und neue Bekanntschaften zu schließen. Es gilt, in Walks, Talks und Science-Fiction Zukunftsszenarien kreativ durchzuspielen und Transformationsprozesse zu entdecken. Es gilt, mit begrenzten Ressourcen klug umzugehen, damit sie für alle reichen, und manchmal auch auf etwas zu verzichten. Ökostrom ist selbstverständlich, der Einsatz von LEDs und auch der Verzicht auf große Bühnen und fette Anlagen. So gewinnt das Kulturfestival Nähe. Der Zugang ist barrierefrei und kostenlos.
Mit dabei sind u.a. Literatur: Ewald Arenz, Friederike Schmöe, Lucas Fassnacht, Musik: Ami Warning, Ki’Luanda, Apanorama, Ensemble Katharsis, Folkettes, Erik Stenzel, Performance und Walks: Brachland Ensemble, Theater Salz & Pfeffer, Ensemble Hieb & Stichfest, Extinction Rebellion, Körperfunk Kollektiv, Artistik: Matthias Romir, Tatjana Bilenko, Kinderprogramm: Toni Komisch, Theater Pfütze, Installationen: Stephan Schwarzmann, Sascha Banck, Hubertus Hess, Aram Bartholl, dazu Talks z.B. über nachhaltige Stadtentwicklung mit u.a. Britta Walthelm (Umweltreferentin) oder die Rolle der Kultur in der Klimakrise mit u.a. Dr. Christine Fuchs (culture4climate), sowie Yoga, Workshops und Stände/Aktionen u.a. von P31, der Foodsharing Cooperative und dem GartenNetzwerkNürnberg.