Coburgs traditionsbehafteter „Verein“, der getrost auf die Vorsilbe „Musik-“ verzichten kann, weil er seit nunmehr 150 Jahren für die Pflege vor allem klassischer Musik ein Markenzeichen in der Stadt darstellt, feiert in der kommenden Saison gleich zwei Jubiläen. Neben dem bereits genannten, das für das langjährige Wirken dieses Kulturvereins steht, wird mit dem Konzert am 17. Juni 2024 ein zweites Jubiläum gefeiert, denn vor dann genau 25 begann die fruchtbare Kooperation mit der HUK Coburg, in deren schönem Foyer seither die Konzerte stattfinden.
Der Ausnahmepianist Aaron Pilsan gastiert an diesem Abend (20.00 Uhr) unter dem Motto „The Dancing Piano“ mit einem Reigen von Humoresken und Walzern sowie Robert Schumanns „Carnaval“. Doch das ist bereits die Nummer fünf eines Konzertreigens, der sich von Oktober 2023 bis Dezember 2024 erstreckt und eine erstklassige und sehr diversifizierte Künstlerschaft nach Coburg lockt. Gleich der Auftakt ist ein Paukenschlag, und das im doppelten Wortsinne: Alexej Gerassimez, der begnadete Perkussionist aus Essen, tritt „with friends“ und mit seinem hochvirtuosen Programm „Five Elements“ auf.
Mit den „Queenz of Piano“ ist am 11. Dezember ein eher gemütvoll-besinnliches Programm angesagt. Unter dem Titel „Winter Nights“ nehmen die beiden Pianistinnen das Publikum mit auf eine Reise durch verschiedene Musikstile bis hin zu Händels „Halleluja“ oder zur Eigenkomposition „December Song“. Schneestürme sind zu gewärtigen! Am 29. Januar lautet die Devise „Mozart y Mambo“, wenn die Hornistin Sarah Willis, Miglied der Berliner Philharmoniker, mit ihrer aus sechs jungen kubanischen Musikern bestehenden „Sarahbanda“ karibisches Flair nach Coburg holt.
Die weiteren Konzerte in 2024 bringen die Begegnungen mit der Violonistin Esther Abrami, mit dem schon genannten Pianisten Aaron Pilsan, mit der griechischen Koloratursopranistin Dimitra Kotidou und mit dem jungen Crossover-Ensemble „Mesdames Musicales“. Alle Programme zeichnet aus, dass sie nicht „vorgefertigt“ zusammengestellt sind, sondern spezifische Wünsche des Vereins berücksichtigen.
Wie uns dessen Vorsitzender und Musikvorstand, Uwe Friedrich, im Gespräch mitteilte, hat diese Planungsweise sowie die Ausrichtung auf ein jüngeres Publikum mittels genreübergreifender Angebote in den letzten Jahren zu einem erheblichen Mitgliederzuwachs geführt. In Zeiten, in denen andernorts der Rückgang des Interesses an Kammermusik beklagt wird, ist das ein ermutigendes Zeichen aus Coburg!