„Kultur trotz(t) Corona“ – unter diesem Motto hat sich das Kulturamt der Stadt Fürth daran gemacht, den lange darbenden Kulturfreunden ein LESEN! light-Programm aus dem Boden zu stampfen. Die als Open Air Veranstaltungen im Hof des Kulturforums als bevorzugtem Spielort geplanten Lesungen können alternativ in die Innenräume verlegt werden, sollte es witterungsbedingt notwendig sein. Immer garantiert: Die Einhaltung der inzwischen längst in Fleisch und Blut übergegangenen Sicherheitsaspekte im Zuge der Corona-Pandemie.
Vor einer Woche startete das Projekt, insgesamt vier Wochen lang hat die Stadt Fürth einen literarischen Parcours geschaffen, der Texte mit Bezug zur Region Fürth im öffentlichen Raum visualisiert. In unterschiedlicher Form und Gestaltung werden insgesamt 14 Text-Bild-Installationen der Künstlerin Sascha Bank, Fürther Kulturförderpreisträgerin, an verschiedenen Plätzen zu erleben sein. Die Lesungen im Kulturforum finden am 25. Juni ihren Beginn: Frank Goosen wird da durchaus amüsant aus seinem Buch „The Beatles“ einige Schmankerl darbieten wird. Bis 5. Juli geht es danach Schlag auf Schlag. Einige Highlights stehen auf der Agenda, die Besucher dürfen sich auf spannende, traurige und gleichwohl auch in schweren Zeiten lustige Abende freuen.
Kein Poet muss man sein, um den 3. Juli als abwechslungsreichsten Punkt zu erkennen: Die besten Nachwuchspoet/-innen treffen sich zum U20-Poetry-Slam. Moderiert wird das Ganze von Michael Malcherek und der bezaubernden Pauline Füg, die als bayerische Kulturpreisträgerin die slammende Gesellschaft in höhere Spähren hievte. Tags darauf entführt das Kulturforum nochmals in die Slam-Welt: Natasa Dragnic und Lara Ermer geben sich die Ehre. Während Dragnic aus „Einatmen, Ausatmen“ liest, präsentiert Ermer ein Best-of ihrer Poetry Slam Texte: Laut und leise, von witzig bis bitterernst.
Todernst wird es am 28. Juni: Da erzählt die im iranischen Teheran geborene Nava Ebrahimi aus ihrem neustem Roman „Das Paradies meines Nachbarn“ die Geschichte eines Kindersoldaten, der in Deutschland die Erfolgsspur beschreitet und sich nach dem Tod seiner Mutter zahlreicher Fragen stellen muss und die hintergründig betrachtet. Nicht minder tiefgängiges ist bei Dirk Kurbjuweit, vielfach ausgezeichneter Autor und weithin bekannter Zeit- und Spiegel-Reporter zu erwarten, wenn er am 30. Juni die dunkle Seite der 1920er-Jahre psychologisch raffiniert und fesselnd nachzeichnet. Abschluss des Festivals in seiner leichten Form wird am 5. Juli der Kinder- und Familientag sein: Der ist allerdings auf Mithilfe von Wettergott Petrus angewiesen und findet nur bei gutem Wetter statt. Das komplette Programm ist unter www.fuerth.de/LESEN aufgeführt.