Das LesArt Literaturfest (2. – 10. November) verbindet seit 1996 die drei mittelfränkischen Städte Ansbach, Lauf und Schwabach alljährlich nach den bayerischen Herbstferien. Gemeinsam und gleichzeitig stellen sie eine Woche lang vor allem deutschsprachige Autor*innen aus dem In- und Ausland vor, die ihre Werke präsentieren und mit dem Publikum diskutieren. Das Spektrum reicht vom Erstlingswerk über Bestseller bis zu modernen Klassikern in den Bereichen Lyrik, Prosa, Kinder- und Jugendbuch sowie Sachbuch.
In Ansbach feiert man dieses Jahr ein besonderes Jubiläum. Zu Ehren des 200. Geburtstages von Theodor Fontane widmet man ihm eine eigene Veranstaltung: Christine von Brühl liest in der Gemälde-Galerie der Residenz Ansbach aus ihrem Buch zu Fontanes Frauen. Eröffnet wird die LesArt in Ansbach allerdings von Anke Stelling. Die Preisträgerin der Leipziger Buchmesse wird am Sonntag, den 3. November im Kunsthaus Ansbach lesen. Ebenfalls ein Muss: Erfolgsautor Axel Hacke in der Karlshalle, Seite an Seite mit zahlreichen weiteren Autor*innen im Laufe des Bücherherbstes.
In Lauf an der Pegnitz darf man sich ebenfalls auf eine Vielzahl von Lesungen renommierter Autor*innen freuen. Eröffnet von Vera Kaiser, die auch in Schwabach zu Gast ist, wartet täglich ein neues Gesicht auf die Besucher: Barbara Honigmann, Jan-Philipp Sendker und Elena Uhlig bilden eine bunt gemischte Themenpalette. Rita Falk, deren peppige Regionalkrimis mittlerweile jedem Bayer ein Begriff sind, präsentiert ihren zehnten Eberhofer-Krimi. Dazu wird die Verfilmung ihres „Dampfnudelblues“ im PZ-Kulturraum gezeigt. Adele Neuhauser stellt ihre Autobiografie „Ich war mein größter Feind“ vor, begleitet vom Jazz-Trio Edi Nulz. Harald Lesch rundet das Programm mit einem energetischen Plädoyer zum Klimawandel ab. Unsere Nachwuchsleser kommen selbstverständlich auch auf ihre Kosten. Wieland Freud liest für alle Kinder ab sechs Jahren aus „Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe“, worin er Michael Endes Idee für die Geschichte, die er nicht mehr selbst vollenden konnte, fortgeführt hat. Regina Kehns Ausstellung in der Stadtbücherei zeigt zauberhafte Illustrationen für das Kinderbuch. Für alle etwas Älteren, ab neun Jahren, kommt Christopher Tauber mit den „Drei ???“ vorbei – einer Multimediashow und Comiclesung.
Im Schwabacher Programmschwerpunkt „Wortkunst trifft Schauspielkunst“ sind bekannte Schauspieler*innen zu Lesungen eingeladen. Alle Schwabacher Schulen und die Stadtbibliothek haben Kinder- bzw. Jugendbuchautoren zu Gast. Ausgefeilte musikalische Begleitprogramme und eine kulinarische Lesung runden das Festival ab.
Der blätterWALD Bücherherbst in Forchheim – 7. Literaturtage
Der siebte blätterWALD (4. – 15. November) raschelt durch das Forchheimer Land. Die vielen bunten Bäume haben sich auch diesmal nicht lumpen lassen und ein spannendes Programm aus ihren Zweigen geschüttelt, wo nicht nur für jeden Geschmack, sondern auch für jedes Alter etwas dabei ist.
Claudia Michelsen darf den blätterWALD mit ihrer Lesung von „Marlene Dietrich“ eröffnen. Die große Stilikone verkörpert wie kaum eine andere Künstlerin Glamour, Eleganz und Perfektion. Umso berührender sind ihre Tagebucheinträge, Briefe und Gedichte, mit welchen Claudia Michelsen die schonungslose Selbstreflexion einer Legende inszeniert. Peter Stamm, der große Erzähler existentieller menschlicher Erfahrung, liest aus der „sanften Gleichgültigkeit der Welt“. Ein beispiellos wahrhaftiges Spiel der Vergangenheit mit der Gegenwart, aus dem keiner unbeschadet herausgehen wird. Erfolgsautorin Lea Rieck („Sagt dem Abenteuer, ich komme“) begibt sich zusammen mit dem Publikum auf eine Reise um die Welt. Sie erzählt die Geschichte, wie sie ihren Job kündigt und sich mit ihrem Motorrad ins Unbekannte aufmacht. „In Schnee und Eis“ führt uns Rudi Palla. Er erzählt fundiert, aber mit viel Verve und Witz, von den Brüdern Schlagintwei. Ihrem großen Abenteuer im Himalaya und den Forschungs- und Vermessungsarbeiten in den Alpen.
Vor 95 Jahren starb der Schriftsteller Franz Kafka, dessen Werke auch heute nichts von ihrer Aktualität und Faszination verloren haben. Zu diesem Anlass liest Rainer Streng „Ein Bericht für eine Akademie“, das Zeugnis eines Affen über sein Leben unter den Menschen. Mit dem diesjährigen Datum spielt auch Michael Hegen in seinem Debütroman „1919. Es ist doch eine neue Zeit jetzt“, einem zeitgeschichtlichen Kriminalroman mit authentischen Schauplätzen in Franken.
Nick D. Sturb kommt mit seiner „Aspera“ nach Forchheim - einer temporeichen Science Fiction-Geschichte über das Erwachsenwerden und das Leben. Der „Kärwakiller“ und sein Schöpfer Jan Beinßen gehen um, „mit Wörschd, Kraut und mehr“. Von wem und warum wird das beliebte fränkische Volksfest sabotiert? Darüber hinaus gibt es auch mystisches Leinwandvergnügen zu erleben. Tolkiens Filmbiografie wird im Kinocenter Forchheim gezeigt – zusammen mit echten Elfen, Zwergen und Orks. Wer nach Herzensangelegenheiten sucht, wird bei Angela Kirchner fündig: „Viel näher als zu nah“ ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, erzählt aus den zwei Perspektiven von Fey und Lucas.
Natürlich gibt es auch für die Kleinen ein Schmankerl: Suza Kolb liest aus ihrer „Haferhorde“ und erzählt von Schoko und Keks vor ihrer Zeit auf dem Blümchenhof. Für alle, die Ponys nicht so cool finden, kommt Brigitte Werner mit „Kotzmotz der Zauberer“ und „Bommelböhmer und Schnauze“ vorbei: zwei herzerwärmende Geschichten über Vertrauen und Freundschaft.
Andreas Schlüter bildet den Abschluss mit seinen Werken „Tayo bleibt!“ und „Dangerous Deal“. In beiden spielt ein Teenager die Hauptrolle, doch ihre jeweiligen Geschichten könnten unterschiedlicher nicht sein…