Den diesjährigen Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst in Europa vergibt die Stadt Würzburg in Kooperation mit der Stiftung Peter C. Ruppert an die Künstlerin Inge Dick. Die feierliche Preisverleihung findet am Freitag, den 18. November 2022 um 18.30 Uhr im Museum im Kulturspeicher statt.
Zur Begrüßung sprechen Christian Schuchardt, Oberbürgermeister
der Stadt Würzburg, und Luisa Heese, Direktorin des Museum im
Kulturspeicher Würzburg. Die Laudatio hält Dr. Gerda Ridler,
künstlerische Direktorin der Landesgalerie Niederösterreich und
langjährige Expertin für das Werk von Inge Dick. Musikalische
Intermezzi bietet Arseniy Strokovskiy auf dem Akkordeon.
Mit Inge Dick erhält eine der international profiliertesten
Künstlerinnen im Bereich der konkreten Kunst den Preis Peter C.
Ruppert. Seit über 50 Jahren ist das zentrale Anliegen der 1941 in
Wien geborenen Künstlerin die Auseinandersetzung mit Licht und die
Erforschung der Möglichkeiten, seine immateriellen Erscheinungen
bildlich festzuhalten. Sie studierte an der Hochschule für angewandte
Kunst in Wien und fand, unter anderem nach Begegnungen mit Werken der
ZERO-Künstler, zur Monochromie als Bildform, die sie seither
kontinuierlich weiterentwickelt.
Heute lebt und arbeitet die Künstlerin in Innerschwand am Mondsee in Oberösterreich. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen und wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, unter anderem in der TATE Modern London, im Lenbachhaus München, im Museum der Moderne Salzburg und im Museum im Kulturspeicher Würzburg.
Die konkrete Fotografie stellt einen wichtigen Sammlungsschwerpunkt der Sammlung Peter C. Ruppert dar. Mit „Englisch Rot, Prag – 25.2.99“ aus dem Jahr 1999, einer herausragenden Arbeit aus der Serie der Polaroid-Arbeiten, sowie „Bleu de ciel, analog-digital“ von 2001/2004, welches die Übersetzung natürlicher Farbphänomene des Himmels in fotografische Materialität aufzeigt, sind zwei charakteristische Werke von Inge Dick in der Sammlung vertreten.
Mit verschiedenen Medien wie der Malerei, der Polaroid-Fotografie und dem Digitalfilm lotet Inge Dick die Möglichkeiten aus, vermeintlich unsichtbare Phänomene wie Licht und Zeit sichtbar zu machen. Besonders hervorzuheben ist ihr Umgang mit den bildgebenden Verfahren der analogen und digitalen Fotografie. Diese nutzt sie, um die Farbspektren natürlichen Lichts einzufangen und das Medium selbst auf Möglichkeiten und Grenzen gegenstandsloser Darstellungen zu untersuchen. Dieses Anliegen verfolgt die Künstlerin mit besonderer Konsequenz und Innovationskraft, welche ihr Werk zu einem grundlegend wichtigen Beitrag der konkreten Fotografie machen.
Der Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst wird dieses Jahr
zum sechsten Mal verliehen. Peter C. Ruppert (1934–2019) rief 2004 die
gleichnamige Stiftung ins Leben, die das Preisgeld von 15.000,- € für
die Auszeichnung zur Verfügung stellt. Zusammen mit seiner Frau
Rosemarie trug er in mehr als drei Jahrzehnten eine Sammlung zusammen,
die aktuell über 400 Werke umfasst. Seit dem Jahr 2002 ist diese
Sammlung im Museum im Kulturspeicher Würzburg als Dauerleihgabe beheimatet.