
Bei Redaktionsschluss galt im fränkischen Verbreitungsgebiet für Theaterbesuche die 2G-Regel inklusive des obligatorischen Tragens von FFP2-Masken.
Schauspiel / Sprechtheater
Am Theater Ansbach gibt’s ab 16. Dezember eine „Extrawurst“. Damit ist die Komödie von D. Jacobs und M. Netenjakob gemeint, in der es um die Vereinsversammlung eines Tennisclubs geht und die Devise „Jeder kann hier essen, was er will“. Doch was ist, wenn ein Muslim sich weigert, seine Rindswürste auf einem Schweinewurstgrill zu braten? Schnell entwickelt sich ein komplizierter Kulturkampf, aber zum Glück mit hohem Schmunzelfaktor. Die Regie führt Axel Krauße. Frank Siebenschuh stellt ab 21. Januar seine Version der „Präsidentinnen“ vor, jener drei Szenen von Werner Schwab, die längst zum Erfolgsstück geworden sind. In dieser absurden Komödie geht es um die Aufdeckung von Lebenslügen, was aus einem geselligen Beisammensein bald eine handfeste Streiterei macht. Wie es in der Welt der Kontaktanzeigen menschelt, kann man ab 4. Dezember in Roger Willemsens Stück „Habe Häuschen – Da würden wir leben“ erfahren. Ein Blick in menschliche Ab- und Hintergründe, in Szene gesetzt von Robert Arnold.
Das ETA-Hoffmann-Theater Bamberg hat Ende November Eduardo de Filippos Lustspiel „Die Kunst der Komödie“ in der Inszenierung Sebastian Schugs auf die Bühne gebracht. Das Stück ist von beklemmender Aktualität, denn die Ausgangssituation ist in ihren Folgen von ähnlicher Wirkung wie Corona: Das Schauspielteam konnte eine Zeit lang nicht spielen, weil das Theater abgebrannt ist – und das Publikum kommt nur zögerlich zurück. Da hat der Theaterdirektor eine Idee… Mit „Gott ist 3 Frauen“ entwirft Miroslava Svolikova eine Schöpfungsgeschichte, die das menschliche Irren und Streben zwinkernd begutachtet. Die Premiere dieser Uraufführung ist am 21. Januar. Auch beim nächsten Premierenstück steht Gott im Titel. Olga Grjasnovas „Gott ist nicht schüchtern“ kartographiert den Arabischen Frühling, der 2011 auch in Syrien virulent war. Die Autorin hat vor Ort zahlreiche Interviews geführt und ihr Wissen zu Figuren konzentriert, denen man zufällig begegnen könnte.
Beim Bamberger Theater im Gärtnerviertel (TiG) geht es nach den erhellenden Ausflügen in die Bamberger Stephanskirche (mit Schillers „Die Jungfrau von Orléans“) ab Anfang Dezember weiter mit Ingrid Lausunds „Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“. Da wird für eine Wohltätigkeitsveranstaltung geprobt, in dem ein afrikanisches Schulprojekt im Mittelpunkt steht. Dass der Vorverkauf für die im März geplante „Dreigroschenoper“ bereits angelaufen ist, darf hier schon verraten werden, denn Karten sind schnell vergriffen beim TiG.
Die Studiobühne Bayreuth präsentiert auf ihrer Hauptbühne auch im Dezember noch Komisches von Karl Valentin unter dem unsterblichen Motto „Die Zukunft war früher auch besser“. Ebenfalls Termine bis Ende Dezember gibt es für das Schauspiel „Original“ von Stephen Sachs. Als Premiere auf der Hauptbühne steht am 11. Dezember Oliver Reeses Monodrama „Die Blechtrommel“ (nach dem Roman von Günter Grass) auf dem Plan. Die groteske Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte wird von Julius Theodor Semmelmann in Szene gesetzt, die Musik steuert Aureliano Zattoni bei.
Im Landestheater Coburg wird der Spielplan vom Familienstück zur Weihnachtszeit dominiert, also vom „Kleinen Lord“. Die Neuinszenierung von Wolfgang Borcherts Klassiker „Draußen vor der Tür“ ist im Dezember noch zu sehen, ebenso „Exit Österreich“ und „Das Abschiedsdinner“.
Am Landestheater Dinkelsbühl sind im Dezember noch Aufführungen von der Komödie „Der dressierte Mann“ zu sehen, einem Stück von John von Düffel nach dem Bestseller von Esther Vilar. Außerdem das Kinderstück „Pinocchio“. Am 12. Januar gibt es die Premiere von „Das Lächeln der Frauen“ nach der gleichnamigen Romanvorlage von Nicolas Barreau (2012) und dem Spielfilm von Gregor Schnitzler aus dem Jahre 2014.
Das Markgrafentheater Erlangen nimmt am 7. Dezember Goethes „Leiden des jungen Werther“ wieder auf. Am 15. Januar hat „Volksfeind for Future“ Premiere, ein Stück von Lothar Kittstein nach Motiven von Henrik Ibsen. Da geht es um innerfamiliäre Konflikte in Sachen Ökobilanz und die übergroße Kompromissbereitschaft der Erwachsenen-Generation; auch eine Chefredakteurin mischt mit. Die Regie führt Jan Langenheim.
Beim Stadttheater Fürth wird das Schauspiel „Die wilden Schwäne“ auch im Dezember angeboten, ein poetisch-packendes Stück von Thomas Brasch, das auch für gehörloses Publikum geeignet ist. Der Monolog „Niemand wartet auf dich“ von Lot Vekemans, ein Drama über Einsamkeit, Eigeninitiative und das Recht, nichts zu tun, steht am Anfang des Monats ebenfalls noch zwei Mal auf dem Programm. George Taboris Farce „Mein Kampf“, das Stück über Hitlers Tage in einem Wiener Männerasyl und dessen absurde Karriereförderung durch einen Juden, hat am 10. Dezember Premiere.
Im Theater Hof ist noch bis Januar Heinrich von Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ zu sehen, ebenfalls das Schauspiel „Florence Foster Jenkins“ von Bill White, jene skurrile Geschichte um die „Diva der falschen Töne“. Am 19. Dezember steht die nächste Premiere mit Albert Camus Drama „Caligula“ an, übrigens zum ersten Mal in Hof. Darin hat Camus vorausahnend die Allmachtsphantasien eines Nihilisten thematisiert. Nur drei Tage später gibt es im Studio die Uraufführung von Pia Hierzeggers Schauspiel „Es brennt Reis oder drei Schwestern auf Urlaub“ zu sehen. Drei Freundinnen langweilen sich auf einer abgelegenen Hütte und warten auf Männer oder andere Abwechslungen… Ebenfalls um drei Frauen, aber ergänzt um drei Männer, geht es in „Walk on the Wild Side“, einem Stück mit viel Musik, das von Reinhardt Friese erfunden wurde. Termin für diese fantastische Reise durch die Musikgeschichte der 1960er und 70er Jahre ist der 30. Dezember.
Das Theater Schloss Maßbach bietet im Dezember vor allem Kindertheater an, denn das Stück „Peter Pan“ dominiert den Spielplan. Am 18./19. Dezember, über Neujahr hinweg und bis 9. Januar ist in der Lauertalhalle jedoch auch die Komödie „Nach Paris!“ von Samuel Benchetrit zu sehen, eine charmante Partitur über das Leben und die Liebe.
Am Staatstheater Nürnberg kommt nach der Uraufführung von Philipp Löhles Schauspiel “Anfang und Ende des Anthropozäns“ nun am 3. Dezember ein „Highspeedmusical“ ins Haus. Die beiden „Hausmusiker“ Vera Mohrs und Kostia Rapoport gestalten in der 3. Etage einen Theaterabend in kompletter Eigenregie, natürlich mit Musik in der Hauptrolle. Eine Uraufführung! Digitales Theater wird ab Mitte Dezember mit Tschechows „Möwe“ ausprobiert. Das junge Kollektiv „punktlive“ sorgt dafür, dass das Publikum online mit den Figuren in Kontakt treten kann. Ein weiteres digitales Projekt initiieren Roman Senki und Nils Corte am 15. Januar in der 3. Etage. Es geht um eine Geschichte, die sich durch die Smartphones des Publikums in das Leben außerhalb des Theaters ausbreitet. Eine Premiere im eher gewohnten Rahmen findet am 21. Januar statt: Rafael Sanchez inszeniert William Shakespeares unsterbliche Komödie „Was ihr wollt“, die in Illyrien spielt, einem Landstrich, in dem man/frau chronisch trunken ist vom Wein und von der Liebe.
Das Theater der Stadt Schweinfurt macht renovierungsbedingt vorläufig Pause, ist jedoch intensiv auf der Suche nach anderen Räumlichkeiten. Zurzeit ist die Kunsthalle der Stadt als alternativer Standort im Gespräch. Genaueres erst im Neuen Jahr.
Beim Rosenthal Theater Selb ist nach dem Kabarettabend mit Bruno Jonas Ende November erst einmal Pause angesagt.
Am Mainfrankentheater Würzburg ist wegen der Renovierungsarbeiten Phantasie angesagt bezüglich der Raumsuche. Also pilgert man ab dem 4. Dezember in die Kirche St. Andreas, um Bertolt Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“ sehen zu können. Der Inhalt scheint brandaktuell zu sein, denn es geht um eine Flüchtende, die durch eine freiwillig übernommene Mutterschaft zur Rastlosigkeit verurteilt ist. Bea Martinek führt Regie.
Musiktheater I: Oper
Das Landestheater Coburg bietet am 27. Dezember nochmals seine schöne Inszenierung von Mozarts „Cosí fan tutte“ an, in der Inszenierung von Dominik Wilgenbus und unter der musikalischen Leitung Johannes Brauns. Maurice Ravels einaktige Singspiele „Die spanische Stunde“ und „Das Kind und der Zauberspuk“ kommen am 10. und 16. Dezember ebenfalls im Großen Haus zur Aufführung. Wer’s noch nicht gesehen hat, sollte das keinesfalls verpassen! Premieren gibt’s erst wieder im Neuen Jahr.
Im Stadttheater Fürth muss für Opernfreunde noch etwas Geduld angemahnt werden, aber im Januar gibt’s wieder was.
Am Theater Hof ist noch bis Weihnachten Martyn Jaqes’ Musiktheater „The Cold Heart“ („Das kalte Herz“) nach dem Märchen von Wilhelm Hauff zu sehen. Die nächste Opernpremiere findet erst im März statt, zwischendurch gibt es aber Operette (s.u.) zu genießen.
Beim Staatstheater Nürnberg geht es nach der Neuinszenierung von Giuseppe Verdis „Troubadour“, in dem Peter Konwitschny höchst prominent Regie führte, im Premierenreigen erst im Januar weiter. Claude Debussys „Pelléas et Mélisande“ steht am 23.1. auf dem Programm, und die Leitung der fünfaktigen Oper liegt in den Händen der ersten Garde des Theaters, also bei Intendant Jens-Daniel Herzog für die Inszenierung und bei GMD Joana Mallwitz für das Dirigat. Mal schauen, was die beiden aus dieser Tragödie der Innerlichkeit machen.
Im Mainfrankentheater Würzburg, oder besser gesagt in der Theaterfabrik Blaue Halle, wo renovierungsbedingt jetzt die Opernaufführungen stattfinden, steht im Dezember die Neuinszenierung von Mozarts Klassiker „Die Zauberflöte“ durch Andreas Wiedermann und mit der musikalischen Leitung Gábor Hontváris weiter auf dem Spielplan Am 22. Januar hat die Neuinszenierung von Leoš Janá?eks Oper „Die Sache Makropoulos“, in der es um einen skurrilen Erbschaftsstreit geht, Premiere. GMD Enrico Calesso dirigiert, Nina Russi führt Regie. Der Doppelabend mit Arnold Schönbergs „Die glückliche Hand“ und Giacomo Puccinis „Gianni Schicchi“ wird am 29. Januar wieder angeboten.
Musiktheater II: Operette und Musical
Das Landestheater Coburg bietet am 8. Dezember noch einen Termin für das Musical-Highlight Tom Kitts „Next to Normal“ („Fast normal“) an. Am Silvesterabend steht natürlich Johann Strauß’ „Wiener Blut“ auf dem Programm, das erst Ende November aus der Taufe gehoben wurde. Da hat ein Graf alle Hände voll zu tun, diverse Liebschaften auseinander und voreinander geheim zu halten. Tja, das Wiener Blut, der eine hat’s, der andere nicht… Die Hofer machen’s übrigens auch!
Im Stadttheater Fürth stand seit Ende Oktober alles im Zeichen von „Knockin’ on Heaven’s Door“, dem Rock’n Road Musical von Gil Mehmert und Christoph Silber (nach dem Film von Thomas Jahn und Til Schweiger). Nach dieser Musical-Version um ein tollpatschiges Gangster-Duo, einer genialen Mischung aus Komödie und Drama, ist im Dezember erst einmal Musicalpause. Der Vorhang über dem Januarprogramm ist bei den vorsichtigen Fürthern coronabedingt noch nicht gelüftet, aber sie werden uns sicherlich wieder überraschen!
Am Stadttheater Hof gehört das bereits unter dem Stichwort Oper erwähnte Musiktheater „The Cold Heart“ eigentlich auch in diese Kategorie, aber richtig operettenmäßig wird es erst ab dem 18. Dezember, wenn mit dem „Wiener Blut“ von Johann Strauß (Sohn) ein unsterblicher Klassiker auf die Bühne gebracht wird. Die Coburger machen’s übrigens auch!
Das Staatstheater Nürnberg bringt ab 4. Dezember mit dem Kultmusical „Hairspray“ von Marc Shaiman ein fulminantes Plädoyer gegen jede Form von Diskriminierung auf die Bühne. Die Uraufführung des musikalischen Theaterstücks „Ich spreche, also kling ich“ tags zuvor, das als „Highspeedmusical“ aposthrophiert wird, ist ein weiterer Beitrag der Nürnberger „Hausmusikerinnen“ Vera Mohrs und Kostia Rapoports und findet einen idealen Aufführungsort in der dritten Etage.
Beim Mainfrankentheater Würzburg war für diese Sparte Geduld bis Dezember angesagt. Jetzt darf man sich auf eine Kabarettoper freuen: „Rufen Sie Herrn Plim“ wird ab 29. Dezember wieder aufgenommen.
Ballett und Tanztheater
Am Coburger Landestheater ist das Ballett relativ früh dran mit seinem Neustart, und diesmal geht’s um einen Klassiker. Tschaikowskys „Nussknacker“ wird in der Version von Compagniechef Mark McClain auf die Bühne gebracht. Blumenwalzer und Zuckerfee, das gehört genauso zu Weihnachten wie Glühwein, Tannenbaum und Lebkuchen! Premiere am 3. Dezember. In der Reithalle wird am 14. Dezember behauptet: „Giraffen können nicht tanzen“. Mal schauen, ob dieses Tanztheater das widerlegen kann.
Das Stadttheater Fürth bietet am 20. Dezember wieder die Möglichkeit zu „Community Dance“, diesem beliebten Format für Tanz- und Bewegungsfreudige.
Beim Theater Hof wurde bereits das Ballettmärchen nach Wilhelm Hauffs „Der kleine Muck“ von Torsten Händler und mit der Musik von Gisbert Näther präsentiert, und es wird bis Weihnachten noch viele Termine geben. Ab 28. Januar steht dann die mitreißende Tango-Operita „María de Buenos Aires“ von Astor Piazzola (zum ersten Mal am Theater Hof!) auf dem Programm. Es ist die einzigartige Liebeserklärung Piazzolas an den vielleicht leidenschaftlichsten Tanz überhaupt und an seine Heimatstadt Buenos Aires.
Am Staatstheater Nürnberg steht die diesjährige Orchesterballettpremiere ab 18. Dezember auf dem Programm. Goyo Montero wird in dem zweiteiligen Ballettabend unter den Titeln „Maria“ und „Narrenschiff“ zur Musik von Lera Auerbach und Richard Strauss choreographieren. In “Maria“ verkörpert Weltstar Diana Vishneva die Titelpartie.
Das Mainfrankentheater Würzburg bietet seit 6. November in der Theaterfabrik Blaue Halle einen Tanzabend an, der von der Ballettchefin Dominique Dumais und Kevin O’Day unter dem Titel „Lottes Ballhaus“ choreographiert wird. Zwei große Formen des Paartanzes, Walzer und Tango, stehen im Mittelpunkt. Sie können viele Befindlichkeiten ausdrücken: Liebe, Begierde, Verspieltheit, Zögern, Sehnsucht, Verlust oder Trauer und haben ihren Platz vor allem im Ballhaus, einem Ort der Gemeinschaft. Die Musik von Johann Strauss (Sohn) und Astor Piazzollas gibt die notwendigen Impulse. Viele Termine im Dezember und Januar.
Blick nach Thüringen
Das Theater Erfurt lockt am 9. Dezember mit „Liebster Vater!“ in eine Stunde Neuland in der Studio Box. Thema ist die briefliche Abrechnung Franz Kafkas mit seinem Vater. Am 11.12. wird „Die Rache der Fledermaus wieder aufgenommen, anschließend gibt es Weihnachtliches, und am 29.12. hat „Kammerdiener Rathmann“ Premiere in der Studio Box. Nach der zweiten großen Operninszenierung am 27. November mit Mozarts „Hochzeit des Figaro“ darf man gespannt sein auf die Erfurter Ideen zu Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“, die am 29. Januar enthüllt werden. Balázs Kovalik inszeniert diese unsterbliche Erzählung über das Künstlerdasein, Yannis Pouspourikas hat die musikalische Leitung.
Am Staatstheater Meiningen stellt das „Junge Theater“ Das Stück „Die Welle“ (nach dem Roman von Morton Rhue) vor, ein Experiment über die Mechanismen des so genannten dritten Reiches. Regie: Gabriela Gillert, Premiere am 7. Dezember. Die nächste große Operninszenierung des Hauses gilt Giacomo Puccinis „La Bohème“ und wird ab dem 10. Dezember präsentiert. Die Meininger sind besonders stolz darauf, mit Markus Lüpertz einen der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler für die Regie, Bühne und Kostüme gewonnen zu haben. Es darf angenommen werden, dass auch ein erfolgreicher Künstler unserer Zeit genügend Sensibilität mitbringt, um sich in das Milieu der verarmten Pariser Künstlerschaft einfühlen zu können. Ein Künstler inszeniert eine Künstleroper – das ist vielversprechend und wird die Opernaficionados (und -nadas) nach Meiningen locken! Vier Termine gibt’s im Dezember, drei im Januar und noch viele weitere bis April. Unter der Überschrift „Found Souls“ bietet die Compagnie des Landestheaters Eisenach ab dem 7. Januar einen zweiteiligen Ballettabend in Meiningen an. Alfonso Palencia lässt im ersten Teil seiner Choreographie von der Suche des Menschen nach Identität erzählen. Der zweite Tiel ist inspiriert von der Poesie des spanischen Dichters Federico García Lorca.
Am Landestheater Eisenach selbst gibt es am 19. Dezember ebenfalls Ballett zu bestaunen, und zwar die Produktion unter dem Titel „Die vier Jahreszeiten“ von Andris Plucis, wobei zu bemerken ist, dass nicht nur die allzu bekannte Musik Antonio Vivaldis als Impulsgeberin dient, sondern auch Musik von Arvo Pärt. Johann Christian Bachs „La clemenza die Scipione“, das Meisterwerk des jüngsten Bachsohnes, wurde bereits präsentiert und wird weiterhin zu sehen sein, z.B. am 21. Dezember. Zum Jahresende wird eine Ballettgala unter dem Titel „Highlights“ im Großen Haus angeboten. Der 20. Januar lockt mit der Premiere von Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ nach Eisenach. Die Koproduktion des Staatstheaters Meiningen mit dem Theater Ulm wird von GMD Philippe Bach musikalisch geleitet, die Regie des aquatischen Dramas liegt in den Händen von Kay Metzger.
Das Deutsche Nationaltheater Weimar bietet ab 20. Januar einen Rück- und Einblick in ein umstrittenes Kapitel deutscher Geschichte. Der Titel des zur Uraufführung anstehenden Stückes von Thomas Freyer sagt eigentlich schon alles: „Treuhandkriegspanorama“. Es geht hier am Beispiel von Kalibergwerken um Fragen des industriellen Strukturwandels aber eben auch um die dadurch heraufbeschworene Trauer und Wut.